Kapitel 60.2

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Die Frau blinzelte ein wenig überrumpelt und starrte Lilitha wie gebannt an, sagte jedoch nichts

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Die Frau blinzelte ein wenig überrumpelt und starrte Lilitha wie gebannt an, sagte jedoch nichts. »Ja ... das ist wahr«, meinte sie nach einer Weile leise. Ob sie gemerkt hatte, dass Lilitha den Highlord beim Namen ansprechen wollte? Das wäre wohl eine dieser Sachen, die sie sich auf keinen Fall leisten durfte.

Aber es war so leicht. Sie war so oft mit ihm zusammen und sprach ihn fast nur noch so an. Und diese Frau war seine Mutter! Sie kannte ihn besser, als jeder andere hier. Dennoch war es nicht ratsam.

Lilitha widmete sich wieder ihrem Essen, um nicht aus Versehen noch etwas Dummes zu sagen.

»Ihr ... steht Euch wirklich recht nahe. Sehe ich das richtig?«, bemerkte die Dame nach einer Weile, ohne den Blick von ihrem Essen zu nehmen. Doch sie tippte dennoch ein wenig nervös mit der Gabel gegen den Teller.

Lilitha lächelte leicht. »Auf eine gewisse Art und Weise schon«, stimme sie leise zu, denn sie wusste nicht genau, wie sie diese Beziehung eigentlich beschreiben sollte.

»Hat er schon ... habt ihr schon ... Pläne oder sowas in der Art?«, fragte sie stockend und Lilitha war sich nicht ganz sicher, was sie meinte. Eine Beziehung? Eine Ehe? Oder sogar Kinder?

Diese Frage irritierte Lilitha etwas. »Nein, ich denke nicht. Es ist ... kompliziert«, meinte sie und ihre Hände spielten ein wenig unruhig mit der Serviette. »Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob er Dinge ernst meint, oder sie nur sagt, um mich zu ärgern. Aber ich habe das Gefühl, er mag mich und solange er meine Gegenwart genießen kann, bin ich zufrieden.«

Langsam und mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck nahm Kadens Mutter eine Kirsche ins Visier. »Das klingt beinahe so, als würdest du seine Zuneigung nur tolerieren, aber nicht erwidern«, stellte sie misstrauisch fest und legte die Kirsche zurück, anstatt sie zu essen.

Lilitha atmete hörbar aus und wieder ein und dachte darüber nach, was sie sagen sollte. »Ich mag ihn sehr gern. Ich genieße seine Gegenwart, aber ich weiß, dass es wohl nicht von Dauer sein wird. Irgendwann wird er mir überdrüssig werden. So wie er auch Chiana überdrüssig geworden ist. Vielleicht versuche ich mich davor zu schützen, indem ich versuche mich etwas zu distanzieren, aber Euer Sohn reißt diese Distanz mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder, mit einem freudigen Lächeln, ein.«

»Er ist definitiv ein Spieler«, stimmte sie bescheiden zu, worauf sie wohl nicht sonderlich stolz zu sein schien. »Er wird auch nicht jünger und irgendwann wird er sich auch nach etwas Ernsterem sehnen. Vermutlich ist diese Zeit bereits gekommen«, merkt sie beiläufig an, doch es schien mehr dahinterzustecken. Und zwar Hoffnung.

»Ich würde es mir wünschen. Aber letztlich ist es seine Entscheidung, nicht die meinige. Auch wenn ich mir Mühe geben werde, sie für mich zu wichten«, erklärte Lilitha und es schwang etwas Sehnsüchtiges und auch Entschlossenes in ihrer Stimme mit.

Die Dame lachte erneut dezent und schüttelte leicht den Kopf. »Ich muss zugeben, ich habe irgendwie gemerkt, dass er Interesse an Euch hat, seit er Euch das erste Mal mit zu mir gebracht hat. Sowas macht er normalerweise nicht, müsst Ihr wissen. Nicht mal bei einem Dienstmädchen, wo es irrelevant wäre.«

Haremstanz - Die blühende Unschuld (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt