26.7 Jahr 2: Ungewünschte Überraschungen

84 11 16
                                    

Lily wollte protestieren, wollte ihr sagen, dass sie das nicht musste, aber ihre Beine bewegten sich von selbst

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Lily wollte protestieren, wollte ihr sagen, dass sie das nicht musste, aber ihre Beine bewegten sich von selbst. Sie folgte Alice den Korridor entlang, folgte ihr die Reihen an Fenster, Portraits und Statuen entlang, bis sie schließlich vor einer unscheinbaren Holztür standen. Es gab keine Indikatoren dafür, dass sich Professor McGonagall dahinter verbergen würde, aber kaum hatte Alice eine Hand gehoben und an der Tür geklopft, schwang die massive Holztür nach innen auf.

Der Raum dahinter war geräumig, mit einem schicken Schreibtisch, an welchem die strenge Hexe bereits saß. Ein Fenster in ihrem Rücken zeigte auf den schwarzen See. Ein kleiner goldene Apparat, den Lily als Spickoskop erkannte, stand auf dem Schreibtisch, daneben ein Dutzend an schweren, ledergebundenen Büchern. Ein leerer Käfig hing von der Decke links hinter McGonagall und an der Wand daneben bedeckte ein riesiger Wandteppich den Stein. Die andere Wand war mit einem Kaminsims geschmückt, auf dem ein paar gerahmte Fotografien standen, sowie ein goldener Pokal und eine glänzende Medaille. Lily konnte nicht erkennen, wofür beide Trophäen waren.

„Miss Fortescue, Miss Evans", sagte die Professorin knapp. „Was kann ich für sie tun?"

Alice wartete, bis Lily von selbst redete, aber Lily, die nicht wusste, wie sie den Mund öffnete, verblieb verstummt. Ein lautloses Seufzen entkam ihr. „Tut mir leid, dass wir Sie stören, Professor, aber ich fürchte, Lily wurde durch die heutige Schlagzeile im Tagespropheten sehr aufgewühlt."

Der strenge Blick verließ McGonagalls Augen, stattdessen kehrte etwas ein, dass Lily fast schon als sanft bezeichnen würde. Die Hexe am Tisch nickte. „Vielen Dank, Miss Fortescue, Sie dürfen gehen. Seien Sie so gut und teilen Sie Professor Flitwick mit, dass Miss Evans es nicht zu seinem Unterricht schaffen wird."

„Dankeschön, Professor", erwiderte Alice, schenkte Lily ein aufmunterndes Lächeln, legte ihr noch für einen Augenblick die Hand auf die Schulter, bevor sie kehrt machte und das Büro verließ. Ihre Schritte hallten noch für einige Sekunden nach, dann fiel die Tür von allein zurück in ihre Angeln.

„Setzen Sie sich, Miss Evans. Nehmen Sie sich ein Gebäckstück." McGonagall schob eine handelsübliche Gebäckdose über den Tisch, während sie Lily mit aufmerksamen Augen beobachtete. Sie wartete, bis Lily sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch gesetzt hatte, faltete die Hände vor sich zusammen und fragte dann: „Wenn ich mich richtig erinnere, kommen Sie nicht aus Worcester, nicht wahr?"

Überrascht hob Lily die Augenbrauen an. „Ich – Nein, Professor. Aber - Aber Worcester ist nicht weit von meiner Heimat entfernt, wissen Sie, deswegen dachte ich –"

„Es gab keine Berichte darüber, dass irgendetwas in Cokesworth oder in der Nähe vorgefallen ist", sagte Professor McGonagall, als Lily nicht weiterredete. Obwohl ihr Gesicht streng wirkte, waren ihre Augen sanft. Im Licht der einfallenden Sonne sah es fast so aus, als würde sie Lily anlächeln.

„Ich weiß, Professor", antwortete sie rasch. „Es ist dumm, wirklich, ich habe nicht – ich dachte nur, als ich den Namen gelesen habe. Ich hab Panik bekommen", schloss sie leise, sich bewusst, wie dümmlich sie vor der älteren Hexe klang. Wie kindisch und unlogisch sie doch klang. „Tut mir leid, Professor."

The Marauders' TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt