Die Zahl stach mir entgegen als würde sie noch jagen wollen. Ich erschrack. Ging hektisch von der wage herunter, das diese wackelte auf dem Fliesenboden. Ich ging rückwärts. Als hätte ich gerade etwas getan wovon man gleich wieder angefallen wird. Die Wand kam überraschend. Ich stoßte einen klagenden laut aus. Als der Schmerz mich durch meinen Körper durchfuhr. Ich glitt an der Wand herunter. Und bemerkte erst jetzt wie viele unzählige Tränen mir die Wangen herunter glitten. Ich weinte, so bitterlich und stark wie schon lange nicht mehr. Die Anzeige der Wage ist erloschen. Doch trotz dessen konnte ich diesen Blick nicht davon ablassen. Es ist als würde die Zahl im ganzen Raum geschrieben stehen...
Jedes Mal, wenn ich die Zahl sah, denke ich mir dieses Mal schaffst du es! Du hältst es aus. Du bist keinen Zahl die dir nie genug ist. Du bist Rumer. Eine Person die nicht aus Zahlen besteht. Oder sollte ich demnächst anfangen anstatt alles in Worte zu benennen nur noch alles noch mehr aus Zahl zu machen.
Der Gedanke kam wann ich anfing diese Dinge die sich die Zahl nennt wie viel ich wiege, wie viel ich zugenommen oder angenommen habe endlich beiseite zu schieben. Und mir denken, das ich allein nie Rumer bin.
Doch der Schock kommt jedes Mal aufs neue.
Die Zufriedenheit wird nie wirklich da sein. Selbst als ich kurz davor das letzte Mal war die Schwelle auf die andere Seite zu übertreten, war es mir nie genug. Ihr ist es nie genug! Es müsste besser sein! Es müsste schneller gehen. Doch die Zahl blickte in meinen Hintergedanken, fasste doch alle nie genug sind...Leben, das ist schwer. Etliche Jahre in diesem Teufelskreis hat mir bis jetzt immer wieder gezeigt, das selbst wenn du denkst du bist oben am Gipfel. So schnell wie möglich in die positive Richtung, wenn du ja zum Leben sagst. Ja, dazu sagst, das dass Leben endlich in die auftauen soll. Und du so schnell wie möglich hinauf rennst. Fällst du mit rasanter Geschwindigkeit tiefer hinab...
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Ein ewiger Kampf
RomanceIch bin Rumer, inzwischen 25 Jahre alt und diese Geschichte beschreibt wie meine Jugend verlief, ein Leben mit der Krankheit Magersucht. Inzwischen bin ich gesund, lasse jedoch diese Geschichte,als Aufklärung und zum verstehen bestehen.