Ein ewiger Kampf

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Die Autos fuhren an uns vorbei. Die Sonne strahlte mir lachend ins Gesicht. Die Wärme fühlt sich gut an. Die tröstet einem. Das sanfte Rauschen der vorbei fahrenden Autos beruhigte mich. Doch die Nervosität lässt sich nicht unter kriegen. Mein Herz pocht. Jeden Augenblick dachte ich es springe gleich heraus. Mein Pulsschlag wurde stärker. Kalte Angst machte sich in meinem Nacken breit. Meine Hände wurden noch kälter. Die Anspannung lässt mich werden. Wir würden langsamer, die Ausfahrt kam näher...

Der See kam näher. Die Erinnerungen werden wach. Die Gefühle einiger Situationen kommen hoch. Ich möchte das nicht. Doch trotz dessen fühlte ich sofort die Geborgenheit in diesem Ort. Spürte die Erinnerung die nachwirkten. Es fühlte sich an als wäre ich wieder hier. Für etliche Wochen. Doch dieses Mal nur zu Besuch. Um zu verarbeiten was hier passiert ist.
Der leichte Wind umspielte mich. Lässt mich spüren, das ich Rumer wirklich an diesen Ort zurück gekehrt bin, denn ich eigentlich nur verlassen wollte...
" Rumer, komm wir gehen! Du bist genau deswegen hier."
Ich folgte ihr! Hätte ich nicht ihre Kraft in diesem Moment. Würde ich einen Rückzieher machen! Sie folgte mir. Lässt mich das tun was ich vorhabe...
Ich ging diesen vertrauten Weg, den ich so oft gelaufen bin. Bilder kamen hoch. Von denen ich dachte sie würden mir vergessen sein.
Die Klinik kam vor mir auf. Leute schauten mich an. Musterten mich. Ich lief schnellen Schrittes die Eingangshalle durch. Merkte wie ich schneller werde, wie damals die Treppen hochsprang. Um so schnell wie möglich und doch irgendwie fortrennend auf Station zu kommen...
Ich klingelte. Mädchen kamen mir entgegen die mich freundlich anlächelten. Wie durch Watte lächelte ich zurück. Doch es war ein echtes Lächeln.
Ich lief den Stationsflur entlang. Auf der Suche nach der Person weswegen ich hier bin. Ich blickte mich umher. Doch gleichzeitig fiel meine Laune in den Keller. Es sollte nicht sie sein die mit den Patienten spielte. Ich hatte gehofft ich würde eine Co - Therapeutin antreffen die mir so nahe war. Soviel mich ertragen musste...
Ich fragte sie. Doch leider hatte sie Frühdienst. Und wer auf der anderen Station war wusste ich nicht. Ich lief zurück, geknickt, enttäuscht. Mein Mut der so schnell kam und wieder verging.
In meinem Blickwinkel bemerkte ich eine Person die neugierig und hektisch in meine Richtung blickte.
" das ist doch Rumer!"
Ich blickte zu ihr meine Beine sowie ihre rannten mir entgegen. Die Umarmung tat gut. Ich spürte die Vertrautheit.
"Rumer, was machst du denn hier!? Es ist so schön dich zusehen."
Das gleiche meinte ich auch.
" Du siehst besser aus... "
Sie forschte in meinem Blick.
" Rumer, du weißt, das du eigentlich noch mal her sollst."
Sie wusste einfach genau ohne große Worte was ich meinte!
Die Vertrautheit tat mir gut. Ich bereute es nicht hierher gekommen zu sein. Weil ich in der Nähe war...
" Ich hoffe du kommst mal wieder vorbei. Und auch wenn du meine Patientin in meiner ersten Zeit hier warst wirst du immer etwas besonderes sein..."
Ich lief langsam mit meiner Freundin zurück. Zog alles in mir auf was ich aufnehmen konnte. Dieser Ort schmerzt so sehr und trotzdem tut er mir gut...

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