19.4 Jahr 2: Ungebändigter Aufprall

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Es hatten nur einige, wenige Minuten gefehlt, dann hätte die Uhr Mitternacht geschlagen und die Gryffindor-Siegesfeier wäre ohne einen Zwischenfall ausgekommen

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Es hatten nur einige, wenige Minuten gefehlt, dann hätte die Uhr Mitternacht geschlagen und die Gryffindor-Siegesfeier wäre ohne einen Zwischenfall ausgekommen. Ein paar unschuldige Minuten mehr und Remus wäre zu Bett gegangen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, auf wessen Seite er sich jetzt stellen musste.

In seinem Versuch, Lily mit einer diplomatischen Geste entgegenzukommen, hatte er nur alles schlimmer gemacht, als es ohnehin schon gewesen war. Es sollte ein Friedensangebot sein, ein Lass uns unseren dummen Streit vergessen und wieder Freunde sein-Geschenk. Remus hatte den Teller voll mit Lilys Lieblingssüßigkeiten selbst zusammengestellt (Waldmeisterbonbons, von denen sie erzählt hatte, dass ihr Vater ihr immer welche schenkte, wenn er länger von zu Hause weg war, schokoladenüberzogene Brezeln und, damit sie nicht vergaß, dass sie an einer magischen Schule befand, ein paar Bertie Botts Bohnen, von denen Remus hoffte, dass sie keine widerwärtigen Sorten sein würden), hatte ihr eigenhändig ein Glas voll mit dem süßen Erdbeerpunsch gefüllt und Marlene gebeten, ihre Mitschülerin aus ihrem Schlafsaal zu holen. Alles wäre so ausgegangen, wie Remus es sich vorgestellt hatte, wenn da nicht James gewesen wäre.

„Was soll das werden", hatte Lily gefragt, die Arme fest vor der Brust verschränkt, ein roter Schimmer auf ihren Wangen. „Ich rede nicht mit dir, Remus."

„Lily, ich hab dir doch schon gesagt –"

„Ich gehe wieder nach oben, Marlene." Lily hatte sich zur Seite gedreht, um ihre Freundin anzufunkeln, die sie direkt in die Arme ihres Feindes geführt hatte, als James den ungünstigsten Moment überhaupt gewählt hatte, einen geklauten Quaffel zu werfen.

Der rote Lederball traf Lily in der Brust, ließ sie überrascht zurücktaumeln und führte dazu, dass sie sowohl Teller als auch Becher mit pinkem Punsch fallen ließ. Geschmolzene Schokolade und Erdbeerpunsch verteilten sich auf ihrer schneeweißen Bluse und zu allem Übel fiel Lily auch noch hin.

Remus hatte erwartet, dass die Musik aufhören würde zu spielen und alles um sie herum, lautlos werden würde, aber mitnichten; die Geräusche der Party hatten nicht aufgehört, nur weil eine Zweitklässlerin hingefallen war. Mit fleckigem Gesicht und noch fleckigerer Bluse hatte Lily sich wutentbrannt aufgerappelt und der Plan, wieder in ihrem Schlafsaal zu verschwinden, schien vergessen gewesen zu sein. Ein Moment der Ruhe vor dem Sturm, ein paar wenige Sekunden, in denen Remus sich hatte vorbereiten können und in den James mit aufgerissenen Augen beobachtet hatte, wie die zornesrote Lily Evans auf ihn zugestapft kam, dann war es explodiert.

„James Potter, du ignorantes Arschloch!", brach es aus Lily hervor, brennende Augen und tropfende Bluse, gut einen Kopf kleiner als James und doch schaffte sie es, dass sich die halbe Party zu ihr umdrehte. „Wann lernst du endlich, dass sich die Welt nicht nur um dich dreht!?"

„Woah, hey, Evans, ganz ruhig, es war ein Unfall", sagte James mit hochgehaltenen Händen, während er einen Schritt zurückwich. „Tut mir leid, okay, hier, ich –"

The Marauders' TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt