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Es war dunkel und warm in dieser Nacht. Ich wachte von meinen endlosen Träumen auf und musste direkt husten. Meine Kehle fühlte sich staubtrocken an. Ich griff nach einem Glas gefüllt mit Wasser, das auf dem Nachttisch stand und trank einen großzügigen Schluck daraus. Dann kämpfte ich mir einen Weg aus der dicken Decke. Holzwände und eine kahle Einrichtung machten sich in der Dunkelheit erkennbar. Von Sasuke keine Spur.

Ich blickte nach oben, als ich die Holzhütte verließ und sah in den schwarzen Nachthimmel. Ich befand mich immer noch in dem Wald. Nur vereinzelt waren ein paar Sterne sichtbar. Ich fühlte mich wie in einer anderen Welt, obwohl ich mir sehr sicher war, das ich mich in der Realität bewegte. Vielleicht musste ich mich wieder an die Wirklichkeit gewöhnen. Die Luft, der Ausblick, alles schien dennoch verändert. Als wäre ich da und auch nicht. Ein Schatten im Schatten. Ich war ein Zuschauer der Nacht. Und auch wenn es mir fremd erschien, fühlt sich ein anderer Teil von mir geborgen. Vielleicht sogar zu dieser geheimnisvollen Finsternis hingezogen. Ich konnte dieses Gefühl nicht exakt beschreiben. Aber wenn ich daran dachte, wie durcheinander, nachdenklich und gleichzeitig unbestimmbar es mich fühlen ließ, wollte ich mehr verstehen. Den Grund dafür finden.

„Hallo?", flüsterte ich in die Stille, als eine unerkennbare Gestalt durch das Dickicht lief. Ich ging einen Schritt rückwärts. Dann einen Zweiten und stolperte. Die Person rannte auf mich mit unfassbarer Geschwindigkeit zu und ich schrie mit rasendem Herzen, während ich fiel. Ich wurde an meiner Hüfte zu meinem Gegenüber gezogen und prallte gegen einen Körper. Sasuke schaute zu mir runter und mein Mund blieb offen stehen. Einen Moment schauten wir uns nur an. Ich immer noch geschockt und Sasuke gelassen wie eh und je.

„Tut mir Leid, das ich weg war.", entschuldigte Sasuke sich und ich nickte. Mein Herz schlug weiterhin schneller, als es sollte. „Nimm das.", sagte er und gab mir zwei gebratene Fische am Spieß. „Du hast lange nichts zu dir genommen, deswegen bist du krank geworden."

„Danke.", sagte ich ehrlich erleichtert und nahm die Spieße entgegen. Ich löste mich aus seinem Griff, als meine Wangen sich beschämt erhitzten. Warum musste er mir auch jedes Mal so durchdringend in die Augen schauen? „Wie lange sind wir schon hier?", fragte ich ihn ausweichend und ging wieder in die Hütte.

„Nachdem du dein Bewusstsein verloren hast, bin ich mit dir auf meinem Rücken weiter gelaufen. Wir waren noch zu nah an dem anderen Dorf und ich wollte nicht auf frühzeitigen Besuch treffen. Ich habe erst im Morgengrauen diese alte Hütte gefunden. Wir sind außerdem seit zwei Tage hier.", protokollierte Sasuke, derweil ich auf dem Bett aß.

„Verstehe. Wie geht es deiner Wunde?", fragte ich ihn und deutete auf seine Seite.

„Ich meinte doch, dass es nichts ernstes ist, aber wenn du mich so sehr oben ohne sehen möchtest.", zuckte Sasuke mit seinen Schultern und hob sein Oberteil an. Ich schaute ihm weiterhin in die Augen. Nicht weil ich sonst nicht mehr von seinem Körper wegschauen konnte, sondern weil ich ihm glaubte.

„Ich vertraue dir.", stellte ich fest. Überrascht von meinen eigenen Worten sah ich Sasuke an. Etwas veränderte sich in seinem Blick, wie er mich anschaute. Er trat nah zu mir und stemmte seine Arme neben mich auf dem Bett. Ich zuckte nicht einmal mit einer Wimper.

„Glaubst du mir zu vertrauen ist eine gute Idee?", fragte Sasuke langsam.

„Mir ist egal, ob es eine gute oder eine schlechte Idee ist.", erwiderte ich und in Sasukes Augen glänzte es gefährlich auf. Womöglich war ich naiv, aber es war ein Fakt, das ich ihm wirklich traute. Er hielt mich in seinem Blick gefangen und ich ihn. Mir war nun ziemlich heiß geworden, aber ich wollte den Moment nicht unterbrechen.

„Lass uns heute Nacht noch aufbrechen. Wir haben genug Zeit in dieser langweiligen Hütte verbracht.", dominierte Sasuke das Gespräch und entfernte sich nach einigen Sekunden von mir.

Konnte er auch einen Moment mal nicht mega heiß aussehen? Wie sollte ich die Zeit mit ihm nur überleben? Möglicherweise war das ganze hier doch zum Scheitern verurteilt, aber solange dies noch nicht feststand, war ich gerne bei ihm.

Ich blinzelte verwirrt. Warte. War ich auf den Weg mich in Sasuke zu verlieben?!

Meine Augen schweiften zurück zu Sasuke, der mit dem Rücken zu mir seine Sachen einpackte. ,Nun ja. Ich bekam immer so ein Gefühl bei ihm', überlegte ich. Wenn er mit mir redete oder mich ansah, fühlte ich mich wohl und kribblig zu gleich. Ich wollte, dass diese Spannung zwischen uns so lange wie möglich anhielt. Ich konnte gar nicht sagen, was Sasuke so besonders machte. Es schien alles an ihm zu sein. Seine Augen, seine Bewegungen, sein Verhalten. Ich weiß nicht. Alles an ihn zieht mich an. Ich hatte mir das früher nie vorstellen können. Ich wusste früher nicht wie es ist, sich in den Augen einer Person zu verlieren. Nie konnte ich damit etwas anfangen, aber jetzt wusste ich es. Niemand löste solche Gefühle in mir aus wie er es tat und mir fällt das erst heute auf?

Ich blickte Sasuke sprachlos an. Verdammt.

Die Erkennung ließ mich klarer sehen und das was ich sah war teilweise Vernunft und Angst. Hier ging es, um mehr als nur um meine Gefühle für Sasuke. Mein Ziel war es Herauszufinden was mit meinen Augen los war, was diese Kraft bedeutete und Sasuke sollte nichts weiter als ein Verbündeter sein, so wie wir es vom ersten Tag an, abgemacht hatten. Stattdessen sind wir uns aber näher gekommen.

Dennoch bereute ich keinen Deut. Mag sein, dass das alles eine schlechte Idee war, aber ich werde stets daran glauben, das es für uns gut ausgehen wird. Und wenn nicht, dann wird mein Herz eben gebrochen. Ich werde ihn nicht verlassen. Also wenn du mein Herz brichst, Sasuke Uchiha, dann brich es ganz. Zerstöre mich. Ich werde mich trotzdem in dich verlieben. Daran kannst nicht einmal du etwas ändern.

SasukeXreader fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt