14.2 Jahr 2: Narben

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Zwei Tage später konnte Remus wieder in den Gemeinschaftsraum zurückkehren

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Zwei Tage später konnte Remus wieder in den Gemeinschaftsraum zurückkehren. Seine Freunde hatten ihr Wort gehalten; am Montagnachmittag waren sie allesamt mit angesammelten Notizen aus den Unterrichtsfächern in den Krankenflügel gekommen und hatten sie ihm stolz überreicht, bevor Sirius sich lautstark bei Madam Pomfrey danach erkundigt hatte, ob Remus denn auch brav gegessen hätte. Es hatte Remus alle Willenskraft gekostet, nicht sein Kissen nach Sirius zu werfen.

Er würde es nicht zugeben, aber mit den Notizen seiner Freunde und der ungefragten Hilfestellung bei all seinen Hausaufgaben, war er wesentlich schneller mit all seiner Arbeit fertig als üblich. Madam Pomfrey war zwar für alle Fragen zu haben, aber sie wusste auch nicht alles, was in seinen Büchern stand und deswegen hatte Remus oftmals seine Hausaufgaben am Morgen vor dem Unterricht erledigen müssen. Er war sich sicher, seine Lehrer würden es gutheißen, dass er endlich nicht mehr schnell hingekritzelte Aufsätze abgab, so korrekt sie vom Inhalt auch waren.

Die Jungs waren außerdem mit einem Codewort zusammengekommen, damit sie in der Öffentlich über Remus' Krankheit reden konnten. „Es ist dein pelziges, kleines Problem", sagte James etwas zu stolz über seinen Einfall. „Und wenn irgendjemand fragt, dann sagen wir, es handelt sich um ein sehr aggressives Kaninchen. Damit könnte man sicher auch deine Verletzungen erklären." Remus hatte gelernt, dass es nicht viel Sinn ergab, gegen James (oder Sirius) zu argumentieren, wenn sie einen solchen Einfall hatte, der ihrer Meinung nach einfach nur perfekt war. Außerdem – so musste er lachend zugeben – war es erfrischend, wenn er über sein Werwolfproblem reden konnte, ohne dass seine Gesprächspartner seine Eltern oder Madam Pomfrey waren. James, Sirius und Peter nahmen ihn mehr als ernst und doch fühlte es sich für Remus besser, unschuldiger an, wenn er mit ihnen darüber redete und es sein kleines, pelziges Problem nannte – es gab ihm das gute Gefühl, dass seine Krankheit nicht alles war, was ihn ausmachte.

An diesem Abend saßen die vier Jungs in einem Kreis auf dem Boden. Sirius hatte sich seine Krawatte in einem Schwall an rebellischem Einfallsreichtum um den Kopf gebunden und hatte zusammen mit James die Küche um ein paar Süßigkeiten erleichtert. „Die Hauselfen werfen es dir praktisch hinterher", sagte er und biss den Kopf eines Schokofrosches ab. „Es ist wirklich fast unmöglich, ohne Beute zu gehen."

„Eigentlich wollten wir auch nur was Essbares besorgen, damit wir dich zum Essen zwingen können", erklärte James daraufhin.

Remus verdrehte die Augen. „Ich esse genug, Mum."

„Haha", erwiderte James trocken. „Wir wollen nur sicher gehen, dass du vor lauter Kraftlosigkeit nicht zusammenbrichst, kleiner Remus."

„Okay, das war ein persönlicher Angriff", sagte Remus. „Ich bin überhaupt nicht mehr klein. Ich bin mindestens so groß wie du!"

„Aww, siehst du das, Sirius? Der kleine Remus glaubt, er wäre schon einer der großen Jungs."

„Sie können es nie erwarten, erwachsen zu werden", seufzte Sirius, den Mund voller Schokolade.

The Marauders' TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt