27.1 Jahr 2: Die Schlange und ihre Schafe

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Der klägliche Schrei eines Hauselfen hallte durch die Hallen, verebbte jedoch so schnell, wie er gekommen war

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Der klägliche Schrei eines Hauselfen hallte durch die Hallen, verebbte jedoch so schnell, wie er gekommen war. Die Anwesenden blickten kaum von ihren Unterhaltungen auf, ließen dabei nicht einmal durchdringen, dass die die Misshandlung des magischen Wesens mitbekommen hatten. Ein weiterer Schrei ertönte, gefolgt vom unmissverständlichen Klirren von Glas auf Stein.

„Wer hätte gedacht, dass solch unfähige Kreaturen im Malfoy Manor arbeiten", sagte Bellatrix, die genüsslich an einem Glas mit Feenwein nippte und dabei dunklen Lippenstift an den Glasrand schmierte. „Bei dir würde es solches Benehmen nicht geben, nicht wahr, Tante? Du würdest kurzen Prozess mit denen machen, so wie mit Kreachers Mutter." Bellatrix fuhr mit einem ihrer langen Nägel an ihrem Hals entlang und machte ein würgendes Geräusch, bevor sie ihre Tante Walburga angrinste.

Walburga schnaubte ungehalten. Sie hatte sich für den Abend in ihre besten Roben geworfen, samtig schwarz mit eingestickten schwarzen Rosen darauf, mit einem hochgestellten Kragen, der ihren Hals länger wirken ließ und einem enggeschnürten Korsett, bei dem sie sich sicher war, einige obszöne Gedanken ausgelöst zu haben. Kreacher hatte ihre Haare in einen aufwendigen Turm frisiert, sowie feines Make-Up aufgetragen, sodass Walburga fast geglaubt hatte, in einen falschen Spiegel geschaut zu haben. Obwohl sie nun schon weit über fünfzig war, hatte Kreacher es geschafft, dass sie sich wie eine frisch vermählte Zwanzigjährige fühlte.

„Kreachers Mutter war alt, nicht unfähig, Bella", erwiderte sie, die Finger fest um ein unangerührtes Glas mit Feuerwhisky geschlungen. „Ich töte meine Hauselfen nicht, nur weil mir danach ist."

Bella grinste, wobei sie eine ganze Reihe an weißen Zähnen zeigte, von denen einige mit ihrem dunklen Lippenstift versehen waren. Wenn Walburga eine bessere Tante wäre, dann würde sie ihre Nichte darauf hinweisen. „Ah, aber zumindest hast du deine Hauselfen besser im Griff, nicht so wie Abraxas. Kreacher würde nie auch nur einen Tropfen vergießen."

„Ein Hauself spiegelt in vielen Fällen seinen Meister wider", entgegnete Walburga, wobei sie nicht umhin konnte, als ihrer Nichte in diesem Punkt zumindest Recht zu geben. „Ich gehe schwer davon aus, dass Abraxas so beschäftigt ist, dass er sich nicht persönlich um seine Bediensteten kümmern kann."

Während Belle nickte, fielen ihre schweren, dicken Locken über ihre Schulter, die sie mit einem nebensächlichen Wischen ihrer Hand wieder auf ihren Rücken beförderte. „Da ist wohl was dran. Es ist wohl kein besonders einfacher Job, wenn man versucht, das Ministerium von innen heraus in die Hände zu bekommen."

Walburga lächelte. „Er ist ja bald nicht mehr allein, wenn ich den Quellen trauen darf. Rabastan und Rodolphus haben sich Stellen im Zaubergamot gesichert, nicht wahr?"

Wenn Bellatrix irgendwelche Gefühle für ihren Verlobten hatte, dann wusste sie, wie man diese verbarg. „Richtig, richtig, wobei natürlich keiner von denen allein reingekommen wäre. Das haben wir Cervantes zu verdanken. Und natürlich Onkel Orion", fügte sie mit einem blitzenden Lächeln an. „Eine Schande, dass er heute nicht dabei sein konnte."

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