Kapitel 62.2

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Lilitha hingegen schien nicht mehr allzu fremd zu sein

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Lilitha hingegen schien nicht mehr allzu fremd zu sein. Die Abendmahle waren für beide eine schöne Gelegenheit sich zu unterhalten und die ältere Dame unterhielt sich gern.

Sie war zwar eine Sirene, doch schon recht alt. Es hatte lange Zeit gebraucht, bis Kadens Vater sie erwählte und noch länger, bis Kaden zur Welt gekommen war. Dennoch war sie unglaublich nett und sie hatte viel zu erzählen. Aus ihrer Zeit im Harem, von ihrem Sohn und auch andere Dinge, die Lilitha gierig, wie ein Schwamm aufsog.

Sie unterhielten sich gerade leise, als einer der Eunuchen aufgebracht auf sie zugerannt kam.

Die Dame lachte noch herzlich, über die Erzählung, die sie gerade mit Lilitha geteilt hatte, von der Zeit, als sie und der ehemalige Highlord noch glücklich verliebt gewesen waren. Doch dieses Lächeln erstarb augenblicklich, als sie den Eunuchen sah, der langsamer wurde und wich dem kühnen Gesichtsausdruck, der sie einschüchternd wirken ließ.

»Es gibt Neuigkeiten vom Highlord, Mylady«, erklärte er außer Atem, sah jedoch alles andere als erfreut aus. Sowohl Lilitha als auch die Mutter von Kaden rührten sich und schienen überrascht. Besonders Lilitha wäre fast schon in Euphorie geraten.

»Sprich«, befahl die Angesprochene und wandte sich dem Mann aufmerksam zu.

»Die Truppen berichteten, dass sich die Schlacht zu unseren Gunsten ausgerichtet hatte. Jedoch wurde der Highlord auf seinem Ritt in Richtung Heimat an der ersten Wachmauer nicht entdeckt. Sie sagen, er hätte schon vor zwei Tagen ankommen sollen, doch von ihm und seinem Trupp fehlt jede Spur.«

Lilitha erstarrte. Spürte, wie ihr noch kälter wurde und sie das Atmen völlig vergaß. Er war ... verschwunden? Aber ... Ihr Blick glitt auf das Armband. Die Blätter hatten sich nur minimal verfärbt. Ein Unwohlsein. Vielleicht eine leichte Erkältung, oder ein Schnitt, aber nichts Ernstes. Wieso also war er verschwunden?

»Das kann nicht sein«, hauchte sie und spürte, wie alles begann sich zu drehen. Ihre Brust schmerzte, als hätte man ihr das Herz herausgerissen.

»Was soll das heißen, er ist verschwunden?«, zischte Kadens Mutter fast schon aggressiv und der Eunuch wich erschrocken einen Schritt zurück.

»Verzeiht, Mistress und Mylady. Doch ich bin nur der Überbringer«, erklärte er und schlug sein Haupt nieder.

Lilitha vernahm ein Grummeln von der Frau, ehe sie eine wegwerfende Handbewegung machte. »Hinfort!«, rief sie und wandte den Blick ab, als könne sie den Mann nicht länger ansehen.

Dieser rannte sofort los, als würde sein Leben davon abhängen und Lilitha war sich nicht sicher, ob es das nicht vielleicht tat. Aber wahrscheinlich wollte sie nur allein sein. Und sie beide brauchten niemanden, der ihre Tränen sehen konnte.

Vorsichtig legte Lilitha Kadens Mutter eine Hand auf den Oberarm, um sie ein wenig zu trösten. Dann versuchte sie sich an einem zittrigen Lächeln. »Ich bin mir sicher, ihm geht es gut«, sagte sie und in ihrer Stimme klang Selbstsicherheit, aber auch ein Wissen mit.

Haremstanz - Die blühende Unschuld (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt