JULIAWir saßen auf seinem breiten Bett. Ich zwischen seinen Beinen und mit dem Rücken an seiner Brust. Seine Arme waren um meine Taille geschlungen.
Es waren mittlerweile Stunden vergangen, seitdem wir auf dem Dach saßen. In diesen Stunden redeten wir wirklich kaum. Höchstens drei Sätze. Er griff stumm nach meiner Hand, führte mich stumm vom Dach in sein Apartment und zog mich genauso stumm an seine Brust.
»Tut mir leid, Julia«, wisperte er, ehe er meine Schläfe küsste.
»Ich dachte, du wolltest dich nicht entschuldigen ...«
»Jetzt finde ich, dass ich es dir doch schuldig bin.«
»Was genau tut dir leid?«
»Alles. Am meisten, dass ich nicht der bin, den du verdient hast.«
Rasch drehte ich meinen Kopf zu ihm. »Sag sowas nicht. Bitte. Wie kommst du bloß darauf?« Es zerstörte mich, wenn er so schlecht von sich selbst sprach.
Er schluckte hart und strich über die dünnen Härchen an meinen Armen. »Weil du alles schöne in diesem Universum verdient hast. Jeden strahlenden Stern, jede Sternschnuppe und jede Blume, die jemals auf dieser Welt blühen wird.« Sein Griff um meinen Oberkörper wurde fester, doch die Sanftheit verschwand kein bisschen.
Behutsam legte ich meine Hand an seine Wange, streichelte sie und sah zu ihm hinauf. »Denkst du wirklich, dass du das nicht auch alles verdient hast?«
»Nein«, antwortete er wie aus der Pistole geschossen und ohne den Blick auf mich zu richten. »Was habe ich bitte in meinem Leben erreicht, hm? Nichts. Es ist sinnlos.«
»Hey, sieh mich an«, forderte ich bestimmt. Mit meinem Zeigefinger und Daumen zwang ich ihn, mich anzusehen. »Du bist so viel mehr.« Ungläubigkeit blitzte in seinen Augen auf. »Lass dir von niemandem etwas anderes einreden. Weder von deinem Vater noch von dir selbst. Ich kenne keinen wie dich und mit keinem habe ich mich je so wohl gefühlt. Du bist mehr, als nur genug.«
Sekunden vergingen, in denen er nichts erwiderte. Überrumpelt von meinen Worten, suchte er in meinem Gesicht nach irgendetwas.
Wenig später legte er seine Stirn an meine und umfasste dieses Mal meine Wange. »Wiederhol das.«
Ich gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mund. »Du bist mehr als nur genug.« Das reichte ihm aus, um erleichtert auszuatmen und ganz sachte seine Lippen mit meinen zu verschmelzen. Trotz dieser Zärtlichkeit spürte ich das Verlangen in ihnen. Außerdem seine ganzen Ängste und Bedenken.
Wovor hat er nur solche Panik?
Ich verstand ja seine Selbstzweifel, aber da war noch mehr. Ich wusste nicht was, doch diese eine Angst kontrollierte ihn ganz besonders stark ...
Ich unterbrach unseren hungrigen Kuss nur für den Bruchteil einer Sekunde, um mich rittlings auf seinen Schoß zu setzen. Unmittelbar danach machten wir weiter und er fuhr mit seinen Händen von meinen Oberschenkeln, über meinen Hintern und unter meiner Bluse, bis hin zu der Stelle direkt unter meinen Brüsten. An meinen Rippenbogen bewegten sich seine warmen Finger in kreisenden Bewegungen.
Möglicherweise war das hier nicht die idealste Situation, um das zu tun, was ich jetzt vorhatte, jedoch wollte ich ihn auf andere Gedanken bringen. Das war eine verzweifelte Geste meinerseits, allerdings hätte ich in dieser Sekunde alles für ihn getan.
Ich drückte ihn an seinem Brustkorb von mir weg. Seine Hände zogen sich wieder zurück. Eine Heidenangst machte sich in seinem Gesicht bemerkbar. Dabei wollte ich ihn mir nur noch mal ansehen.
DU LIEST GERADE
Fears Between Us
Romansa[Roman] emotional + spicy + romantic TRAILER AUF TIKTOK: @renas.wattpad • • • Julia Knight: Optimistisch, gutmütig und intelligent gesegnet mit einem engelsgleichen Gesicht. Ihr neuer Nachbar: Verschlossen, schadenfroh und rebellisch, ausgestattet...