Ein unverschämtes Grinsen breitete sich auf Sasukes Lippen aus und mein Herz blieb für diesen Moment kurz stehen. Ich versuchte mein plötzlich fehlendes Selbstbewusstsein wieder aus der hintersten Ecke heraus zu kratzen, denn es wurde gerade dringend gebraucht.
„Was grinst du so blöd?!", fuhr ich ihn mit dem Nächstbesten an, was mir einfiel. Mit meiner Wut überspielte ich die Nervosität. Sasuke erwähnte nichts, doch sein Lächeln verstärkte sich. Er betrachtete mich amüsiert und seine Augen funkelten mich bösartig an. Ich schnappte überwältigt nach Luft und drückte ihn von mir weg. Meine Arme wurden jedoch von ihm festgehalten. Als ich zu ihm hochschaute, war sein Gesichtsausdruck auf einmal bestimmter.
„Du magst mich also immer noch.", stellte Sasuke fest. Ich versuchte ihm meine Hände zu entziehen, aber sein Griff war diesmal stahlhart. Er sah mich intensiv an. Es war, als würde er mir in die Seele schauen. Sein Oberkörper beugte sich leicht zu mir runter und ich hielt die Luft an. Sasuke wollte etwas sagen, doch dann ertönte ein schriller Schrei und ich fuhr erschrocken zusammen. Unsere Augen richteten sich auf das Zelt, wo Suigetsu hinaus gesprungen kam. Sasuke und ich entfernten uns schnell voneinander, als wären wir bei irgendetwas Privatem erwischt worden.
„In dem Zelt ist ein riesiger Käfer!", rief Suigetsu alarmiert. Sasuke schnaubte verächtlich und ich atmete erleichtert aus. Ich sog die Luft in mir ein und ignorierte meine hitzigen Wangen, als ich zum Zelt lief und mir den Käfer genauer anschaute.
„Ist das nicht einer von Shinos Krabbeltieren?", fragte ich verwirrt.
„Was sagst du da?", erwiderte Suigetsu, der verekelt ins Zelt lugte.
„Shino. Ein Ninja aus Konohagakure. Er kommt aus dem Aburame-Clan und besitzt die Fähigkeit Insekten für sich kämpfen zu lassen. Außerdem ist er dafür geeignet feindliche Ninjas aufzuspüren."
„Wie eklig.", sagte Suigetsu und zog eine angewiderte Grimasse. Ich töte den Käfer und entfernte ihn vom Zelt, sodass Suigetsu sich nicht weiter beschwerte.
„Wir werden also verfolgt.", meldete sich Sasuke wieder zu Wort und ich nickte.
„Sehr wahrscheinlich."
„Macht euch nicht gleich in die Hose. Noch ist nichts passiert.", meinte Suigetsu und durchsuchte das Zelt auf weitere Insekten, bevor er sich wieder entspannt auf den Boden zurücklehnte. Sasuke und ich schauten ihm kopfschüttelnd zu. Das sagte genau der Richtige.
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Der Eingang von Sunagakure war in Sicht. Es war ein Spalt zwischen den hohen Sandmauern, der zum Inneren des Dorfes führte. Da wir nicht wollten, das uns jemand erkannte, trugen wir einen Umhang mit tiefsitzenden Kapuzen, die uns Sasuke überreicht hatte. Er manipulierte durch sein Sharingan die Torwächter und wir kamen ohne weitere Probleme an den Wachen vorbei.
Wir liefen durch die Straßen und suchten uns erst ein Bleibe, in der wir uns nach der langen Reise ausruhen konnten. Eine Dusche könnte ich nämlich sehr gut vertragen, um es anders auszudrücken. Suigetsu hatte das teuerste Hotel, welches er finden konnte, ausgewählt mit der Ausrede, das ich es ihm nach den ganzen Trainingsstunden schuldete. Ich hatte sofort zugesagt, denn auch ich hatte dazu keine Einwände.
Als wir Eintraten, bemerkte ich sofort, dass das Hotel noch viel schöner von Innen aussah. Wir zogen unsere Schuhe aus und schlüpften in Gästehausschuhe. Sasuke ging geradewegs auf den Empfangstresen zu, der einige Meter vor uns stand, wohingegen ich die Einrichtung bewunderte. Ein paar Sandsäulen stützen die Treppe, die zu den Gästezimmern hinaufführte. Vieles schien aus Sand zu bestehen, war dennoch hart wie Stein. In das Geländer der Treppe waren sogar unzählige Details eingearbeitet worden.
„Herzlich willkommen!", kam ein Mann auf mich zu, der sich als der Hotelbesitzer entpuppte. Er reichte mir ein Glas zu trinken und ich nahm es dankend an. Nebenbei bekam ich mit, wie die Empfangsfrau Sasuke und Suigetsu von den Angeboten des Hotels berichtete, bis Sasuke sie unterbrach und sie einfach bezahlte. Suigetsu entschuldigte sich bei der Frau für Sasukes direktes Verhalten und forderte sie erneut zum Reden auf. Ich trat zu ihnen und trank weiter aus meinem Glas.
„Das Frühstück geht von 6-11 Uhr, Mittagsessen von 12-16 Uhr und Abendessen von 17-22 Uhr.", beendete die Mitarbeiterin ihren Vortrag und lächelte zurückhaltend.
Wir nahmen die drei Schlüssel entgegen und stiegen dann die Treppe zur dritten Etage auf. Nachdem wir einem langen Flur gefolgt waren, stoppten wir vor unseren Zimmernummern.
„Wir sehen uns beim Essen wieder!", rief ich, als ich eilig in mein eigenes Zimmer verschwand. Die Tür knallte mit mehr Schwung als gewollt hinter mir zu und ich machte kleine Freudensprünge. Das Zimmer war groß und schlicht in hübschen Blau- und Grüntönen eingerichtet worden. Ich zog mich aus und schmiss mich unter die Dusche. Ungefähr nach zwei Stunden war ich mir sicher, dass ich der sauberste Mensch auf Erden war. Ich richtete meine Haare und fand sogar einige Make-up Produkte neben dem Badezimmerspiegel. Ich genoss jede Minute, die ich für mich alleine hatte. In den letzten Tagen hatte ich wenig Zeit für mich selbst gehabt und das war ganz und gar nicht gut.
Mit einem Handtuch in der Hand, kam ich aus dem Bad. Ich trocknete meine Haare, derweil ich zum Kleiderschrank lief. Ich öffnete es und verzog mein Gesicht, als ich sah, das ich nur dreckige Klamotten besaß. Mein Blick fiel auf ein Modemagazin auf einem der Regale. Interessiert öffnete ich es. Das Magazin warb für einen Laden im Hotel mit verschiedenen Kollektionen.
Ich schlüpfte in einen Bademantel und zog die Hausschuhe nochmals an. In meiner Hand hielt ich meine alte Wäsche, die ich einer Mitarbeiterin auf dem Gang in die Hände drückte. Meine Füße trugen mich zum Kleidungsgeschäft, das sich auf der ersten Etage befand. Sobald ich die Türklinke runterdrückte, kam die Verkäuferin schon auf mich zu, um mir ihre neuen Kleidungsstücke anzupreisen. Ich ließ mich in eine Kabine führen und sprach mit den fremden, weiblichen Kunden, die sich lebhaft unterhielten. Ich fühlte mich wohl in der Mitte dieser Menschen, die ein einfaches Leben führten. Sie lenkten mich von meinen eigentlichen Gedanken und Problemen ab. Ich genoss die Auszeit maßlos.
„Das steht Ihnen ausgezeichnet", ertönte die Stimme einer Kundin, die das Kleid an mir verträumt bestaunte. Sie hatte Recht. Es war weich und bestand aus dunkelblauer Seide. Das Gewand schmiegte sich um meine Taille und saß einwandfrei an mir. Um meinen Hals legte die Mitarbeiterin eine kleine goldene Kette, die mit kleinen Süßwasserperlen geschmückt worden war und hervorragend zum Kleid passte. Mir wurden weitere Bekleidungen und Kombinationen gezeigt und ich füllte meine Garderobe auf.
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Mit frischem Gefühl schritt ich später die Treppen zum Restaurant hinauf, welches sich auf dem Dach befand und eine tolle Aussicht über Sunagakure freigab. Oben angekommen, entdeckte ich Sasuke. Er wartete indessen mit verschränkten Armen am Geländer gelehnt und bemerkte meine Anwesenheit ebenfalls. Der Augenblick erinnerte mich an den Tag zurück, als ich Sasuke im Club wieder gesehen hatte und ich mich zu der Zeit in Sais Gefangenschaft befunden hatte. Ich schwebte fast über den Boden, als ich auf ihn zu ging. Sein Blick ließ mich warm werden. Die Erinnerung an unser vorheriges Gespräch, ließ mich jedoch das Lächeln unterdrücken, das sich auf meine Lippen stehlen wollte. Dennoch konnte ich das Gefühl nicht loswerden, dass er mir gab, als er mich von oben nach unten ausführlich musterte. ,Vielleicht war das Kleid doch eine schlechte Idee gewesen.', dachte ich unter Sasukes dunklen Blick bei dem mir ein Schauer den Körper hinunter lief. Der Wind durchwehte Sasukes schwarzes Haar. Seine Ausstrahlung hielt mich gefangen und sein Blick war unausweichlich.
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SasukeXreader fanfiction
أدب الهواةAls Sasuke Uchiha den Hokage in ein Koma durch sein Genjutsu versetzt, findet Y/N heraus, dass Sasukes Sharingan bei ihr wirkungslos ist. Auf der Suche nach Y/N's wahrer Kraft verstößt sie gegen die Gesetze Konohas und verbündet sich mit Sasuke Uchi...