1.2 Sommer 1971: Kindsträume

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Die Winkelgasse war bespickt mit dutzenden magischen Läden, einer ganzen Menge an erwachsenen Zauberern und Hexen und voll mit Kindern, die sie das erste Mal betraten

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Die Winkelgasse war bespickt mit dutzenden magischen Läden, einer ganzen Menge an erwachsenen Zauberern und Hexen und voll mit Kindern, die sie das erste Mal betraten. Ein schneeweißes, marmornes Gebäude thronte über alle anderen Läden auf, die Zaubererbank Gringotts. In den etlichen Läden tummelten sich Kinder mit ihren Eltern, suchten Bücher, Zaubertrankzutaten und Kessel aus, wurden von Quidditch-Zubehör abgelenkt oder bestaunten die Ratten, Kröten und Katzen in der magischen Menagiere.

Für James Potter war die Winkelgasse schon ein alter Hut. Er hatte die magische Einkaufsstraße zusammen mit seinem Vater sicherlich schon ein paar Dutzend Mal besucht, sei es um sich den neusten Rennbesen anzusehen (heute hatte sich eine schaulustige Menge vor dem Quidditch-Laden versammelt und bestaunte den neuen Kometen) oder um mit ihm Geld von der Bank zu holen und wichtige Geschäfte zu erledigen, damit er danach einen Eisbecher bei Florean Fortescues Eissalon bekommen würde. James hatte sich an den ganzen Geschäften schon fast satt gesehen, trotzdem konnte selbst er nicht verhindern, dass er vor Aufregung auf und ab wippte, als sie vor dem Zauberstabladen stehen blieben. In goldener, abblätternder Farbe stand dort Ollivander geschrieben. Ollivander kannte James bereits, der alte Zauberstabmacher hatte seine Eltern ein paar Mal besucht, wann immer sie Angelegenheiten von ihrer Arbeit mit ihm klären mussten. Noch hatte James keinen eigenen Zauberstab, aber das würde sich heute ändern!

„Gehen wir jetzt endlich rein, ja?", fragte James zum dritten Mal in fünf Minuten.

„Gleich, Schatz", antwortete seine Mutter. Euphemia Potter hatte ein herzförmiges und außerordentlich freundliches Gesicht. Ihre einstige Schönheit war mit einigen Falten durchzogen und ihr rabenschwarzes, ordentlich zusammengefasstes Haar wies einige graue Strähnen auf. In ihren hellblauen Augen glänzte es, als wäre sie noch immer eine jugendliche Hexe, die das erste Mal allein unterwegs war.

„Ollivander hat noch einen Kunden", fügte sein Vater ein weiteres Mal an. Fleamont Potter sah man das Alter deutlicher an als seiner Frau. Seine Haut war blasser als früher und wirkte fast wie feuchtes Pergament. Seine Haare waren zwar noch immer kräftig und dick, aber dafür waren sie fast gänzlich ergraut und auch seine Augen waren nicht mehr so stark wie früher. Eine Lesebrille hing an einer feinen, goldenen Kette um seinen Hals. Trotzdem verwuschelte er mit einer Hand die Haare seines Sohnes neben ihm. „Gedulde dich noch ein wenig, James."

James tat sein Bestes, um geduldig zu sein, aber er konnte es einfach kaum abwarten, endlich seinen eigenen Zauberstab zu bekommen. Seinen Eltern war er wie aus den Gesichtern geschnitten. Er hatte ihr gleiches, pechschwarzes Haar, dir gleichen großen Ohren und die gleiche Kopfform. Seine Augen, die hinter einer eckigen Brille versteckt waren, waren haselnussbraun und wenn man den Jungen auch nur fünf Minuten kannte, dann wusste man, dass das schelmische Glitzern in ihnen nicht nur von den Sonnenstrahlen kamen. Man konnte den einzigen Sohn der Potter-Familie nicht aus den Augen lassen, andernfalls musste man damit rechnen, dass in einem Nebenzimmer alsbald eine Vase zerbrechen oder eine Stinkbombe hochgehen würde. Streiche spielen und für Chaos sorgen lagen dem Jungen im reinen Blut.

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