25.1 Jahr 2: Raus

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Wenn Peter in Astronomie richtig aufgepasst und seine Mondtabelle korrekt gedeutet hatte, dann stand ihnen in wenigen Tagen nicht nur ein Vollmond sondern auch eine Mondfinsternis bevor

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Wenn Peter in Astronomie richtig aufgepasst und seine Mondtabelle korrekt gedeutet hatte, dann stand ihnen in wenigen Tagen nicht nur ein Vollmond sondern auch eine Mondfinsternis bevor. In den wenigen Büchern, in denen Werwölfe thematisiert waren, gab es kaum ein Wort über die Effekte des Mondes an sich, geschweige denn etwas über eine Mondfinsternis. Peter war nicht ganz so unsensibel, als dass er Remus direkt danach fragen würde, zumal dieser die letzten Tage wieder die Symptome der bevorstehenden Verwandlung gezeigt hatte, die sie bisher beobachten konnten. Unruhe, Hunger, Schmerzen am ganzen Körper, eine besonders kurze Aufmerksamkeitsspanne und ein Wachstum an Aggressionen waren die üblichen Dinge, mit denen Peter und die anderen gelernt hatten, umzugehen. Wahrscheinlich wüsste Remus selbst nicht, was eine Mondfinsternis mit ihm anstellen würde.

Normalerweise würde man Remus zu dieser Zeit in der Bibliothek anfinden, aber ein hässlicher Kopfschmerz hatte ihn bereits den ganzen Tag gepeinigt, sodass er sich nach dem Unterricht in den Schlafsaal zurückgezogen und seine Freunde rausgeschmissen hatte. Stattdessen hatte Peter sich mit Marlene und Benjy in der ruhigen Halle zurückgezogen, fernab von seinen anderen Freunden (James und Sirius waren auf und wollten nicht in den Gemeinschaftsraum zurückkehren, ehe sie nicht einen Geheimgang gefunden hatten) und studierte ein Buch über magische Kartographie.

Marlene beäugte ihn und seine Buchwahl bereits seit einiger Zeit, aber jetzt war es ihr zu viel geworden. Sie legte ihren Federkiel beiseite und fragte mit gesenkter Stimme: "Was haben du und die anderen Jungs schon wieder vor?"

"Wer sagt, dass wir etwas vorhaben?", erwiderte er. Immerhin war es dieses Mal wahr.

"Oh bitte", sagte Marlene, wodurch Benjy ebenfalls von seinem Aufsatz aufblickte. "Ihr habt immer irgendwas vor und nie fragt ihr mich, ob ich mitmachen will. Weißt du, was das ist? Sexismus ist das."

Peter schnaubte. "Bist du nicht ein wenig zu jung für sowas?"

Marlene betrachtete ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. "Sexismus kennt kein Alter. Und jetzt lenk nicht ab. Was habt ihr vor und kann ich mitmachen?"

"Du könntest, wenn wir etwas vorhätten" antwortete Peter achselzuckend. "Im Moment sind wir allerdings aus dem Schlafsaal verbannt, weil Remus Kopfschmerzen hat."

"Und ich vermute mal, niemand von euch hilft ihm, wenn ihr in seiner Nähe seid, he?", überlegte Benjy grinsend. Einer seiner Schneidezähne war größer als der andere. "Kann Pomfrey ihm keinen Trank geben? Dazu sollte sie als magische Heilertante doch fähig sein, oder?"

"Remus kann die nicht ab", log Peter, der sich zu gut daran erinnern konnte, wie Remus kläglich erzählt hatte, dass selbst Madam Pomfreys besten Heiltränke keine Wirkung gegen die Beschwerden eines Werwolfs ausrichten konnten. Er konnte nichts anderes tun, außer die Schmerzen ertragen und versuchen alles wegzuschlafen. "Er sagt, davon wird ihm nur übel."

Benjy zog eine Grimasse. "Armer Typ. Da is' man schon magisch und hat trotzdem die Arschkarte gezogen."

Wenn du wüsstest, dachte Peter düster.

The Marauders' TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt