69 | magical planetarium

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JULIA

»Wir fahren schon seit einer Stunde! Sag mir doch endlich, wohin du mich bringst!«, quengelte ich.

Naveen verdrehte seine Augen. »Wir sind jetzt da.« Er grinste schelmisch und beugte sich über die Mittelkonsole des Wagens um mir einen schnellen Kuss auf den Mund zu geben.

Der Oldtimer Wagen in dem wir saßen, gehörte Zach. Nur nach langem hin und her erlaubte er seinem Freund, ihn auszuleihen.

Die Fahrt mit Naveen war ... gewöhnungsbedürftig. Heute lernte ich zum ersten Mal seine Musik Präferenzen kennen. Darunter fielen eigentlich nur Rock Bands aus den Achtzigern und Neunzigern. Zum Beispiel Nirvana, Rolling Stones, AC/DC, Pink Floyd, The Clash, Deep Purple und hundert weitere, von denen ich ehrlich gesagt die Namen vergessen hatte.

Zusammenfassung: Naveen Cameron stand auf laute, aufdringliche Lieder, die einem noch Tage nach dem hören in den Ohren schallen würden.

Schon vor wenigen Minuten erkannte ich aus der Ferne eine riesige Kuppel aus Blech. Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass Naveen in der Nähe des abgerundeten Gebäudes auf einem Parkplatz parken würde.

Er schaltete den Motor ab und stieg aus. Verspätet tat ich es ihm gleich. »Willst du mich vielleicht mal aufklären?«, fragte ich über das Autodach hinweg. Ich folgte ihm wie ein verlorener Welpe in Richtung eines anderen, rechteckigen Gebäude, das mit der runden Kuppel verbunden war.

»Du hast keine Idee? Dann lies mal, was da steht.« Er zeigte über den Eingang des Gebäudes.

In blau leuchtenden Buchstaben prangte das Wort PLANETARIUM in mein Sichtfeld. Planlos suchte ich in Naveens Mimik nach der Erklärung. »Ein Planetarium?«

»Ja. Komm schon.« Er verschränkte seine Finger mit meinen. Diese Geste war auf seltsamerweise so intim und besonders, dass es mir eine Gänsehaut verpasste. Zum Glück war ich dick eingepackt in einer Winterjacke, einem Schal und einer roten Wollmütze.

Naveen trug übrigens auch etwas mehr Winter tauglicher: eine schwarze Puffer Jacket, die super sexy an ihm aussah.

Am Empfang bezahlte er unsere Tickets. Im Anschluss schickte uns die Dame hinter dem Tresen den Flur runter zu den Ausstellungen.

Ich war total aufgeregt. Vorhin war mir noch relativ kalt gewesen, aber je länger ich Naveens Hand hielt und je dichter wir neben einander schlenderten, desto wärmer wurde mir.

Unsere Blicke registrierten zunächst den ersten großen Raum, den wir betraten. Die Wände waren zur Hälfte grün und weiß. An ihnen hingen viele gerahmte Bilder und Zeichnungen von Planeten. Unter ihnen stand jeweils der Name und eine kurze Beschreibung. In der ganzen Raummitte waren handgefertigte Skulpturen von den Planeten aufgereiht.

Ich staunte viel und war fast schon bedrückt, sobald mich Naveen in den nächsten Raum mitnahm.

Auch hier gab es unfassbar viel zu entdecken und bewundern. In dieser Raummitte standen mehrere Informationstafeln über ein jeweiliges Sternzeichen. »Uh, das ist interessant! Was ist dein Sternzeichen?«, erkundigte ich mich.

»Wassermann«, antwortete er.

Ich scannte den Raum ab, bis ich die passende Tafel fand. Ein lächelndes Pärchen mittleren Alters entfernte sich gerade von ihr. »Gefunden. Also dann ... Das Tierkreiszeichen Wassermann entspricht dem elften Abschnitt des Tierkreises von 300° bis 330° ekliptikaler Länge ab dem Frühlingspunkt«, las ich vor. »Was auch immer das heißt.«

Ich übersprang diese Information und widmete mich lieber der Charakteranalyse. »Uh, dein Element ist Luft und dein regierender Planet Uranus.«

Er lachte. »Ich weiß, Goldie.«

Fears Between UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt