Kapitel 61

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Der Tag verging schleppend. Das Einzige, was ich machen durfte, war fernzusehen. Es war einfach nur langweilig.

„Willst du nicht langsam mal schlafen gehen? Dein Körper sollte rasten." spricht mein Bruder an, der schon die ganze Zeit an seinem Laptop arbeitet. Genervt atme ich laut aus. „Ja." antworte ich nur und stehe langsam auf. Zum Glück habe ich gerade keine Infusion an mir hängen, ansonsten könnte ich nämlich nicht mal richtig ins Badezimmer gehen und mich für die Nacht fertig machen.

Nachdem ich mit meiner Abendroutine fertig bin, schlendere ich wieder ins Zimmer. Alex steht nun am Fenster und scheint mit jemanden zu telefonieren. Als er mich hört, dreht er sich vom Fenster weg und blickt mich an. Alexander beendet den Anruf. „Ich wollte dich nicht stören." meine ich. „Keine Sorge. Hast du nicht. Es war nur Levin, der fragen wollte, wie es dir geht. Er wünscht dir gute Besserung." sagt mir mein Bruder, woraufhin ich nicke.

„Ben war gerade auch hier, als du duschen warst und hat eine neue Infusion vorbeigebracht. Ich mache sie dir schnell dran, dann kannst du auch schon schlafen gehen." erzählt mir Alex. „Ich will nach Hause, Alex." meine ich müde. „Ich weiß, vielleicht können wir morgen ja auch schon wieder zu Hause schlafen. Wir schauen mal wie morgen deine Wunde aussieht, okay?" sagt er. „Okay."

Die Nacht verlief ruhig und ich hatte zum Glück nicht wieder diesen Albtraum. Ich hatte auf keine Schmerzen oder etwas dergleichen. Ich hoffe ich kann heute wirklich dieses Krankenhaus verlassen.

„Guten Morgen. Wie geht es dir?" spaziert Ben herein, doch dieses Mal hat er nicht seine Arztkleidung an. „Gut." meine ich nur. Alex bringt sich auch in das Gespräch mit ein. „Ja, scheint wirklich so, als ob es ihr schon besser gehen würde." meint Alex. Ich verdrehe mal wieder die Augen. Genau das sage ich doch schon die ganze Zeit. „Die Nacht war ja auch alles ruhig, was ich gehört habe?" richtet sich Ben an Alex, welcher nickt.

„Also schön, ich denke wir können alle nach Hause gehen. Meine Schicht ist auch um." meint Benjamin, als er mit der erstmal letzten Untersuchung meines Bauches in diesem Krankenhaus fertig ist. Endlich. Ich kann es kaum erwarten wieder in meinem Zimmer zu sitzen, auch wenn es nur zwei Tage waren, die ich hier verbringen musste. Gemeinsam laufen wir zu Ben's Auto und fahren nach Hause.

Mittlerweile sind einige Wochen seit meinem Krankenhausaufenthalt vergangen. Meine Wunde ist komplett abgeheilt. Auch sonst hatte ich keinerlei Probleme mehr mit meiner Gesundheit.

Momentan sind gerade Sommerferien, wobei man sagen muss, dass ich schon eine Ewigkeit nicht mehr in der Schule war, da ich ja von zu Hause weggelaufen bin. Aus diesem Grund haben wir uns alle an einen Tisch gesetzt und darüber geredet, was wohl die beste Lösung dafür wäre, um den versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen. Dabei hat mir vor allem mein Bruder sehr geholfen. Er hat mit meinen Lehrern gesprochen. Alex hat mir Möglichkeit gegeben entweder alles in den Sommerferien nachzuholen oder das Schuljahr zu wiederholen. Ich habe mich nach langem Überlegen für letzteres entschieden. Ich denke, das Schuljahr zu wiederholen, ist für mich die bessere Option.

Zudem habe ich gemeinsam mit allen beschlossen wieder Therapiestunden bei Dr. Becker zu nehmen. In letzter Zeit ist sehr viel passiert, was ich noch etwas aufarbeiten muss. Anfangs war ich zwar nicht begeistert, als Ben und Alex mir von ihrem Vorschlag erzählt hatten, aber mittlerweile teile ich mit ihnen die Meinung.

„Tiana! Kommst du? Das Essen ist fertig." ruft Alex mich. Ich bin eigentlich gerade dabei ein Bild zu malen. Brummend lege ich meine Stifte zur Seite und stehe auf, um nach unten in das Esszimmer zu gehen. „Da bist du ja. Setz dich." sagt Alex lächelnd. Ich bin allerdings wie versteinert. Wer ist das? Wer sitz auf meinem Platz.

Irritiert schaue ich das Mädchen vor mir an. „Das ist Liora." ergreift Ben das Wort. Ist das seine Tochter?

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Das war das letzte Kapitel dieses Buches. Ich hoffe, euch hat "Twistes Life 2" gut gefallen. :)

Ich möchte mich bei euch allen nochmal bedanken für eure lieben Kommentare und für jeden Vote. Ihr seid der Grund, weshalb es diese Geschichte gibt. Ich weiß, fast jeder Autor, der ein Buch hier veröffentlicht, sagt genau das, aber es stimmt wirklich. Ohne euch hätte ich schon längst aufgehört weiterzuschreiten. Wahrscheinlich hätte ich damals nicht einmal das 1. Buch dieser Reihe fertig geschrieben. Deshalb nochmal ein großes Dankeschön an euch. ❤️

Twisted Life 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt