JULIAIch war mir ziemlich sicher, dass er die Welt nicht mehr verstand. Kein Wunder bei diesen Worten. Waren das auch wirklich meine Worte?
»Ich sagte, tu es. Lass es uns tun«, wiederholte ich.
»Hast du getrunken, Juliana?« Jetzt klang es fremd, als Naveen meinen ganzen Namen aussprach.
»Nein. Ich will, dass du endlich die Dinge mit mir tust, die du mir schon die ganze Zeit unter die Nase reibst«, hauchte ich. Mit dem Daumen fuhr ich über die kleine Narbe an seiner Wange.
Ich küsste ihn weiter. Eng umschlungen und bereit.
Doch er drückte mich wieder etwas fort. »Verstehe ich dich richtig, dass du mir gerade versuchst zu sagen, dass du mit mir ... schlafen möchtest?«
Ich nickte zuversichtlich.
Ein bitteres Lachen verließ seine Kehle. »Julia ... Ich denke nicht, dass das eine sonderlich gute Idee ist. Vor allem nicht jetzt ...« Den letzten Teil murmelte er schwer verständlich.
»Wieso? Du willst es, ich will es. Wo liegt das Problem? Du hast mir vor einer Minute noch ins Ohr geflüstert, dass du mich fi–« Ich hinderte mich selbst vom weiter reden. Meine Wangen wurden augenblicklich feurig, was ihn zum schmunzeln brachte.
»Ich möchte, dass du erst darüber nachdenkst. Richtig. Sobald es passiert, ist es vorbei. Kein Zurück mehr. Ich will, dass du dir zu einhundert Prozent sicher bist.«
»Oh glaub mir, ich habe Nächte lang damit verbracht darüber zu fantasieren. Darüber wie wir es tun würden. Denk doch mal nach ...« Langsam strich ich über seinen Arm bis in seinen Nacken. »... wie himmlisch das sein würde.« Ich klang teilweise echt armselig und bedürftig, aber das war mir egal.
Naveen versteifte sich.
Ich zuckte zusammen und entfernte meine Hand von ihm. »Wieso zögerst du so sehr?« Er verhielt sich so, als ob er die Jungfrau gewesen wäre.
»Ich ...«
»Ich dachte du wolltest unbedingt mit mir schlafen? Wo ist dieser Wunsch auf einmal?«
»Fuck, Julia, ich will wirklich nichts dringender auf dieser Welt, als mit dir zu schlafen, aber ich habe einfach Angst, dass du es im Anschluss bereuen könntest.«
»Warum sollte ich es mit dir bereuen? Wovor genau hast du Angst?«
Unruhig legte er sich auf den Rücken und starrte zur Zimmerdecke. »Ich bin nicht gut in diesen Dingen. Ich will doch einfach nur, dass es für dich perfekt wird.«
»Das wird es. So lange du bei mir bleibst«, versprach ich ihm und lehnte den Kopf an seine Schulter.
»Was macht dich so sicher, dass ich dir nicht dein Herz brechen werde?«
Ich geriet ins Stocken. Äußerlich ließ ich mir aber nichts ansehen. Stiche fungierten in meiner Brust statt dem normalen Herzschlag. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine nackte Brust. »Ich bin mir durchaus im Klaren, dass du mein Herz brechen wirst. Aber es gibt jetzt kein Zurück mehr.«
Naveen zuckte zusammen.
Ich hob den Kopf und blickte auf ihn herab. »Selbst wenn, weiß ich doch, dass es diesen Moment hier gab. Ein Moment, in dem du der einfühlsamste Mann der Welt warst.«
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Fears Between Us
Romance[Roman] emotional + spicy + romantic TRAILER AUF TIKTOK: @renas.wattpad • • • Julia Knight: Optimistisch, gutmütig und intelligent gesegnet mit einem engelsgleichen Gesicht. Ihr neuer Nachbar: Verschlossen, schadenfroh und rebellisch, ausgestattet...