Kapitel 18

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Nachdem Ben meine Hand versorgt hat, lässt er mich auch schon wieder alleine. Kaum ist er aus der Tür, laufen mir die Tränen schon hinunter. Wie kann mir Max das alles antun?! Ich dachte, wir lieben uns. Er war meine große Liebe.

Lange liege ich in meinem Bett und starre einfach vor mich hin. Ständig laufen mir neue Tränen hinunter. Ich verstehe einfach nicht, warum das alles passieren musste. Ich war mir eigentlich sicher, dass alles super laufen würde. Aber wahrscheinlich wollte Max auch deshalb nicht mit mir schlafen, weil er schon längst jemand anderen hatte, mit dem Max immer ins Bett gestiegen ist wann er wollte. Da hat er mich nicht mehr gebraucht. Irgendwann werde ich so müde, dass ich einfach schlafen gehe. Es ist schließlich auch schon ziemlich spät.

Am nächsten Morgen werde ich von meinem Bruder geweckt. „Tiana, mach dich fertig. In einer halben Stunde ist dein Termin mit Dr. Becker." redet er und verschwindet auch schon wieder. Alex hat heute mal wieder Dienst, oder noch immer? Ich weiß es nicht, aber er scheint echt Stress zu haben. Ich weiß nicht, ob das ein Beruf für mich wäre. Alexander muss immer so viel arbeiten. Wenn dir dann die Arbeit, die du verrichtest nicht gefällt, stelle ich mir das echt schwer vor.

Nach einer schnellen Dusche, ziehe ich mir meine Kleidung an und verlasse das Bad wieder. Alexander kommt gerade in den Moment in mein Zimmer. „Fertig?" fragt er mich. Ich nicke nur und folge ihm.

„Guten Morgen, Tiana! Wie geht es dir?" fragt mich Fabian. Alex hat mich nur zu Dr. Becker gebracht und musste danach auch schon wieder weg, da er zu einem Notfall gerufen wurde. „Gut." meine ich nur abweisend. Die Sache mit Max macht mich noch immer fertig. „Okay, das ist schön. Dein Bruder hat mir erzählt, was so vorgefallen ist. Willst du darüber reden?" fragt er mich höflich. Ich zucke aber nur mit meinen Schultern. „Na gut, vielleicht erzähle ich dir einfach mal, was mir dein Bruder so erzählt hat und wenn du dich bereit dazu fühlst, steigst du einfach mit ein und erzählt deine Sichtweise."

Irgendwann fange ich doch darüber zu reden an und erzähle alles Fabian. Selbst die Sache mit Max, wie ich gesehen habe, dass er mich betrogen hat, erzähle ich ihm. Fabian ist sehr verständlich und unterbricht mich kein einiges Mal, als ich ihm das sage. Er gibt mir Tipps, wie ich alles, was geschehen ist besser verarbeiten kann. Fabian hat wohl gesehen, dass es mir im Moment doch nicht so gut geht, wie ich anfangs behauptet habe. Außerdem einigen wir uns darauf, dass ich wieder öfters herkommen werde.

Dadurch das ich mit Fabian spreche, vergeht die Therapiestunde schneller als erwartet. Alexander klopft an die Tür und holt mich ab. Auch heute wollte ich nicht, dass Fabian meinem Bruder erzählt, worüber wir gesprochen haben. Ich finde nicht, dass Alex das mit Max wissen muss. Es würde ja sowieso nichts daran ändern, was passiert ist.

Zurück auf meinem Zimmer packe ich noch schnell meine Sachen zusammen, um dann mit Alexander endlich wieder nach Hause zu fahren. Man kann sagen, was man will, aber zu Hause ist es einfach am Schönsten.

„Alex, es tut mir leid, wirklich. Ich wollte das alles so nicht. Ich wollte nicht, dass das so eskaliert." sage ich leise während der Autofahrt. Wir haben noch gar nicht so wirklich darüber geredet und ich fühle mich schlecht. Ich will einfach nur noch, dass mir mein Bruder verzeiht. „Tiana, wir reden zu Hause darüber." sagt er nur. Sein Blick ist starr auf die Straße gerichtet. Oh man, ich habe bei ihm echt verkackt. Meine Augen füllen sich mit Tränen, die ich zum Glück aber noch wegblinzeln kann.

Zu Hause angekommen, ziehe ich schnell meine Schuhe und Jacke aus und laufe auch schon hoch in mein Zimmer. Ich stürme ich mein Bad, wo ich sofort die Tür abschließe. Ich kann die Tränen nicht länger zurückhalten.

Twisted Life 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt