Kapitel 49

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„Tiana!" Sofort stürmt mein großer Bruder auf mich zu und schließt mich in eine feste Umarmung. Alex vergräbt seinen Kopf in meinen Haaren und zieht einmal tief meinen Geruch ein. „Es tut mir so leid. Das glaubst du nicht. Ich habe dich so vermisst. Mach so etwas bitte nie mehr." spricht er mit tränenerstickter Stimme.

Als er sich wieder von mir löst, schaue ich ihn an. Alex weint. Mein Bruder weint. Damit hätte ich nie gerechnet. Ihm muss es in letzter Zeit echt schlecht gegangen sein, so wie er aussieht und das alles nur wir wegen mir. Auch mir kommen jetzt die Tränen, welche ich nicht mehr zurückhalten kann. Ich habe ihn auch so schrecklich vermisst. Schnell schließe ich die Lücke zwischen uns und schlinge meine Arme um seinen Körper. Ich weine mich kräftig an seiner Brust aus. Sein ganzes Shirt ist schon nass, was aber niemanden zu stören scheint.

„Wollt ihr euch mal wieder hinsetzen?" fragt Arian vorsichtig, als ich mich wieder beruhigt habe. Ohne mich von meinem Bruder zu lösen, setzen wir uns auf die Couch. Allerdings zieht mich Alex sofort aus seinem Schoß. Ich verstecke meinen Kopf wieder an seiner Brust und genieße einfach den Moment. Ich habe Alex seit über zwei Monate nicht mehr gesehen.

Wir sitzen noch lange so da, ohne dass jemand etwas sagt. „Wo habt ihr sie gefunden?" fragt dann irgendwann Alexander nach. Ich spüre die Blicke der zwei Polizisten auf mir. „Tia, willst du erzählen, was geschehen ist?" fragt Levin, doch ich schüttle nur meinen Kopf und presse mich noch mehr an meinem Bruder ran. Seine Arme sind schon die ganze Zeit um meinen Körper geschlungen und lassen mich somit beschützt und sicher fühlen.

„Wir haben Tiana in einem Stripp-Lokal aufgefunden. Eine Razzia war geplant wegen Drogenhandels. Als wir die Razzia durchgeführt haben, hat ein Kollege Tiana aufgeschnappt, als sie gerade flüchten wollte. Danach haben wir sie gesehen." erklärt Levin. Bei jedem Wort, welches er sagt, werde ich nervöser. Ich habe echt große Scheiße gebaut.

„Tia, was hast du dort gemacht?" fragt mich nun auch mein Bruder. Ich bleibe allerdings still und rege mich nicht. „Komm schon, du musst mit uns sprechen." versucht er es erneut. Doch wieder bleibe ich stumm. Ich höre meinen Bruder einmal seufzen.

„Ich glaube, dass das hier gerade wenig Sinn hat. Am besten ihr zwei fährt jetzt erstmal nach Hause und macht euch einen schönen Abend. Wir werden dann morgen weiterreden." bricht Levin das ganze ab, worüber ich einfach nur sehr froh bin, auch wenn mir bewusst ist, dass ich alles noch erzählen muss.

„Na komm, lass uns heim gehen." spricht dann auch schon Alex und schiebt mich sanft von seinem Schoß. Gemeinsam laufen wir durch die Polizeistation. Dabei hat mein Bruder immer beschützend seine Hand auf meinen Rücken gelegt. Ich habe ihn so sehr vermisst. Warum musste ich nur weglaufen?

Twisted Life 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt