War das peinlich!
Wieso hatte sie sich das Kleid überhaupt angesehen? Sie hätte von vorneherein nein sagen sollen!
Und wie er sie angesehen hatte ...
Wieder musste sie daran denken, was die blonde Frau im Hamam gesagt hatte.
War er vielleicht doch an ihr interessiert?
Schnell schüttelte sie den Kopf. Das waren keine Gedanken, die sie gerade verfolgen sollte. Nicht, wo ihr Körper doch schon solche seltsamen Dinge machte.
Schnell, aber trotzdem vorsichtig, begann sie das Kleid wieder auszuziehen und ihre Dienstmädchenkleidung anzulegen.
Darin fühlte sie sich seltsamerweise gleich viel sicherer. Hier sah man nichts, was man nicht sehen sollte. Im Gegenteil, es versteckte ihre Rundungen sogar. Wer hätte gedacht, dass sie Chiana für den Aufzug einmal dankbar sein würde.
Ein wenig beschämt blickte Lilitha in ihr Spiegelbild und kämmte sich eine Strähne zurück. Ihr Gesicht war noch immer rot. Sie verstand nicht, was los war.
Am liebsten hätte sie den Vorhang nicht mehr geöffnet, bis er weg war. Doch das Problem war, dass er nicht weggehen würde.
Also holte sie tief Luft und hob die Hand, zögerte jedoch. Ihr Körper versteifte sich ein wenig, doch sie zwang sich dazu, den Vorhang wieder zu öffnen und mit gesenktem Blick herauszutreten.
Sie vernahm seinen Geruch deutlich, als sie hinter ihn trat und er sich noch von den Besitzern verabschiedete.
Nicht einmal dazu war sie in der Lage. Ihre Kehle war vollkommen ausgetrocknet. Stumm folgte sie ihrem Gebieter, der ebenso wortlos vor ihr herlief.
Plötzlich blieb er stehen und drehte sich zu ihr um.
»Willst du ... nicht neben mir laufen?«, fragte er vorsichtig und Lilitha reagierte sofort, als sie wieder den braunen Blick auf sich spürte. Ohne dass sie es wollte, reagierte ihr Körper und ein leichtes Kribbeln legte sich auf ihre Haut, ehe sie den Kopf schüttelte. Dennoch sagte sie kein Wort. Sie hatte Angst, dass ihre Stimme sich piepsig anhören würde oder vielleicht sogar komplett wegbrechen könnte.
Das wäre noch peinlicher.
Es war besser, wenn sie weiterhin hinter ihm lief und er sie so nicht betrachten konnte. Wie ihr Körper auf seine intensiven Blicke reagierte, verwirrte sie.
Seufzend wandte er sich wieder um und lief zögerlich in die Gasse.
Eine ziemlich enge und dunkle Gasse, wo sie keiner sehen konnte.
Er blieb zum wiederholten Male stehen und drehte sich erneut zu ihr um. »War dir das wirklich so unangenehm?«, fragte er abermals, da er ihre Reaktion nicht zu verstehen schien.
Lilitha nickte und ihre Arme lagen in einer beschützenden Geste um ihren Körper. Als würde sie trotz der Kleidung noch etwas verdecken wollen.
Sie wusste ja selbst nicht, warum sie so reagierte, aber ihr Körper verwirrte sie. Er tat Dinge, die sie nicht gewohnt war und mit denen sie nichts anzufangen wusste.
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Haremstanz - Die blühende Unschuld (Band 1)
FantasyHaremstanz-Trilogie Band I Im Zentrum der Natur geboren und von Gold ummantelt. Verwaist. Verkauft. Versklavt. Gezwungen der Krone zu dienen, die ihr alles genommen hat. Allen voran ihr Herz. Die junge Vampirin Lilitha, hat keine Zukunft. Das wir...