17.3 Jahr 2: Probleme und ihre Lösungen

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Wie man auch immer zu einem Animagus wurde, im einfachen Lehrbuch stand es nicht und auch in den Bibliotheksbüchern, die frei für alle Schüler verfügbar waren, ließ sich keine Anleitung finden

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Wie man auch immer zu einem Animagus wurde, im einfachen Lehrbuch stand es nicht und auch in den Bibliotheksbüchern, die frei für alle Schüler verfügbar waren, ließ sich keine Anleitung finden. Sirius und James bekamen so einige misstrauische Blicke zugeworfen – allen voran Lily Evans und Madam Pince, die hiesige Bibliothekarin – während die beiden in der Verwandlungsabteilung die Bücher durchgingen. Es war, so musste Sirius zugeben, nun mal eine doch eher seltene Ansicht, dass man ihn und James in der Bibliothek vorfand, noch dazu mit aufgeschlagenen Lehrbüchern. Wahrscheinlich wäre er genauso misstrauisch.

Um nicht weiter aufzufallen, hatten James und Sirius Pergamentbögen, Federn und Tintenfässer bereitgestellt, damit es für den aufmerksamen Beobachter nur so aussehen würde, als würden die beiden Gryffindor-Zweitklässler einen Aufsatz für die Verwandlungsprofessorin schreiben.

„Hier steht schon wieder nichts", murmelte James, ehe er ein weiteres Buch zuschlug und beiseitelegte.

„Hier auch nicht", erwiderte Sirius mit gedämpfter Stimme. „Kaum zu glauben, dass nicht eins dieser Bücher einen Hinweis auf Animagi liefert."

Die Bibliothek war erfüllt von leises Geflüster, dem Kratzen von Federn auf Pergament und dem Rascheln von Seiten. Obwohl James und Sirius einen Tisch gewählt hatten, den man vom Eingang und damit Madam Pinces Pult aus nicht sehen konnte, hatte Sirius das Gefühl, dass man sie die ganze Zeit beobachten würde. Jedes Mal, wenn er sich umdrehte, wurde er jedoch nur mit dem menschenleeren Verwandlungsregal belohnt.

„Naja", meinte James, „das Einzige, was wir bisher herausgefunden haben, hätte ich mir auch so denken können. Der Weg zur vollendeten Animagus-Verwandlung ist lang und schwierig und sollte niemals leichtfertig gegangen werden", zitierte er den einen Satz, der in unterschiedlichen Varianten, in so ziemlich jedem Verwandlungsbuch zu lesen war. „Ich werd noch wahnsinnig", brummte er.

„Immer mit der Ruhe", sagte Sirius, was ihm nur einen giftigen Blick von James erntete.

„Das sagst gerade du."

„Ich gebe nur deinen eigenen Hinweis an dich weiter", erwiderte der Black-Erbe. „Bitter, nicht?"

„Pass bloß auf, dass ich dir nicht im Schlaf die Augenbrauen abhexe", knurrte James wenig bedrohlich klingend.

Sirius wollte zu einer Antwort ansetzen, aber ein Prickeln im Nacken ließ ihn herumschnellen. Im Bruchteil einer Sekunde hatte er einen Umhang gesehen, der um die Ecke geschwungen war. Mit zusammengezogenen Augenbrauen stand er auf, ignorierte James' Frage, was er denn mache und ging mit schnellen, großen Schritten um das Regal herum. „Aha", sagte er, kaum hatte er denjenigen erblickt, der sie gerade noch belauscht hatte. „Hätte ich mir ja denken können, Schniefelus."

Snape rümpfte die Nase. „Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt, Black. Meines Wissens kannst du nämlich nicht denken." Er stopfte das Buch, dass er schnell aus dem Regal gefischt hatte, wieder zurück. „Oder ist es plötzlich verboten, in der Bibliothek zu sein?"

„Verboten nicht", sagte nun auch James, der Sirius gefolgt war. „Aber Spionage steht dir gar nicht, Schniefelus. Außerdem riecht man deine ungewaschenen, fettigen Haare doch sowieso auf drei Meilen gegen den Wind."

Rote Flecken erschienen auf Snapes Wangen. „Keine Ahnung, was du meinst, Potter."

„Stell dich nicht dümmer als du bist", sagte Sirius mit verschränkten Armen.

„Schön", zischte der Slytherin leise. „Was versucht ihr schon wieder anzustellen?"

„Wir? Etwas anstellen?", fragte James mit Engelsgeduld in der Stimme. „Ich weiß nicht, womit wir solche haltlosen Anschuldigungen verdient haben, du etwa, Sirius?"

„Keineswegs, James", antwortete Sirius mit spottender Stimme. „Akademischer Fortschritt ist doch nichts Verwerfliches, oder irre ich mich da etwa?"

„Ihr könnt mich nicht für dumm verkaufen", spuckte Snape aus. „Ich weiß, dass ihr irgendwas ausheckt und ich werde es herausfinden. Dieses Mal werdet ihr sicherlich nicht ungeschoren davonkommen." Ohne den beiden Gryffindors eine Chance zu lassen, zu antworten, stürme Snape mit rauschendem Umhang davon, wobei er dabei wie eine übergroße Fledermaus aussah.

„Dieser Schniefelus", schnaubte James und wandte sich ebenfalls wieder um. „Man sollte meinen, er hätte seine Lektion bereits gelernt, aber anscheinend hat er noch nicht genug."

„Wie auch immer", sagte Sirius. „Wir sollten verschwinden. Recherche ist zwar nicht verboten, aber ich habe keine Lust darauf, dass Snape zu Filch rennt und uns anschwärzt."

„In den Büchern steht eh nichts brauchbares", brummte James. Er schwang seinen Zauberstab in Richtung des Tisches, an dem sie gesessen hatten und die Stapel an Verwandlungslehrbüchern sortierten sich von allein wieder zurück in ihre angemessenen Regalplätze. „Schätze, wir müssen uns dort umgucken, wo man uns nicht reinlassen will", fügte er an und zuckte mit dem Kopf in Richtung der Verbotenen Abteilung.

Sirius fing seinen Blick auf und grinste. „Ich glaube, da hast du vollkommen Recht, Potter."


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