28.4 Jahr 2: Nächtliches Streunern

86 11 23
                                    

Zwei Wochen später fanden sich Sirius und seine Kumpanen erneut in einem stockfinsteren Gang wider

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Zwei Wochen später fanden sich Sirius und seine Kumpanen erneut in einem stockfinsteren Gang wider. Sie hatten versucht, sich an Alice' Warnung zu halten und nicht in der Nacht durchs Schloss zu laufen, aber der Ruf der Freiheit war einfach zu mächtig gewesen, als dass sie es hätten ignorieren können. Selbst Remus, der nach einer weiteren Werwolfsverwandlung noch immer ein wenig blass um die Nase war, hatte es nicht abwarten können, bis sie wieder ein paar Regeln brechen würden. Wahrscheinlich würde Madam Pomfrey ihn mit einem Klebezauber ans Bett fesseln, wenn sie wüsste, dass er sich nicht an ihre verschriebene Bettruhe hielt.

Diese Nacht hatten sie wesentlich mehr Glück: Keine Vertrauensschüler liefen ihnen über den Weg und mussten mit falschen Türen abgelenkt werden und auch von Narzissa und Alice war keine Spur. Das Schloss war ruhig, der Mond war kaum zu sehen und eine geheimnisvolle Atmosphäre lag über den stillen Gängen, in denen lediglich vier Zweitklässler ihr Unwesen trieben.

Sie befanden sich an derselben Stelle, an der sie letztes Mal in Narzissa gelaufen waren, als Remus plötzlich innehielt. „Wartet", sagte er leise.

„Was ist? Vertrauensschüler?" James hatte sofort seinen Stab gezückt und ihn willkürlich in eine Richtung gehalten, als würde er erwarten, jeden Moment von einem Bataillon von Schülern attackiert zu werden.

Sirius verdrehte die Augen.

„Nein, ich – bin nicht sicher", erwiderte Remus langsam. „Ich höre etwas, aber keine Schritte."

„Stimmen?", fragte Peter.

„Nein, eher ein – ein Zischen, glaube ich."

„Zischen?", meinte Sirius. „Bist du sicher, dass Pete nicht wieder einen fahren lassen hat?"

„Hab ich überhaupt nicht!", entgegnete Peter, dessen Gesicht puterrot angelaufen war.

Sirius lachte, bevor er sich selbst stoppte, um sie nicht zu verraten. „War nur ein Witz, Pete, beruhige dich."

Peter murmelte etwas Unverständliches.

„Ich weiß ja nicht, Remus", sagte James, ehe er seinen Stab wieder sinken ließ. „Ich höre nichts."

„Wer hat hier das Wolfsgehör?"

„Okay, schon gut, tut mir leid. Aber – bist du sicher? Hörst du es immer noch?"

Remus kniff die Augen zusammen und lauschte. Seine Stirn lag in tiefen Falten, die ihn wesentlich älter als zwölf aussehen ließen. „Nein", murmelte er schließlich. „Vielleicht hab ich es mir wirklich eingebildet."

Vorsichtig klopfte Sirius ihm auf die Schulter. „Sicher, dass du nicht immer noch müde bist?"

„Sicher", erwiderte Remus brummend und schüttelte seine Hand ab. „Mir geht's bestens, danke."

James fing Sirius' zweifelnden Blick auf, aber sagte nichts. Sie waren es mittlerweile alle gewohnt, dass Remus manchmal Dinge sagte, die er nicht so meinte, wenn die Verwandlung an ihm nagte, ob davor oder danach war dabei egal.

The Marauders' TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt