Kapitel 42

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Tiana's Sicht

„Hey! Bleib mal stehen!" ruft hinter mir auch schon eine Stimme. Mein schneller Schritt verwandelt sich umgehend in Laufen. Ich muss hier weg und zwar ganz schnell. „Bleib bitte stehen! Wir tun dir doch nichts. Wir wollen nur mit dir sprechen." schreit wieder einer von den zweien Polizisten. Seine Worte beschleunigen meine Schritte allerdings nur.

So schnell ich kann laufe ich in die Fußgängerzone, wo sich gerade zu meinem Glück ziemlich viele Menschen aufhalten. Unbeobachtet flüchte ich in einen nahegelegen Klamottenladen und verstecke mich im hinteren Bereich zischen der Kleidung. Durch die Fensterscheibe kann ich noch gerade so erkennen, wie die beiden Polizisten weiter geradeaus laufen.

Erleichtert atme ich aus. Das war ziemlich knapp. Mein Bruder und seine Freunde werden höchstwahrscheinlich eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben haben, wenn sie mich auch schon auf Social Media suchen. Das heißt wohl, dass ich mich in nächster Zeit eher verstecken sollte und vor allem der Polizei aus dem Weg gehen sollte.

Nach weiteren fünf Minuten verlasse ich den Laden und gehe Richtung Papa Joe's, da meine Schicht bald beginnt. Kurze Zeit später bin ich auch schon dort angekommen, glücklicherweise ohne einen weiteren Zwischenfall.

„Hey, Samira!" begrüße ich Samira freundlich. Wir umarmen uns kurz, bevor ich mich auf den Weg zu den Umkleiden mache. Irgendwie bin ich froh, dass heute Vanessa nicht arbeitet. So habe ich Zeit alleine zu sein und muss mir nicht anhören, dass ich wieder zurück zu Alexander soll, auch wenn sie es nur gut meint und das Beste für mich will.

Die Schicht im Papa Joe's ist gut verlaufen. Alle Gäste waren mit mir und meinen Tanzkünste zufrieden. Gerade bin ich wieder in den Umkleiden und schminke mich gerade ab und ziehe mir meine normalen Klamotten an. „Ah, gut, dass ich dich noch antreffe." kommt Samira auf mich zu. „Was gibt es denn?" frage ich nach. Augenblicklich werde ich etwas nervöser. Hoffentlich habe ich nichts falsch gemacht.

„Ich wollte nur nochmal sagen, dass du deine hier richtig gut machst und dir auch schon dein erstes Gehalt geben." strahlt Samira mich lächelnd an. Den Moment, wo sie diese Wörter ausspricht, fällt mir ein riesen Stein vom Herzen. Ich dachte wirklich schon an das Schlimmste.

Nachdem mir Samira das Geld in die Hand gedrückt hat, verschwinde ich auch schon wieder aus dem Stripplokal. Ich will dort nicht mehr Zeit verbringen, als es nötig ist. Auch wenn dich keiner von den Typen anfasst, sind trotzdem alle ziemlich komisch. Die meisten sind schon etwas älter, haben einen Bierbauch und sind eher ungepflegt unterwegs. Ihr Blicke ziehen einen wortwörtlich aus, was sich nicht unbedingt angenehm anfühlt.

Ohne einen Zwischenfall komme ich wieder zu Hause bei Vanessa an. „Endlich bist du wieder da. Wo warst du denn? Ich habe mir Sorgen gemacht." spricht mich Vanessa sofort an, als ich die Tür aufsperre. „Ich war arbeiten." meine ich. Sie seufzt einmal, bevor Vanessa mich in eine feste Umarmung schließt. „Du brauchst dir keine Sorgen machen. Es ist alles gut." sage ich beruhigend. Nach einer Weile lösen wir uns aus der Umarmung.

Gemeinsam essen wir noch etwas und schauen uns einen Film an, von dem wir eher weniger mitbekommen, da wir die ganze Zeit am Plaudern sind. Vanessa und ich haben uns zum Glück wieder vertragen, nach unseren mehr oder weniger kleinen Streit. 

Twisted Life 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt