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Mein Leben lang kannte ich meine Familie nicht. Ich hatte Nachforschungen betrieben, aber nie auch nur eine Spur gefunden. Ich bin alleine groß geworden. Mein Leben war hart, auch wenn ich es nicht zeigte. Den Personen, denen ich es erzählte, hatten nur Mitleid für mich übrig und nichts weiter. Mir fiel es schwer Bindungen aufzubauen, da die meisten irgendwann aus meinen Leben verschwanden und dennoch vertraute ich nun meinen Verbündeten Sasuke und Suigetsu.

Ich habe mich nie aufgegeben. Ich musste früh lernen, das man sich selbst retten musste und nicht immer Hilfe auf einen wartete. Ich habe die Ninja Akademie meisterhaft beendet und wurde zum Jonin. Trotzdem habe ich meine Heimat verlassen, um Sasuke zu finden, der eine neue Kraft in mir hervorgebracht hatte.

Meine Hoffnung auf ein Zeichen meiner Familie verschwand. Nachdem ich zwölf war, hatte ich aufgegeben nach ihnen zu forschen. Ich hatte nur mich selbst und ich kannte nichts anderes. Daher fiel es mir nicht schwer Konoha den Rücken zuzukehren und mich Sasuke anzuschließen.

Ich kannte nicht einmal den Namen der Frau, die meine Mutter sein sollte. Fragen über Fragen stapelten sich in meinem Kopf und ich merkte nicht einmal wie mir die Tränen die Wangen hinunterliefen.

Aber wieso weinte ich? Wie gesagt, war diese Frau mir unbekannt. Die Situation fühlte sich so surreal an und in mir kamen gemischte Gefühle hoch. Einerseits war ich wütend und verletzt. Am liebsten würde ich ihr alle Fragen gleichzeitig stellen. Andrerseits war ich wie betäubt und froh über diese Chance sie zu sehen oder gar mit ihr zu sprechen. Ich hatte ebenfalls Angst. Was wenn sie nicht so war, wie ich sie mir vorgestellt hatte? Wenn ich früher umsonst nach ihr gesucht hatte und sie mich gar nicht als ihre Tochter gewollt hatte?

Sie war mir so fremd. Wir sahen uns sehr ähnlich, aber ihre Person war mir unvertraut und das tat mir weh. Ich schloss für einen kurzen Moment meine Augen und war dankbar das sie mir die Zeit gab, mich zu sammeln.

„Ist das die Totenwelt?", fragte ich anstatt auf ihre Antwort einzugehen.

„Nicht ganz. Diese Welt kreuzt an der Toten- und der Traumwelt. Aber wenn du fragen wolltest ob ich tot bin, dann ja.", sprach sie und ich nickte mit zusammengepressten Lippen.

„Was soll das Ganze hier?"

„Wie meinst du das?", erwiderte sie und ich fuchtelte mit meiner Hand durch die Gegend.

„Das alles. Wieso tauchst du erst jetzt auf? Was ist das für ein Clan? Was können meine Augen? Wieso träume ich ständig wirre Dinge? Warum bin ich hier? Warum bist du hier?", entgegnete ich aufgelöst. Sie öffnete ihren Mund aber schloss ihn gleich wieder.

„Ich.. Ich weiß ehrlich nicht wo ich anfangen soll.", lächelte sie nervös und reichte mir ein Taschentuch. Ich nahm es unsicher entgegen und trocknete meine feuchten Wangen.

„Trink etwas von dem Tee. Er hat eine beruhigende Wirkung.", fügte meine Mutter danach hinzu.

„Du hast dir anscheinend Gedanken gemacht.", sprach ich und hob meine Tasse von dem Tisch zwischen uns. Ich wechselte meine Sitzposition und nahm mehrere Schlucke.

„Ich konnte unser Treffen gar nicht abwarten... Naja, das stimmt nicht ganz.", überlegte sie dann am Ende.

Ich zog eine Augenbraue hoch.

„Nicht wegen dir! Es liegt an dem eigentlichen Grund warum du hier bist."

Ich spitzte meine Ohren. „Und der wäre?"

„Mir wäre es lieber, wenn wir uns zuerst kennenlernen.", erklärte sie und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Ich setzte meine Teetasse wieder ab.

SasukeXreader fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt