Wir tun mal so, als wäre ich nicht drei Wochen zu spät, um die erste Hälfte vom Halloween-Kapitel zu droppen!
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Als der erste September vorbeigegangen war, hätte Peter niemals gedacht, dass er mit den coolsten Typen aus der Schule befreundet sein würde, noch dass sie ihn wie einen gleichgestellten behandeln würden. Es mochte nicht immer so für alle wirken – anderen Leute, mit denen er befreundet war, hatten ihm schon oft sorgenvoll gebeichtet, dass sie glaubten, Sirius Black würde Peter erpressen oder verfluchen, wenn er nicht hinguckte, aber Peter wusste, dass es alles nur Einbildung war. Peter würde lügen, wenn er sagen würde, er hätte keine Vorurteile gehabt, als er das erste Mal gehört hatte, dass Sirius Black in seinem Jahrgang sein würde und dass er dann auch noch ein Zimmer mit ihm teilen müsste. Die alleinige Vorstellung, dass er mit einem potenziell gefährlichen schwarzmagischen Erben zusammenleben würde, der ihn im Schlaf verhexen könnte, war so angsteinflößend gewesen, dass Peter schon an diesem Abend gedacht hatte, dass der Sprechende Hut einen Fehler mit seiner Einteilung gemacht hatte. Aber es kam wie es kommen musste, und mittlerweile war Peter sich sicher, dass er und Sirius richtige Freunde waren, trotz der manchmal harten Worte, die der etwas ältere Junge an ihn richtete.
Alle wussten, dass Peter nicht so talentiert, reich oder schlau wie seine Freunde war, er hatte nicht die natürlichen Flugkünste wie James, war nicht der Beste in jedem Fach wie Remus oder war so selbstbewusst wie Sirius. Es gab Gemurmel, warum die drei besten Schüler ihres Jahrgangs überhaupt mit jemand mittelmäßigem wie Peter befreundet waren. Gerüchte brodelten in Hogwarts auf, beinahe glaubhaft, dass Peter schon seit seiner Kindheit ein Freund von James sei und deshalb noch bei den anderen mitmache, bis hin zu absolut lächerlich, dass Peter am Anfang des Schuljahres einen so starken Verwirrungszauber auf seine Klassenkameraden gewirkt hatte, dass diese nun dachten, er wäre genau so cool und talentiert wie sie selbst. Peter machten diese Gerüchte nicht viel aus. Sollten andere doch denken, er wäre es nicht wert, mit Menschen wie James, Sirius und Remus überhaupt in einem Raum zu sein, er wusste es besser. Jeder Tag war ein neuer Beweis, dass die drei mit ihm befreundet sein wollten, sei es weil sie am Morgen auf ihn warteten, damit sie alle gemeinsam zum Frühstück gehen konnte, oder dass sie ihn immer mal fragten, was er unternehmen wollte, wenn sie eine Freistunde hatten. Es gab nichts, was diese Freundschaft für Peter zerstören konnte.
Nichts, außer Sirius, der zu allen und jedem miserabel war. Sirius würde es niemals zugeben, dafür war er viel zu stolz, aber der Brief seiner Mutter und die darauffolgende Unterhaltung, die er mit Professor Dumbledore und Professor McGonagall führen musste, hatten ihn alles andere als kalt gelassen. Peter war sich sicher, dass er nachts gehört hätte, wie Sirius in seinem Bett geweint hatte, aber er hatte es nie angesprochen. Es gab gewisse Grenzen, bei denen er sich noch immer nicht sicher war, wie und wann er sie überschreiten sollte. Seit der Heuler von Walburga Black gekommen war, war Sirius launenhaft geworden; er gab den Lehrern patzige Antworten, er verhexte Drittklässler, wenn sie beim Vorbeigehen mit zu lauten Stimmen über ihn redeten, er hatte sogar Mrs. Norris, die schreckliche Katze vom Hausmeister, in eine Besenkammer gesperrt und dafür zwei Wochenenden Nachsitzen bekommen. Als er lediglich andere Leute mies behandelt hatte, hatten sich Peter und die anderen nicht viel dabei gedacht, aber als Sirius eines Abends Mary Macdonald so sehr angemeckert hatte, dass sie weinend in ihren Schlafsaal geflüchtet war, war ihnen klar geworden, dass sie Sirius irgendwie aufmuntern mussten, bevor er den Rest des Jahres Nachsitzen bekommen würde. Remus hatte ihnen zwar versichert, dass Mary sich sicherlich wieder beruhigen würde – hatte er doch eine ähnliche Situation mit Marlene schon erlebt, bei der das Mädchen ebenfalls weinend geflüchtet war, nachdem der Junge sie hart angefahren hatte – aber James hatte es sich in den Kopf gesetzt, dass er seinen besten Freund jetzt aufmuntern musste.
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The Marauders' Tale
Fanfiction1971 ist das Jahr der Anfänge - es ist das Jahr, das den Anfang der Freundschaft ankündigt, die die Welt für immer verändern wird. Vier ungleiche Jungen nehmen den Hogwarts-Express, um ihr erstes Jahr am magischen Internat zu beginnen, unwissend, da...