Kapitel 57

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„Tiana, lass bitte deine Augen offen." redet Alex auf mich ein. Mir fällt es immer schwerer wach zu bleiben. Ich bin einfach müde. „Okay, erzähl uns doch mal, wo du schon immer mal Urlaub machen wolltest." meint nun Ben.

„Ich weiß nicht. Ich war noch nie im Urlaub." sage ich mit leiser Stimme. „Und wo willst du mal unbedingt hin? Was ist dein Traumreiseziel?" steigt nun auch Alex in die Unterhaltung mit ein. „Ans Meer." flüstere ich. „Okay, wir sind da."

Schnell steigen die beiden aus und Alex trägt mich sofort in die Notaufnahme. „Alex, ich will da nicht rein." spreche ich. „Ich weiß, aber es muss sein. Es wird alles gut werden, Prinzessin." sagt er.

„Wir brauchen eine Liege." sagt Alex. Einen Moment später werde ich bereits von meinem Bruder auf die Liege gelegt, welche eine Schwester schnell gebracht hat. „Welcher Behandlungsraum ist frei?" fragt nun Ben beim Empfang nach. „Raum 3." antwortet jemand.

Nicht viel später sind wir bereits in besagtem Behandlungsraum. „Tiana schön bei mir bleiben, okay. Du musst mach bleiben. Das ist wichtig." sagt Ben, während Alex meine Hand hält. Leicht nicke ich. „Ich gebe dir jetzt erstmal eine Infusion. Danach wird es dir wieder besser gehen. Außerdem bekommst du noch etwas gegen die Schmerzen." erklärt Ben, allerdings verstehe ich nur die Hälfte, da ich einfach so müde bin.

„Alex, ich bin müde. Ich will schlafen." flüstere ich wieder. „Du musst noch ein bisschen wach bleiben. Du kannst gleich schlafen, aber jetzt lässt du erstmal noch deine Augen offen, okay?!" sagt mein Bruder. Auch wenn es mir schwerfällt, versuche ich es wirklich die Augen offen zu lassen und nicht einzuschlafen.

"Ich schaue mir jetzt noch einmal deinen Bauchnabel an und reinige die Wunde. Obwohl du schon Schmerzmittel bekommen hast, wirst du es definitiv spüren. Es tut mir leid, aber die Wunde muss gesäubert werden, damit es nicht noch schlimmer wird." gibt Benjamin seine Vorgehensweise ab. „Ich will das nicht." gebe ich von mir und nehme meine Hände vor den Bauch, damit Ben nicht mehr rankommt.

„Tia, ich weiß, dass du das nicht willst, aber wir haben wirklich keine andere Wahl. Es muss sein." sagt Ben. „Ich gebe ihr auch gleich Antibiotika intravenös." sagt er nun an Alexander gerichtet. Ich habe absolut keine Ahnung, was er damit meint, weshalb ich noch mehr Angst bekomme. Automatisch beschleunigt sich meine Atmung, was natürlich nicht unbemerkt bleibt.

„Ganz ruhig. Ben meinte nur, dass er die Medikamente über den Zugang verabreicht. Das tut nicht weh." nicht mir Alex gleich wieder meine Ängste. „Okay, ich fange jetzt an. Einmal Zähne zusammenbeißen." meint Ben und fängt an meinem Bauchnabel rumzufuchteln. Sofort greifen meine Hände wieder zu meinem Bauch, doch Alex hindert mich daran, indem er nun beide meiner Hände festhält. „Hör auf, Ben! Das tut weh." schreie ich und versuche mich zu lösen, was mir jedoch nicht gelingt.

„Gleich vorbei. Du hast es gleich geschafft." sagt Ben. Gefühlte fünf Stunden später ist er dann auch endlich mal fertig, was mich erleichtert aufatmen lässt. „Sehr gut."

„Alex, ich gehe davon aus, dass du bei Tiana bleiben willst?" fragt Ben an meinen Bruder, welcher nickt. „Was heißt das?" frage ich verwirrt nach. „Du musst hierbleiben, bis die Entzündung zurückgegangen ist." sagt Alex sanft und nimmt mich in den Arm. Er weiß, wie sehr ich Krankenhäuser hasse und dass ich nicht hierbleiben will. Ich weiß das Widersprechen nichts nutzen würde, deshalb bleibe ich gleich still.

„Gut, ich hole mal eben einen Rollstuhl und dann schauen wir, wo es ein schönes Zimmer für dich gibt." sagt Ben. Kurz verschwindet er, bevor er mit einem Rollstuhl wieder kommt. 

Twisted Life 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt