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Ich suchte Sasuke auf, denn Suigetsu hatte mir mitgeteilt, das dieser auf mich wartete. Dabei hatte Suigetsu wage in eine Richtung gezeigt und ich musste auf sein Erinnerungsvermögen vertrauen, was nicht meine beste Idee war.

,Wollte Sasuke über das Geschehene im Waffenladen sprechen?', überlegte ich.

Mit leerem Magen, hatte ich eigentlich wenig Motivation auf ein tiefgründiges Gespräch mit ihm.

Nervös ging ich durch den Wald und traf auf einen steinigen Bach. In meinen Gedanken versunken, nahm ich eine Bewegung im Augenwinkel wahr und zückte mein Katana. Ich wirbelte herum und mein Schwert knallte gegen ein Anderes.

Sasuke blickte mir zwischen unseren Katanas entgegen.

„Du..", fing er an.

„Ich?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue irritiert.

„Du bist zu spät."

Ich verdrehte meine Augen.

„Was soll das?"

„Ich trainiere dich.", sprach Sasuke und drückte sein Katana stärker gegen meines. Ich biss meine Zähne zusammen und versuchte seiner Kraft standzuhalten.

„Ich habe dich nicht darum gebeten.", erwiderte ich, doch Sasuke schien das nicht zu interessieren.

Wir sprangen auseinander und er landete leichtfüßig auf einen großen Stein.

„Ich tue dir einen Gefallen."

„Soll ich dir jetzt danken?", entgegnete ich herausfordernd und Sasuke schmunzelte.

„Nein."

Er rannte auf mich zu und ich kam ihm entgegen. Unsere Waffen trafen scharf aufeinander. Sein Gesicht kam mir nahe, als er sich zu mir beugte.

„Ich mag es mehr, wenn du dich mir widersetzt.", flüsterte er und meine Kräfte gaben für einen Moment nach. Sasuke wollte den Zeitpunkt ausnutzen, aber ich durchschaute ihn und taumelte somit nur etwas nach hinten.

Unsere Schwerter stießen erneut aufeinander.

Sasuke weichte meinen Hieben mit Leichtigkeit aus. Ich wurde wütend, da es ihm so einfach gelang. Meine Angriffe erzielten keine Wirkung bei ihm. Er kam nicht einmal ins Schwanken. Wenigstens kämpfte er nicht mit voller Kraft, wie beim letzten Mal, wo er mich in Sekunden erledigt hatte. Meine Schwäche nervte mich dennoch. Am liebsten wäre ich stärker, deshalb unterbrach ich den Kampf nicht.

Wir trainierten auf der unebenen Fläche und Sasuke drängte mich weiter nach hinten den Bach hinunter. Als er das bemerkte, vergrößerte er den Abstand zwischen uns.

Ich preschte vor und Sasuke wich meiner Attacke aus. Das Wasser spritzte um uns herum und ich duckte mich unter seinem Schwungschlag. Ich schaute zu ihm auf und wir sahen uns nachdenklich an.

„Du kommst besser mit dem Katana zurecht, als ich dachte.", meinte Sasuke und mein Mundwinkel hob sich.

„Ist das ein Kompliment?"

„Bilde dir nichts darauf ein.", sprach er abweichend und ging zum nächsten Angriff über. Rasch versuchte ich von meiner ungelegenen Position wegzukommen und rutschte fast auf den nassen Steinen aus.

Als ich meinen Blick wieder nach vorne richtete, bemerkte ich, das ich Sasuke aus den Augen verloren hatte. Plötzlich drückte sich sein Schwert gegen meine Kehle und ich spürte seine Wärme hinter mir. Mein Schwert lag nutzlos in meiner Hand und ich drehte meinen Kopf zur Seite, um zu Sasuke zu schauen.

Seine Augen sahen mich rätselhaft an.

,Er scheint heute sehr in Gedanken zu sein.', grübelte ich. ,Wenn ich doch nur wüsste, was in seinem Kopf vorging.'

Sasuke wandte sich als Erstes ab und ich entglitt seinem Griff.

„Nochmal.", entschied er.

Ich griff Sasuke ohne zu Zögern mit einem Hieb von oben an und er parierte unentwegt.

Er entwischte meinem Schwert und umrundete mich. Ich umklammerte den Griff fest und verfolgte seine Bewegungen. Von einem Stein zum Nächsten springend holte er mit seinem Katana aus. Ich fiel auf seine Falle rein, als ich dachte er würde mich erneut mit einem Schwungschlag attackieren, stattdessen stieß die Spitze des Schwertes direkt auf mich zu. Ich konnte nicht zügig genug reagieren.

Bevor ich erstochen wurde, leitete Sasuke sein Schwert an mir vorbei. Trotzdem konnte er sich nicht bremsen und lief mit Wucht in mich rein. Wir landeten ins Wasser und ich keuchte unter seinem Gewicht. Er stützte seine Hände neben mich ab. Seine helle Kleidung war an den Ärmeln nass geworden.

„Alles okay?", fragte mich Sasuke und sah auf mich herab.

Statt einer Bemerkung hielt ich ihm mein Katana an den Hals.

„Jaja.", winkte ich ab und ein leises Lächeln huschte über seine Lippen.

Als er es zu verstecken versuchte, fielen ihm seine Haare ins Gesicht.

„Ich glaube das reicht für heute.", sprach er dann.

„Das nächste Mal fragst du mich, bevor du anfängst.", erwiderte ich und Sasuke half mir beim Aufstehen.

„Hm.", war seine einzige Reaktion.

Die Hälfte meiner Kleidung war komplett nass und ich jammerte bedauernd.

Sasuke machte sich auf den Weg zu gehen, jedoch stellte ich mich ihm in den Weg.

„Warte.", stoppte ich ihn und steckte mein Katana in die Schwertscheide.

Ich wusste nicht was mich dazu antrieb es ihm jetzt zu sagen, aber ich konnte einfach nicht länger warten.

„Warum tust du so viel, um mich in den Glauben zu lassen, das du mich nicht so magst, wie ich es tue?"

Sasuke schien ein wenig unvorbereitet auf diese Frage zu sein und ließ sich mit seiner Antwort Zeit.

„Wir sind nur Verbündete. Die Mission sollte im Vordergrund stehen.", sprach er beinahe tonlos und ich schaute zu, wie er versuchte sein Herz zu verschließen. Ich presste meine Lippen aufeinander.

„Aber wieso?", fragte ich verzweifelt. „Die Mission steht schon lange nicht mehr im Vordergrund! Hier geht es um uns!"

Sasuke wich meinem Blick aus.

„Ich empfinde aber nichts für dich.", entgegnete er.

Es war wie ein Stich in mein Herz. Nein. Noch schlimmer. Es war als würde er mein Herz zerdrücken.

„Wieso bist du dann die ganze Zeit bei mir geblieben und mit mir diesen Weg gegangen?! Du musstest doch Interesse an mir haben!"

„Mir war langweilig.", behauptete er abweichend und ignorierte meinen flehenden Blick.

„Dein Ernst?!", stieß ich fassungslos aus.

Lag ich vielleicht doch falsch?

Seine Augen schauten mich nun direkt an.

„Tut mir Leid."

Ich atmete zitternd aus, als er mir das ernst ins Gesicht sagte.

Wahrscheinlich war mein Herz zu zerdrücken auch die falsche Beschreibung für das, was ich gerade empfand.

Ich schluckte hart und nickte wortlos.

Jetzt war ich es, die den Blickkontakt abbrach.

Es fiel mir schwer, aber ich drehte mich um und verließ dann fast schon fluchtartig den Ort.

Schnellen Schrittes lief ich durch den Wald. In meinen Augen sammelten sich Tränen. War Sasuke wirklich so stur? Oder habe ich mich doch geirrt und mir am Ende alles nur zusammengereimt? Ich wusste nicht mehr was ich glauben sollte. Warum war mit ihm alles nur so kompliziert? Was war nur geschehen, das er sich so verhielt? Ich verstehe ihn einfach nicht.

Äste und Dornen streiften scharf meine Haut, als ich achtlos zu unseren Zelten rannte. Ich verlangsamte meine Schritte nicht, da ich sonst das Gefühl hatte zu zerbrechen.

Es würde mir trotzdem mehr wehtuen, wären Sasukes Worte gelogen. Denn der Gedanke, das er sich damit quält, verletzt mich umso mehr.

SasukeXreader fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt