Ich konnte wieder nicht richtig schlafen. Diese verdammte Nachwirkung von Sasukes Sharingan! Immer wenn ich auch nur für einige Minuten einschlief, sah ich ihn wieder direkt vor meinen Augen. Ich seufzte genervt. Nun war die andere Seite meines Kissens auch noch zu warm geworden. Leise öffnete ich ein Fenster und ließ die kühle Abendluft durch mein Zimmer wehen.
„Kannst du nicht schlafen?", fragte plötzlich eine Stimme.
„Idiot. Warum sitzt du mitten in der Nacht auf einem Baum? Eine Sekunde.. sag mir nicht du beobachtest mich durch das Fenster?!", schnauzte ich Sasuke an. Er schnaubte und verdrehte seine Augen. Seine schwarzen Haare bewegten sich leicht mit dem Wind und schimmerten unter dem Mondlicht.
„Wieso sollte ich so etwas tun?", fragte er genervt und sah wieder in die Ferne. Ich antwortete nicht und zog nur meine Augenbraue hoch, während ich mich an die Fensterbank lehnte.
„Woran denkst du?", fragte ich interessiert nach einiger Zeit der Stille. Sasuke drehte seinen Kopf in meine Richtung. Seine Augen glitten kurz über meine Gestalt. Sein Gesicht eine undurchschaubare Mauer.
„Manchmal ist es besser weniger zu wissen.", sagte er bloß und verschwand dann vom Baum. Verwirrt blieb ich zurück.
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„Hier.", sagte ich, als ich die drei Schriftrollen auf den Küchentisch warf und mir dann einen Cappuccino zubereitete. Im Augenwinkel behielt ich Sasuke weiterhin im Blick, als er die Schriftrollen öffnete. Ich erinnerte mich an den gestrigen Abend, als wir an der gleichen Stelle standen und schaute schnell weg.
„Deine Augenkraft nennt sich also Shīsurū."
„Es bedeutet Durchschauen.", sprach ich aus und überlegte. „Du wirst nicht viel in den Schriftrollen finden."
„Ja, viele Informationen fehlen. Jemand hat sogar ein Teil der Schriftrollen verbrannt.", stellte Sasuke fest. „Hast du eine Ahnung wer das getan haben könnte?". Ich ging zu ihm und tippte auf eine alte Schriftrolle.
„Wenn man diese Schriftrollen von weitem betrachtet, kann man erkennen, dass die Brandmuster Schriftzeichen darstellen.", erklärte ich ihm. „Soll ich es dir zeigen?"
„Passt schon.", erwiderte Sasuke und aktivierte sein Sharingan.
„Angeber.", murmelte ich und er schmunzelte. Sasuke legte die Schriftrollen in einer bestimmten Reihenfolge aneinander.
„Ko no Kuni (= Dies-Reich)", las ich vor.
„Jetzt wissen wir wo wir weitersuchen müssen.", sagte Sasuke und ich nickte.
„Wann brechen wir auf?"
„Wir sollten erst unseren Vorrat auffüllen.", bemerkte Sasuke und rollte das Papier wieder zusammen.
„Ich kenne ein kleines Dorf in der Nähe. Vielleicht bekommen wir auch ein paar Informationen über das Dies-Reich.", schlug ich vor und nippte an der heißen Tasse.
„Gut, dann ist das der Plan.", sagte Sasuke und verschränkte die Arme.
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„Etwas herabgekommen.", musterte Sasuke die ärmliche Gegend.
„Geht schlimmer.", sagte ich schulterzuckend.
„Ich schau mich dort um. Such du woanders.", bestimmte ich und ging in ein Pub hinein. Sasuke schnaubte hinter mir verächtlich, doch mehr konnte ich nicht hören. Nach einem Blick durch den Raum entschied ich mich zu einem Barhocker zu gehen. Neben mir saßen drei Männer, die ziemlich betrunken aussahen.
„Was darf es sein?", fragte mich der alte Barkeeper.
„Die Hausspezialität, bitte.", erwiderte ich nach einem Blick auf die Karte.
„Was macht eine reizende Dame an so einem Ort?", fragte der Barkeeper und deutete auf meine saubere Kleidung.
„Ich bin auf der Suche nach etwas.", antwortete ich abwägend.
„Informationen?"
„Ja. Kennen sie zufälligerweise das Dies-Reich?"
„Womöglich.", antwortete der Barkeeper und öffnete seine Hand auffordernd. Zögernd überreichte ich ihm tausend Ryou. Zufrieden steckte der alte Mann sich das Geld in seine Tasche.
„Der Feudalherr des Landes ist Daimyou des Dies-Reiches. Er hat eine Tochter namens Prinzessin Chiyo. Das Land befindet sich zwischen dem Fluss-, Feuerreich und ist nicht gerade groß.", erklärte der Barkeeper. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch, als er innehielt und wieder seine Hand vor mir grinsend ausstreckte.
„Noch mehr?"
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Wütend ging ich einige Zeit später aus dem Pub. Der Alte hat mir nur mein Geld abgezockt für unnütze Antworten. Ich schüttelte den Kopf über meine Naivität. Wo steckte Sasuke? Ich hätte ihn fragen sollen wann wir uns wieder treffen sollten. Deprimiert lief ich die Straße entlang und schaute suchend durch die Umgebung. Schwerer Duft von Parfum lag in der Luft als eine üppige Frau an mir vorbeilief und hinter einem Vorhang eines Hauses verschwand. Ich blickte auf das Schild. Sasuke würde doch nicht..? Mit einer Hand strich ich den Vorhang zur Seite und trat ein. Die Einrichtung war dunkel gehalten und das Licht schien ziemlich gedämmt.
„Wollen Sie bei uns arbeiten?", fragte direkt eine Frau mit einer Nagelpfeile in der Hand und begutachtete mein Aussehen.
„Nein. Ich suche jemanden.", antwortete ich und ging an ihr vorbei zu den Gästen. Doch hier war er nicht. Erleichtert wollte ich schon den Stripclub verlassen, als ich das Lachen von Frauen hörte. Ich folgte den Geräuschen und zog erneut einen Vorhang zur Seite. Und tatsächlich. Sasuke lehnte entspannt an einer Couch umzingelt von Frauen, die ihn verträumt zu verführen versuchten. Sein schwarzes Hemd war etwas aufgeknüpft und er flüsterte gerade etwas einer hübschen Frau ins Ohr, sodass sie hinter vorgehaltener Hand kokett kicherte. „Du flirtest anscheinend oft mit Frauen in dunklen Räumen.", stellte ich fest. Sasuke blickte gelassen zu mir hoch.
„Hast du etwas anderes erwartet?", fragte er arrogant. Seine Augen glitzerten provozierend und ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange. Eine weitere Frau legte ihre Hand auf Sasukes Brust und schaute mich herablassend an.
„Wer ist das?", fragte sie in einem unfreundlichen Ton.
„Um ehrlich zu sein ja habe ich.", sagte ich zu Sasuke verbittert und ignorierte die Frau. Konnte jedoch trotzdem den Blick von ihrer Hand nicht lassen. „Wie auch immer. Ich bin dann mal weg. Viel Spaß dir noch.", erwiderte ich mit einem erzwungenem Lächeln. Mir wurde plötzlich sehr warm. Ich versuchte mich von dem Geschehen vor mir loszureißen und verschwand aus dem Club. Er konnte tun was er wollte, aber er sollte sich verdammt nochmal an den Plan halten.
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Die Tür der Hütte öffnete sich und ich drückte mein Kunai bestimmt an seine Kehle.
„Wieso hältst du dich nicht an den Plan?!", fragte ich Sasuke wütend.
„Deshalb bist du aufgebracht?", fragte er skeptisch und lehnte sich locker an die geschlossene Tür. Seine Augen blickten zu mir runter und schauten mich dunkel an.
„Wieso denn sonst?", entgegnete ich streng und strich mit der Klinge seinen Hals entlang. Sasukes Mundwinkel zuckte leicht.
„Morgen gibt es einen Ball im Dies-Reich.", sprach Sasuke mit rauer Stimme.
„Ein Ball?", fragte ich verwirrt.
„Die perfekte Gelegenheit sich das Schlossarchiv genauer anzuschauen. Dort werden wir wahrscheinlich die fehlenden Teile der Schriftrollen finden."
„Ah das liegt wahrscheinlich an dem Geburtstag der Tochter des Feudalherren, Prinzessin Chiyo.", bemerkte ich und steckte mein Messer wieder weg. Na wenigstens nutzen mir die Antworten des Barkeepers ein bisschen. „Von wem hast du das?", fragte ich und sah Sasuke misstrauisch an.
„Die Frauen im Club haben mir davon erzählt.", klärte Sasuke auf und sah mich weiterhin durchdringend an. Er dachte doch nicht ernsthaft ich würde ihn dafür danken oder mich entschuldigen. Ich kniff die Augen kämpferisch zusammen.
„Erwarte nichts was du selbst nicht tun würdest.", stellte ich klar und rammte das Kunai in die Holztür neben seinem Gesicht. Dann ging ich zurück in mein Zimmer, um ein Kleid für den Ball auszuwählen. Mein Versteck war auf viele Situationen vorbereitet.
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SasukeXreader fanfiction
FanficAls Sasuke Uchiha den Hokage in ein Koma durch sein Genjutsu versetzt, findet Y/N heraus, dass Sasukes Sharingan bei ihr wirkungslos ist. Auf der Suche nach Y/N's wahrer Kraft verstößt sie gegen die Gesetze Konohas und verbündet sich mit Sasuke Uchi...