Am nächsten Morgen wache ich das erste Mal seit Wochen wieder in meinem Zimmer auf. Ein kurzer Blick auf meinen Wecker reicht, um zu wissen, dass es noch viel zu früh zum Aufstehen ist. Es ist gerade mal 4:30 Uhr.
Leise stehe ich auf und laufe zu Alex' Zimmer. Ohne anzuklopfen, da er sowieso schlafen und deshalb nicht antworten wird, trete ich ein. Vorsichtig hebe ich die Decke hoch und schlüpfe neben Alex ins Bett.
„Tiana?" fragt mein Bruder, als er seinen Kopf hebt. Anstatt irgendetwas zu sagen, kuschle ich mich allerdings nur näher an ihn ran. „Komm her, Süße." murmelt er mit seiner rauen Stimme und schlingt seine starken Arme um meinen Körper. Es dauert nicht lange da bin ich auch schon wieder eingeschlafen. Neben meinen Bruder schläft es sich einfach dreimal besser als alleine.
Irgendwann wache ich wieder auf. So wie es aussieht, ist die Sonne auch schon bereits aufgegangen, denn sie scheint hell durch die Vorhänge. Erst als ich mich umdrehe, merke ich, dass Alex nicht mehr neben mir liegt. Müde reibe ich mir den Schlaf aus den Augen, bevor ich aufstehe und in mein Zimmer gehe, um mich für den heutigen Tag fertig zu machen.
Fertig damit, gehe ich runter in die Küche, wo alle anderen sind. „Guten Morgen, Tia. Ich wollte, dich gerade wecken gehen." sagt mein Bruder lächelnd und kommt auf mich zu, um mir einen Kuss auf die Stirn zu drücken. Gemeinsam setzen wir uns an den Tisch und frühstücken.
„Hast du gut geschlafen?" fragt mich Ben. „Ja." meine ich nur und bin auf mein Brötchen vor mir fixiert. Bei Vanessa war es völlig normal sehr wenig zu essen. Wir hatten nicht so viel Geld und daher gab es auch nicht so viel. Meistens habe ich gerade mal einen Apfel am Morgen gegessen und dann erst wieder am Abend.
„Alles in Ordnung?" reißt mich Levin aus den Gedanken. Ich nicke nur und beiße zögerlich vom Brötchen ab. Irgendwie bin ich jetzt schon voll, obwohl ich noch nicht wirklich etwas gegessen habe. „Hast du keinen Hunger?" fragt nun auch Arian. Darauf zucke ich nur mit den Schultern. Immer wieder spüre ich die Blicke der anderen auf mir. Nach dem halben Brötchen lasse ich es schließlich stehen. Ich bin sowas von satt.
Nachdem Essen will ich aufstehen und den Raum verlassen, doch ich werde aufgehalten. „Tia, warte noch kurz. Wir müssen uns noch unterhalten, da du gestern nicht mehr weitererzählen wolltest. Wir wissen zwar alle, dass du das heute auch nicht machen willst, aber es bleibt dir leider nicht erspart. Wir müssen wissen, was passiert ist in diesen Club." sagt Levin. Direkt werde ich nervös, was mein Ben anscheinend auch bemerkt. Er nimmt mich hoch und setzt mich auf seinem Schoß ab. Seine Arme umklammern meinen Körper, was mich wieder etwas beruhigen lässt.
Nicht lange und wir sitzen im Auto und sind auf dem Weg zum Polizeirevier. Allerdings fahren Arian und Levin getrennt von uns, da sie sowieso danach noch arbeiten müssen und daher länger dort bleiben als wir.
„Aussteigen, Prinzessin." sagt Benjamin lächelnd und hält mir die Autotür auf. Ein eingeschüchtertes Lächeln stiehlt sich auch auf meine Lippen. Ich habe irgendwie Angst davor alles zu erzählen. „Du brauchst keine Angst haben. Wir sind bei dir und ich verspreche dir wir sind dir auch nicht böse." sagt mein Bruder und legt seinen Arm um meine Schultern, auch Ben nickt zustimmend. Ich atme einmal noch tief ein, bevor wir die Wache betreten.
Wir steuern direkt auf das gleiche Büro wie gestern zu. Es muss wohl entweder Arian oder Levin gehören. Alles ist so wie gestern. Es hat sich nichts geändert. Auch meine Gefühlslage ist dieselbe wie gestern.
Im Büro angekommen, nehme ich wieder auf dem Sofa Platz. Mein Bruder setzt sich neben mich, während Ben einfach stehen bleibt. Auch Arian und Levin, die bereits schon da sind, setzen sich auch.
„Also, du hast uns ja schon erzählt, wie du diese Vanessa kennengelernt hast. Willst du nun erzählen, wie es dazu kam, dass du in diesem Lokal warst und wir dich dort finden konnten." sagt Levin. Ich weiß ganz genau, dass mir nichts anderes überbleibt, als ihnen die Wahrheit darüber zu erzählen.
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Twisted Life 2
RomanceTiana's Leben hat sich doch aller Schicksalsschläge zum Guten gewendet. Was passiert allerdings, wenn sich schlagartig alles ändert? Ist Tiana den neuen Herausforderungen gewachsen? Eines kann sich Tiana sicher sein, ihr Leben wird sich um 180 Grad...