Kapitel 47

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Im Hauptraum, wo sich auch die Gäste aufhalten, ist auch alles voll mit Polizisten. Es ist irgendwie furchteinflößend. Auch hier wird alles durchsucht. Doch plötzlich sehe ich etwas, was mich erschrocken die Luft einziehen lässt. Abrupt bleibe ich stehen und rühre mich nicht mehr.

„Na los, komm mit." spricht der eine Polizist, der mich am Arm festhält. Es ist unmöglich, dass ich abhaue, da ich noch immer die Handschellen trage.

Trotz der Aufforderung des Herren neben mir, gehe ich noch immer nicht weiter. „Was ist los?" Er schaut mich gespannt an und wartet meine Reaktion ab. „Nichts." antworte ich heiser und starre noch immer in die Richtung von Levin und Arian, die sich miteinander unterhalten. Sie haben mich noch nicht bemerkt, was gut so ist. Hoffentlich bleibt das auch so. Wenn die beiden erfahren, dass ich hier gearbeitet habe, wird die Hölle los sein.

Der Polizist folgt meinen Blick. „Was ist mit diesen Kollegen? Kennst du sie?" fragt er erstaunt. Schnell schüttle ich hastig meinen Kopf. Natürlich ist mein Verhalten viel zu auffällig. „Gut, dann schlage ich vor, wir gehen mal rüber. Wenn du sie nicht kennst, sollte das ja kein Problem sein." sagt er ernst.

„Nein!" schreie ich laut. Sofort liegen alle Blicke auf mir, auch die von Arian und Levin. Fuck! Geschockt schauen sie mich an. Kurz blicke ich die beiden an, bevor ich meinen Blick auf den Boden richte.

Warum müssen die beide ausgerechnet hier auftauchen? Es reicht doch schon, dass die Polizei hier ist, da müssen die doch nicht auch noch da sein. Jetzt habe ich noch mehr Angst, als ich eh schon hatte. Was werden sie wohl von mir denken?

„Wir kümmern uns drum." Mit diesen Worten werde ich wieder aus meinem Gedankengang geholt. Mittlerweile stehen Arian und Levin direkt vor mir. Vorsichtig schaue ich auf und sehe, dass dieser Polizist nickt und davongeht. Arian und Levin schauen mich noch immer mit einem unglaublichen Ausdruck an. „Tiana!" flüstert Levin fassungslos. Plötzlich werde ich von Levin fest umarmt. Nach einem kurzem Schockmoment will ich auch meine Arme um seinen Körper legen, doch das wird noch immer von den Handschellen verhindert. „Weißt du, wie wir dich vermisst haben." flüstert er mir ins Ohr. Durch seine Worte werden meine Augen ganz glasig. 

Mir war gar nicht bewusst, wie sehr ich sie wirklich vermisst habe. Ständig war etwas los und so habe ich die Gedanken einfach an mein früheres Leben verdrängt. So war es auch einfach leichter.

Als Levin mich wieder loslässt und mir noch flüchtig einen Kuss auf meinem Haaransatz gibt, werde ich sofort von Arian in eine Umarmung geschlossen. „Mach so etwas nie wieder, hörst du? Du kannst dir gar nicht vorstellen, welche Sorgen wir uns um dich gemacht haben." spricht auch er leise.

Nachdem auch Arian mich wieder loslässt, blicken die beiden mich an. Ihr Blick fällt auf meine Hände und die hohen Schuhe. Auch mein Make-Up lässt ihre Vermutung, dass ich hier arbeite, nicht gerade abklingen. Was sollte ich auch sonst hier schon machen? 

Ich kann es erkennen, wie sich ihr Blick von Erleichterung zu Verwirrtheit bis hin zur Enttäuschung und Wut übergeht. „Ich schlage vor, wir gehen mal zur Wache und reden dann." Arian schlägt das vor, es klingt aber eher wie eine strikte Ansage, die keinen Widerspruch zulässt.

Draußen angekommen kann ich einige Polizeiautos, darunter auch zivile Autos der Polizei erkennen. Arian geht vor mir, während Levin neben her läuft. Wir gehen geradewegs auf einen schwarzen Audi zu, welches Arian's Arbeitsauto ist. „Hast du irgendwelche spitzen Gegenstände oder dergleichen dabei?" fragt Levin, als wir am Auto ankommen. Stumm schüttle ich meinen Kopf. „Okay, gut. Und du bleibst auch ruhig?" fragt er wieder, woraufhin ich dieses Mal nicke. „Na gut, dann dreh dich mal um, damit ich dir die Handschellen abnehmen kann." sagt Levi. Ich tue genau das, was er sagt, und drehe mich um. Ich höre ein Klicken und kann meine Hände wieder frei bewegen. Sofort reibe ich meine Handgelenke und murmle leise ein Danke. Nickend nimmt Levin das war.

Arian öffnet mir die Hintertür und schließt sie wieder als ich drinnen sitze. Kurz unterhalten sich die zwei, aber hören kann ich davon nichts. Kurze Zeit später geht auch schon die Fahrertür und auch die andere Hintertür auf. Arian platziert sich hinters Lenkrad, während Levin neben mir Platz nimmt.

„Wie geht es dir?" fragt Levin einfühlsam von der Seite. Ich blicke ihn an und zucke mit den Schultern. „Alles gut." sage ich leise. „Wir fahren jetzt zur Wache und dann reden wir mal in Ruhe über alles. Alex, und auch Ben, werden sicher wahnsinnig froh sein, dass du wieder da bist." sagt Levi. Bei dem Namen meines Bruders, zucke ich einmal leicht zusammen. An ihm habe ich noch gar nicht gedacht. Wie wird er wohl reagieren?

Twisted Life 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt