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Am nächsten Tag kamen wir an einer kleinen Hafenstadt an. Der klare Himmel erstreckte sich über uns und lud uns zu einen schönen Tag ein. In den Straßen war viel los und ich hielt mich dicht neben Sasuke, der gezielt zu den Schiffen lief. Ich war schon aufgeregt über das Wasser zu segeln, sodass sich ein Lächeln auf meine Lippen stahl. Wir stießen auf die Promenade, wo sich die meisten Menschen befanden. Überall erklangen Angebote von Händlern, die einen zu sich lockten.

Der Geruch von frisch zubereiteten Essen ließ mir im nächsten Augenblick das Wasser im Mund zusammen laufen. Ich legte Sasuke eine Hand auf die Schulter und hielt ihn somit an.

„Ja?", fragte er, als er sich leicht zu mir drehte. Ich vergaß kurz was ich sagen wollte, als wir uns ansahen und deutete dann auf ein offenes Restaurant.

„Können wir eine Pause machen?", bat ich ihn.

„Wir dürfen aber nicht zu viel Zeit verschwenden.", erwiderte Sasuke und ich zog ihn schon zum Restaurant. Nachdem wir uns an einen gemütlichen Platz gesetzt hatten, bestellten wir uns Dango und grünen Tee, welche kombiniert besonders lecker schmeckten. Mein Appetit wurde weiter angeregt, als ich zu unseren Sitznachbarn schaute, der sich die größte Portion überhaupt gekauft hatte. Ich merkte, dass ich langsam hibbelig wurde und schaute zu Sasuke, der mich bereits ansah.

Sasukes Mund verzog sich zu einem atemberaubenden Lächeln. Es traf mich völlig unvorbereitet. Noch nie habe ich jemanden so Lächeln sehen. Ich wurde unnatürlich rot im Gesicht, aber ich konnte nicht wegschauen. Sein Lächeln hatte mich bewegungslos wie auch sprachlos gemacht. Was für eine Wirkung. Stärker als sein Sharingan könnte man vermuten.

Unsere Mahlzeit wurde eine Sekunde später gebracht und vor uns abgestellt. Sasukes Lächeln konnte man jetzt nur noch erahnen. Ich biss ein wenig enttäuscht in den bunten Spieß. Die Kellnerin hätte ruhig ein paar Minuten später auftauchen können. Ich seufzte und nahm den nächsten Happen, bevor ich Sasuke wieder ansah. Er leckte sich über seine Lippen und verspeiste auch einen Spieß. Seine Lippen waren ein bisschen feucht. Wie sie sich anfühlen würden? Was wäre wenn er mich küssen würde? Ich strich mit meinem Finger über meine Lippe und wurde erneut rot. Woran dachte ich nun schon wieder?

Aber mal angenommen Sasuke würde mich auf diese Weise mögen, würde er nicht schon längst gehandelt haben? Sasuke war wahrscheinlich nicht der Typ, der lange warten würde. Oder?

Sasuke schaute mich fragend an, als ich ihn unbewusst anstarrte und ich blickte schnell runter auf meinen Teller, um seinen Augen auszuweichen. Was würde passieren, wenn er herausfinden würde, das ich ihn mag?

„Schmeckt es nicht?", brachte Sasuke mich aus meinen Gedanken und ich schaute abrupt auf.

„Nein! Also doch? Ja, es schmeckt! Es ist sehr, sehr gut.", antwortete ich und Sasukes Augenbrauen hoben sich. Ich schlug mir in Gedanken gegen die Stirn. Wie unangenehm.

„Probiere diese hier.", sagte er und reichte mir einen Tofu-Dango. Ich blinzelte überrascht und kostete.

„Danke.", murmelte ich.

Ein lautes Miauen ertönte plötzlich und mein Blick fiel auf eine graue Katze, die an Sasukes Bein auftauchte.

Verblüfft schaute ich die Katze an. Sasuke schien gar nicht verwundert zu sein und kraulte stattdessen den Hals des alten Katers.

„Die Uchihas haben eine Verbindung zu Katzen, deshalb ziehen wir sie an.", erklärte Sasuke. Seine Gesichtszüge wurde automatisch weicher und die Katze fing an zu schnurren. Auf einmal sammelten sich mehr Katzen um Sasuke an und ich fing an zu Lachen. Eine Katze sah Sasuke sehr ähnlich. Sie kam zu mir und legte sich auf meinen Schoß. Ich streichelte sie vorsichtig und schaute wieder zu Sasuke, der ganz vertieft in seiner Welt war. Woran er wohl dachte?

„Tut mir Leid, aber Katzen sind in unserem Haus verboten.", kam dieselbe Kellnerin aus der Ecke an und verschreckte damit die Katzen.

,Ich fress einen Besen! Machte diese Frau das mit Absicht?!', dachte ich empört und war kurz davor ihr zu Erklären, wie man den Raum liest.

„Wir müssen sowieso los.", sagte Sasuke und bezahlte unser Essen. Dann verließen wir das nervige Restaurant. Ich schaute den Katzen nach und wir liefen mit vollem Magen zur Anlegestelle.

„Ist das unser Schiff nach Sunagakure?", fragte ich mit zusammengekniffenen Augen. Sasuke folgte meinem Finger und fluchte, denn unser Gefährt verließ gerade den Hafen. Im nächsten Moment rannte Sasuke auch schon los und ich stöhnte gereizt, ehe ich ihm hinterher sprintete. Wir aktivierten das Chakra unter unseren Füßen, daraufhin sprangen wir von dem Steg und folgten unserem Ziel auf dem Wasser. Ein Raunen ging durch die Menge hinter uns und wir erreichten knapp das Schiff. Ich hievte mich schwer atmend über die Reling.

Sasuke und ich zogen die Aufmerksamkeit einiger Beifahrer auf uns. Das könnte uns zum Nachteil werden. Sie könnten erfahren, das wir abtrünnige Ninjas sind und uns folgend umbringen. Auf uns beide lag wahrscheinlich ein hohes Kopfgeld aus. ,So weit würden wir das aber nicht kommen lassen.', dachte ich beruhigend.

„Denkst du hier sind noch Kabinen im Schiff frei?", erkundigte ich mich bei Sasuke nach einiger Zeit und er zuckte mit den Schultern.

„Wir sollten den Kapitän aufsuchen und es erfahren.", entgegnete er. Wir gingen über das piratenähnliche Schiff und stiegen die Treppen zum Steuerbord auf.

Der Wind kühlte meinen Schweiß ab und ich lehnte mich entspannt an dem Holzgeländer zurück, während Sasuke dem Kapitän Geld überreichte. Sasukes schwarze Haare wurden bei dem Gespräch von dem Wind durcheinander geweht und ich beobachtete das Spiel schweigend.

„Es gibt nur ein Zimmer.", berichtete Sasuke kurz danach mit einem Schlüssel in der Hand. Wir bewegten uns zum Unterdeck und ich nickte ungestört. ,Das wird bestimmt kein Problem sein.', glaubte ich und Sasuke öffnete die Holztür.

Es war dunkel und wir betraten die kleine Kabine. Sasuke zündete eine Kerze an, dennoch konnte man nicht viel erkennen.

Ich musterte die bescheidene Einrichtung. Ein Hocker, ein mickriger Tisch und ein kleines Bett. Mehr nicht. Das Bett reichte maximal für eine Person aus.

Ich schaute im Augenwinkel zu Sasuke, den anscheinend gar nichts verunsicherte.

„Ruh dich aus. Das Bett gehört dir.", sagte Sasuke hinter mir und ich drehte mich zu ihm um. Er war mir näher als ich gedacht hatte.

„Nein."

Er schaute zu mir runter und zog eine Augenbraue hoch.

„Nein?", wiederholte Sasuke und ich schluckte schwer unter seinem Blick.

„Ich nehme den Stuhl. Nimm du das Bett.", beanspruchte ich und Sasukes Mundwinkel hob sich amüsiert.

„Wenn du dir das wünscht.", raunte er tief und ging nah an mir vorbei. Das Schiff schaukelte, sodass sein Körper meinen streifte und eine Gänsehaut zurück ließ.

Das Bett quietschte, als Sasuke sich niederließ und es sich bequem machte. Ich entschied mich nicht weiter wie angewurzelt da zu stehen und setzte mich auf den Stuhl, der ungemütlicher war, als er aussah. Da der Hocker keine Rückenlehne hatte, lehnte ich meinen Oberkörper gegen die stumpfe Wand und schloss meine Augen. Ich bemühte mich einzuschlafen oder wenigstens auszuruhen, um dann hoffentlich nicht mit Nackenschmerzen aufzustehen.

SasukeXreader fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt