Twisted Life 2

Kapitel 44

Arian's Sicht

Wieder einmal fordert die Arbeit Levin und mich sehr. Wir kommen schon vor Sonnenaufgang ins Büro und verlassen dieses erst wieder nach Sonnenuntergang, wenn wir überhaupt nach Hause kommen. Zum Glück hat Ben mehr Freizeit als wir und kann sich so um Alex kümmern, dem es wirklich sehr schlecht geht.

Levin und ich arbeiten schon lange zusammen und sind auch beste Freunde. Wir sind gemeinsam in die Schule gegangen, haben uns dann gemeinsam für den gleichen Beruf entschieden. Wir beide waren gemeinsam auf der Polizeischule. Allerdings bin ich nicht sofort zur Drogenfahndung gegangen wie Levin. Zu diesem Zeitpunkt waren wir seit langem mal wieder getrennt, weshalb wir uns dann dazu entschieden haben eine WG zu bilden. Levin und ich wollten einfach wieder mehr Zeit miteinander verbringen, daher war das die beste Idee. Ben und Alex sind dann irgendwann auch noch zu uns gezogen. Das Zusammenleben war und ist immer angenehm mit ihnen. Wir verstehen uns alle einfach sehr gut und sind auch sehr gute Freunde.

„Arian, was hältst du davon?" werde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Hm?" frage ich und setze mich etwas aufrechte in meinem Stuhl hin. Levin und ich sitzen gerade mit ein paar anderen Polizisten im Besprechungsraum und besprechen die nächste Razzia. „Es geht darum, wann wir die Razzia in der Houstenstraße machen. Samstag wäre ein guter Zeitpunkt. Was denkst du darüber?" erklärt mir Levin nochmal die Situation. „Ja, klingt gut." antworte ich. Somit steht fest, dass diese Razzia am Samstagabend durchgeführt wird. Ich bin mir sicher, dass wir Drogen finden, wenn nicht noch mehr illegales Zeug.

Der Samstag ist schneller gekommen als gedacht. Wir sitzen gerade wieder alle im Besprechungsraum auf der Wache und besprechen die letzten Details, um sicherzugehen, dass alles reibungsfrei abläuft. Heute soll nichts schiefgehen.

Wir haben in der letzten Zeit immer wieder neue Drogenfunde entdeckt. Es waren immer dieselben Drogen, die wir allen diesem Lokal in der Houstenstraße zuordnen können. Allerdings konnten wir diesem Club nichts nachweisen. Vor ein paar Tagen haben wir jedoch endlich einen richterlichen Beschluss erhalten, weshalb wir jetzt diese Razzia durchführen können. Der Druck ist groß, weshalb es keine Fehler geben darf, ansonsten war die monatelange Arbeit dieses Falles umsonst.

„Gut, dann ist hiermit alles besprochen. Jeder kennt seinen Teil der Arbeit. Ich betone es hiermit noch einmal ganz deutlich: Es darf heute keine Alleingänge geben, keine Fehler. Verstanden?" spricht unser Teamchef deutlich. Alle Anwesenden nicken. „Dann lasst uns aufbrechen, Jungs." Wir greifen alle nach der schusssicheren Weste, binden sie uns um und verlassen den Raum.

Man weiß nie, was passieren wird. Deshalb ist es umso wichtiger auf Eigenschutz zu achten und sicher vorzugehen. Es gab schon genügend Fälle, wo Kollegen von uns getötet wurden, nur weil sie nicht genug auf ihren Eigenschutz geachtet haben. So etwas soll heute natürlich nicht vorkommen.

Draußen angekommen, teilen wir uns auf die bereitstehenden Autos auf und düsen los. Es sind ungefähr 15 Leute an dieser Razzia von der Polizei beteiligt. Darunter sind allerdings nicht nur Polizisten von der Drogenfahndung dabei, auch andere Spezialeinheiten sind miteingebunden.

Nach einer kurzen Fahrt sind wir angekommen. Wir steigen alle aus und positionieren uns an unseren eingeteilten Stellen. Der Vordereingang, als auch der Hintereingang wird überwacht, damit niemand verschwinden kann. Man merkt, dass die Lage angespannt ist. Jeder ist zu 100 Prozent fokussiert. Allerdings wissen Levin und ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was auf uns zukommen wird.