Haremstanz-Trilogie Band I
Im Zentrum der Natur geboren und von Gold ummantelt.
Verwaist. Verkauft. Versklavt.
Gezwungen der Krone zu dienen, die ihr alles genommen hat. Allen voran ihr Herz.
Die junge Vampirin Lilitha, hat keine Zukunft. Das wir...
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Lilithas Nervosität wuchs. Ihr Körper zitterte weiter, doch nicht mehr aufgrund der Kälte. »Das Haar und diese Augen«, murmelte die ältere Dame skeptisch, ehe sie Lilithas Kinn ein Stück vorzog. Ungeschickt folgte Lilitha dieser Bewegung und kurz darauf wurde ihr das zerfetzte Kleid von den Schultern geschoben, was dafür sorgte, dass sich ihr Atem beschleunigte. Hier drin war es wesentlich wärmer als draußen und auch angenehm trocken, dennoch fühlte sie sich unwohl unter den musternden Blicken. Prüfend griff die Frau an ihre Brüste und begutachtete diese, ehe sie den Kopf schüttelte. »Viel zu jung«, sagte sie schließlich, als die ruhige Stimme der zweiten Frau erklang.
»Ich möchte sie als Kammerzofe«, erklärte sie leise und erhielt einen verblüfften Blick der Älteren. Diese musterte die Schwarzhaarige und Lilitha schielte ein wenig zu den beiden auf, denn sie hatte den Blick bereits wieder gesenkt.
»Nun denn«, war die gelassene Antwort der älteren Dame, ehe sie von Lilitha abließ und sich den restlichen Frauen widmete.
Lilitha hingegen hob den Blick und war so dreist, der Frau in die Augen zu blicken, die gerade beschlossen hatte, dass Lilitha ihr gehöre. Wunderschönes, seidig-schwarzes Haar, welches zu einer eleganten Hochsteckfrisur geflochten war und eine Haut so rein wie Porzellan war das Erste, was Lilitha an ihr wahrnahm. Rosige Wangen, ein liebliches Lächeln und blauviolette Augen, in denen man sich verlieren konnte, zogen danach den Blick der Rothaarigen auf sich. So eine schöne Frau. Lilitha sah ihr an, dass sie wohl etwas sagen wollte, dennoch regte sie keinen Muskel, als würde sie Lilitha so gestatten sie anzusehen. Dann schlich sich ein warmes Lächeln auf ihre Lippen und sie nickte Lilitha kurz zu. Scheinbar als Zeichen, dass es in Ordnung war, dass Lilitha sie so anstarrte, und auch irgendwie, als würde sie ihr sagen wollen, dass sie keine Angst haben musste. Doch Lilitha hatte Angst, denn sie wusste überhaupt nicht, was auf sie zukam.
Lilitha folgte nicht den anderen Frauen, die ausgewählt wurden, sondern lediglich der schwarzhaarigen Schönheit. Diese führte sie einen Weg entlang, der einen guten Einblick in die Umgebung gestattete. Sie befanden sich in einem Teil, der komplett vom Rest des Palasts abgetrennt zu sein schien. Hier gab es einen Innenhof, mehrere wunderbar, exquisite Räumlichkeiten und einen Bereich, an dem sich die schönsten Frauen sammelten, die Lilitha je gesehen hatte. Sie wagte es gar nicht, diese anzusehen, doch die Erscheinungen, die fast schon Illusionen glichen, verführten selbst ihren Blick dazu, sie anzustarren. Die edle Frau, die in weißen Samt gekleidet war, lief jedoch grazil an ihnen vorbei, als wäre sie es bereits gewohnt, von solcher Eleganz umgeben zu sein.
»Wie ist dein Name?«, erklang die melodische Stimme der Frau vor ihr. Lilitha zuckte etwas zusammen, hob dann jedoch den Blick zu ihrem Hinterkopf.
»Lilitha«, sagte sie leise und ein wenig heiser. Der Weg hierher hatte ihr ganz schön zu schaffen gemacht und sie hoffte, dass sich das bald wieder legte. Zumindest kam durch die angenehme Wärme das Gefühl in ihren Armen und Beinen zurück. Was nicht gerade angenehm war, denn mit dem Gefühl kam auch der Schmerz. Ihre Füße waren bestimmt voller Blasen.