13 | helpless frustration

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JULIA

Der nächste morgen brach an. Meine Freunde und ich hatten beschlossen, außerhalb zu frühstücken. Wir entschieden uns, wie jedes Mal, für das Indora's Diner.

Dort angekommen setzten wir uns in eine Nische mit den blauen Polstern.

Tamara und ich überlegten noch mit den Speisekarten in den Händen, was wir uns bestellen würden. Sean hingegen sah aus dem Fenster und wartete, da er jedes Mal das selbe bestellte.

»Hmm...« Tamara gab nachdenkliches Brummen von sich. »Ich glaube ich nehme ... Das Rührei-Bacon-Sandwich.«

»Gute Wahl«, sagte ich. »Ich nehm das gleiche, aber mit Gurken.«

Zoe, die Kellnerin und eine Freundin von uns, nickte und schrieb die Bestellungen in ihr kleines Notizbüchlein. »Alles klar. Ich bin in ein paar Minuten wieder bei euch«, teilte sie uns mit und zog ihren roten Pferdeschwanz straff, bevor sie zum nächsten Tisch weiterging.

Zoe jobbte schon seit fast einem Jahr in Indora's Diner, um sich neben der Schule etwas dazu zu verdienen. Mit der Zeit konnten wir uns immer öfters unterhalten und verstanden uns schnell ziemlich gut.

Gedankenverloren rührte ich in meinem schwarzen Kaffe und dachte über die Party nach, oder vielmehr darüber, von wem ich mich nicht verabschiedete. Lee.

Ununterbrochen stellte ich mir die Frage, ob er mich vielleicht sogar vergessen hatte, denn eine halbe Stunde auf ihn zu warten, war ganz schön blöd. Währenddessen dachte ich aber auch daran, wie er reagiert hätte, als er zurück zur Küche ging und mich nicht mehr fand.

Ob er wohl ein paar Leute gefragt hatte, ob sie wüssten wo ich war?

»Was glaubst du ... in welcher Welt steckt sie gerade?«, fragte Tamara Sean und schlürfte an ihrem Eiskaffee.

»Entweder in Stars Hollow, England, oder in Lees Bett«, antwortete Sean und schlürfte selbst aus seiner Kaffeetasse.

Ich riss den Kopf hoch und blinzelte perplex.

»Ah! Sie ist wieder in Pittsburgh. Gut. Ich wollte mir gerade Sorgen machen.«

»Entschuldigt. Ich musste nur an ... Lee denken.«

»Aha!« Sean zeigte auf mich. »Wusste ich's doch.«

Ich verdrehte die Augen. »Nicht so, du Spinner. Gestern meinte er, dass er zurück kommen würde, um noch weiter mit mir zu reden ... aber er war zu lange weg. Schließlich sind wir dann gegangen, ohne dass ich mich hätte verabschieden können.«

»Jules, mach dir keinen Stress. Wenn er wirklich ernsthaftes Interesse an dir hat, dann wird er sich melden und entschuldigen. Es kann immer mal was da zwischen kommen.«

»Ich hoffe es«, murmelte ich und versteckte mein Gesicht hinter meiner Tasse.

Tamara und Sean redeten über die Vor- und Nachteile einer festen Beziehung, jedoch lauschte ich nur mit einem Ohr, da ich einfach etwas bedrückt war.

Dass die Glocke über dem Eingang klingelte, hätte für mich eigentlich das uninteressanteste überhaupt sein sollen. Doch aus irgendeinem seltsamen Instinkt heraus, hob ich meinen hängenden Kopf und sah zu dem Mann, der gerade das Diner betrat.

Die schwarze Jeans und das schwarze T-Shirt waren total unvorteilhaft bei diesem Wetter. Es waren 29 Grad.

Seine braunen Haare saßen perfekt, obwohl man ihnen genauso gut ansah, dass sie nicht gestylt wurden, sondern wirr bis in seine Stirn reichten.

Ich kannte viele Stammkunden hier im Indora's. Aber ihn sah ich vorher noch kein einziges Mal.

Nachdem dieser Mann an dem Tresen stand und etwas bestellte, huschte sein Blick durch den Raum. Und genau dann wurde mir erst klar, wessen Gesicht das war.

Fears Between UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt