Kapitel 6

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In den nächsten Tagen passiert nichts Spannendes. Ich gehe wieder zur Schule, treffe mich mit Mila und verbringe auch viel Zeit mit Max. Zwischen uns ist es noch genau so wie am Anfang. Wir lieben uns und können nicht ohne einander. Trotzdem muss ich sagen, dass Max ziemlich vorsichtig mit mir umgeht seit dem Zwischenfall mit Moritz. Anfangs wusste er nichts davon, aber irgendwann habe ich es ihm erzählt. Wir haben noch nicht miteinander geschlafen, obwohl ich mich bereit dazu fühle. Die Sache mit Moritz habe ich schon lange verdaut, mehr oder weniger. Aber ich fühle mich bereit dazu. Natürlich ist es blöd, was damals passiert ist, aber mittlerweile ist bei mir wieder alles okay. Moritz habe ich bis jetzt auch nicht mehr gesehen und das obwohl Alex noch immer mit Sofia zusammen ist. Aber darüber kann ich mich nicht beklagen.

Aber jetzt wieder zurück zum eigentlichen Thema. Max ist sehr vorsichtig und will auf keinen Fall, dass ich mich unwohl fühle und dafür liebe ich ihn auch. Er macht keinen Druck, was dieses Thema angeht. Allerdings bin ich dazu bereit und will mit ihm mein erstes Mal haben. Doch immer wenn ich es versuche, blockt er ab. Ich denke, ich werde mal mit Mila über das reden. Mit ihr kann man einfach über alles reden.

- Hey! Wollen wir uns vielleicht heute treffen. Ich hätte etwas zu besprechen und brauche mal deinen Rat. :) - schreibe ich Mila direkt.

Kurze Zeit später bekomme ich auch schon eine Nachricht von ihr. Mila stimmt zu und wir verabreden uns in einer halben Stunde im Park. Daraufhin ziehe ich mir eine schwarze Sportleggings an und darüber einen großen schwarzen Pulli von Max. Zehn Minuten später mache ich mich auch schon auf den Weg zum Park. Davor allerdings schreibe ich noch schnell Alex eine Nachricht, da er gerade einkaufen ist und sonst niemand da ist, dem ich Bescheid geben könnte.

„Hey, na was gibt es so?" fragt mich Mila lächelnd, als ich auf sie zukomme. Wir umarmen uns erst einmal innig, bevor ich ihr alles erzähle. „Also gut. Hast du denn schon mal mit Max darüber gesprochen?" fragt sie mich. „Ja schon, irgendwie. Er meinte bloß, dass er mich nicht überfordern will und es noch Zeit hätte." antworte ich ihr wahrheitsgemäß. „Nun gut. Vielleicht solltest du ihn mal überraschen. Ich weiß nicht, irgendetwas Romantisches." schlägt meine Freundin vor.

Wir reden noch eine Weile darüber, bis wir zu dem Entschluss gekommen sind, dass ich Max einfach mit einen Wochenendstrip überraschen werde. Vor allem hat mein Freund bald Geburtstag, genauer genommen in zwei Wochen und daher ist das dann gleich sein Geburtstagsgeschenk. Ich weiß, für manche mag das ziemlich außergewöhnlich sein, besonders da wir noch sehr jung sind, aber es ist ja schließlich auch nur für ein Wochenende.

Als es dunkel wird, verabschieden wir uns wieder von einander und treten den Heimweg an. Zu Hause angekommen mache ich mich bettfertig bevor ich noch einmal runter gehe zu den anderen und mit ihnen zusammen einen Film schaue.

Irgendwann unterbreche ich den Film, indem ich das Wort ergreife. „Ich hab da mal eine Frage." sage ich leise. „Ja, was gibt es denn?" fragt Alex neben mir. „Ehm ... also Max hat ja in zwei Wochen Geburtstag und ich wüsste da auch das perfekte Geschenk für ihn, aber ich bräuchte eure Hilfe dabei." erzähle ich ganz leise und blicke auf den Boden. „Wie schaut denn dieses perfekte Geburtstagsgeschenk aus?" fragt nun Arian weiter nach. „Also, Mila und ich haben uns unterhalten und wir beide fanden es eine tolle Idee, wenn Max und ich einen Wochenendstrip machen." beantworte ich die Frage. „Tiana, nein." sagt mein Bruder bestimmend. Ich schaue auf und sehe seinen strengen Blick, der auf mir liegt. „Aber warum denn nicht?" frage ich. „Weil du erst 16 Jahre alt bist. Ihr seid beide noch zu jung dafür alleine wo hinzufahren. Schlag dir diese Idee wieder aus dem Kopf." redet Alexander auf mich ein. „Ich muss Alex recht geben. Es kann so viel passieren, dass kannst du dir nicht wirklich vorstellen, aber wir schon. Vor allem durch unsere Berufe erleben wir immer wieder schreckliche Sachen." sagt dieses Mal Levin. „Und nur weil ihr jetzt so blöde Berufe habt, darf ich nicht weg. Was ist das für eine Scheiße!" spreche ich wütend aus. „Hey, nicht in diesem Ton. Wir wollen nur das dir nichts passiert und wenn niemand von uns bei dir in der Nähe ist, können wir das nicht gewährleisten." sagt wieder Arian.

Wütend schnaube ich auf. Die können mich alle mal. Hauptsache sie dürfen immer alles machen und ich darf nie etwas machen, weil es kann ja immer was passieren. Das ist einfach so unfair. Ich bin auch schon alt genug, um auf mich selbst aufzupassen. „Unsere Antwort ist nein und du brauchst jetzt auch nicht deswegen böse auf uns sein." sagt mein großer Bruder und zieht mich näher an sich ran, um mich in eine Umarmung zu schließen. „Wir wollen wirklich nur das Beste für dich, Tia." Damit gibt mir Alex noch einen Kuss auf meine Haare. „Lass mich los. Das ist nicht das Beste, sondern einfach nur unfair." rufe ich laut und verärgert aus. Ich reiße mich von Alex' Armen los und stürme nach oben in mein Zimmer. Mein ganzer Plan ist jetzt nichts mehr wert. Noch immer wütend schlafe ich irgendwann ein. 

Twisted Life 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt