9.1 Jahr 1: Der fehlende Glückwunsch

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Die Euphorie des vergangenen Weihnachtens hatte noch lange genug angehalten, damit James nicht daran denken musste, dass Sirius deutlich blasser als zuvor wieder nach Hogwarts gekommen war

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Die Euphorie des vergangenen Weihnachtens hatte noch lange genug angehalten, damit James nicht daran denken musste, dass Sirius deutlich blasser als zuvor wieder nach Hogwarts gekommen war. Auf der Zugfahrt war er sein übliches, gesprächiges Selbst, hatte Witze gerissen und wollte von ihm, Remus und Peter alles über ihre Weihnachtsferien wissen. Noch Tage später hatte der junge Black danach gefragt, dass man ihm noch einmal erzählen sollte, wie seine Freunde ihre freien Tage verbracht hatten. Am Anfang war besonders Peter sehr angetan gewesen, hatte er sonst nie die volle Aufmerksamkeit Sirius' für sich gehabt und ihm mehr als enthusiastisch erzählt, wie er mit seiner Schwester am Weihnachtsmorgen die Geschenke ausgepackt hatte, wie sie gemeinsam mit ihrer Mutter und den Verwandten, die zu Besuch waren, eine Gans verspeist hatten und wie er stundenlang mit den kleinen Cousinen und Cousins im Schnee gespielt hatte. Sirius war kaum zu sättigen, so oft wollte er die immer gleichen Geschichten hören und am Anfang hatte James lediglich gedacht, Sirius wäre einfach nur neugierig, wie man Weihnachten in einer Familie feierte, die nicht vollkommen bekloppt war, aber mit der Zeit hatte er bemerkt, dass irgendwas passiert sein musste.

Richtig überzeugt davon war er, als er sich einen Abend an Sirius näherte, der im Sessel im Gemeinschaftsraum eingeschlafen war und ihn mit einem vorsichtigen Rütteln an der Schulter wecken wollte. Statt mit einem üblichen kurzen Laut der Überraschung oder dem Grunzen von Sirius begegnet zu werden, dass der Junge immer von sich gab, wenn man ihn weckte, zuckte Sirius stattdessen bei der sanften Berührung zusammen, als hätte er sich verbrannt. James zog seine Hand zurück und starrte Sirius an, der schwer atmete und sich übers Gesicht wischte.

„Was hat sie gemacht?", fragte er leise und ging in die Hocke. Vor dem Fenster tobte ein Schneesturm und bedeckte das Glas mit einer Schicht an weißem Frost. Das Knistern des Kaminfeuers schickte kleine Funken in die Luft, die verdampften, bevor sie den Teppich in Brand setzen konnten. „Was ist passiert, Sirius?"

„Was soll das?", erwiderte Sirius mürrisch. „Verzieh dich, Potter."

James zog die Augenbrauen zusammen. „Deine Mum hat was gemacht", sagte er. „Was war es?"

„Keine Ahnung, wovon du redest, lass mich in Ruhe." Sirius wollte sich aufdrücken, aber James packte sein Handgelenk. „Lass los", zischte der Junge.

„Erst, wenn du mir die Wahrheit sagst. Was war über Weihachten? Du hast gar nichts erzählt."

„Weil es nichts zu erzählen gibt, Potter, und jetzt lass mich los, sonst sag ich Frank du würdest mich belästigen."

„Versuchs doch, Black", erwiderte James, der ebenfalls sauer wurde. Er drückte etwas fester zu. „Sag mir die Wahrheit, Sirius. Du weißt, dass ich es ernst meine."

„Was willst du machen?", fragte Sirius müde, aber mit einem düsteren Blick in den Augen. „Willst du zu Dumbledore rennen und sagen, meine Familie wäre böse? Eilmeldung, Potter, das weiß er. Das weiß jeder, der auch nur einen Funken Verstand hat."

The Marauders' TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt