DEADLY LOVE - Für immer und ewig...

20: "Freunde und Feinde"

"Ich habe Minetta nicht ermordet! Was zur Hölle soll dieses verdammte Kreuzverhör? ICH WAR DAS NICHT!", donnert Novas Stimme durch das neue Anwesen der Hills, welches sie sich durch eine Schadensersatzzahlung des Staates Oregon leisten konnten.

Von dem einfachen Familienhaus, in dem die Hills ihr Leben aufbauten, ist nichts mehr übrig. Jetzt ist hier nur noch ein viktorianisches Anwesen, welches dem Gründervater der Stadt - Gerald Grimwood - huldigt und ein mindestens genau so gruseliges Ambiente abgibt, wie das Haus des Horros selbst: Augustine-Manor. Knorrige Möbel, alte Vorhänge und roter Stoff zieren die Villa der Hills, aber dennoch ändert diese Stimmung nichts an der Ungerechtigkeit die Nova am nächsten Morgen, nach dem Unglück in der Heavensridge High, erfuhr.

"Wir sagen auch nicht, dass du es warst. Vielleicht war es Scarlett. Du konntest dich noch nie an ihre Taten erinnern, wie solltest du es jetzt tun?", fragt Holly, während Cleve abseits der beiden Freundinnen steht und das Geschehen still beobachtet. Die Chambler runzelt ihre Stirn und schlägt auf den teuren Eichentisch.
"Vielleicht weil ich mit Minetta geredet habe? Sie war auf dem Weg in die Halle, genauso wie ich. Sie hat nur kurz telefoniert und dann...", murmelt Nova und Cleve tritt hervor.
"Und dann was? Dann verschwimmen deine Erinnerungen?"
"Nein?! Dann war sie tot. Minuten nachdem ich in die Schule ging, starb Minetta. Bevor du mir weitere Anschuldigungen machst, lies den Obduktionsbericht, du Superheld."

Damian - welcher ebenfalls anwesend ist - lacht über den Witz der Chambler.
"Eins zu Null für sie.", kommentiert er und fährt sich über seine stoppeligen Haare. Cleve runzelt die Stirn und zeigt in die Richtung des Price'.
"Was macht er überhaupt hier? Wollten er und sein kranker Psycho-Augustine Kumpel uns nicht töten? Vor ein paar Monaten?!"
Holly steht auf und stellt sich zwischen Cleve und Damian.
"Thorn wollte uns töten. Er hat auch Damian zurückgelassen, genau so wie uns alle. Damian ist hier um zu helfen, da er der einzige ist der Mittel und Güter hat uns effektiv in dieser Angelegenheit zu helfen.", erklärt die Hopper und hofft, dass sich der Hill ein wenig beruhigt.
"Was Minetta erlebt haben muss, war ein Todeskampf. In so kurzer Zeit solche enorme Verletzungen zu erleiden...da war Leidenschaft im Spiel.", merkt Nova an und schaut erneut auf den Bericht, welchen Joyce ihr aus dem Büro der Spurensicherung besorgte.
"Aber wieso sollte sie jemand töten? Sie hatte keine Feinde. Sie war genau so normal, wie wir alle. Ein gewöhnliches Mädchen, an einer gewöhnlichen Schule.", entgegnet Holly und streift sich durch ihr Gesicht. Den Zyklus der Trauer hat sie noch nicht erreicht, da - genau so wie bei Ricky Hill - ein Mord die ultimative Hemmung eines natürlichen Prozesses des Abschiedes ist. Nova steht auf und zeigt auf das Bild des Brandmales,
"Ihr Tod war eine Nachricht an die Stadt. Kein Mörder präsentiert sein Symbol so auffällig, aus purer Langeweile."
"Meinst du so wie bei Bundy?", fragt Cleve und versucht den Sinn hinter Novas Aussage zu finden.
"Das war der Zodiac-Killer, du Idiot.", korrigiert Damian ihn und tritt an den Bericht heran,
"Aber ja, Nova hat Recht. Diese 'rote Dahlie' ist ein Merkmal. Ein Zeichen an uns. Der Killer will Anerkennung."
"Oder zumindest Aufmerksamkeit.", ergänzt Holly und zuckt mit den Schultern.

Die Tür der Grimwood-Mansion geht auf und Victoria stürmt gestresst hinein.
"Nova! Wo ist Nova?", fragt sie und eilt zum großen Wohnzimmer des Herrenhauses, wo sie die ungleichen Freunde stehen sieht. Wie angewurzelt bleibt sie auf dem blutroten Teppich stehen und schaut in die Runde.
"Oh...hi.", begrüßt die Dread die Anderen.
"Victoria...", murmelt Nova, fast schon mit einem Hauch Erleichterung. Vici geht auf die Chambler zu und legt sofort vertraut ihre Hand auf die Schulter ihrer großen Liebe.
"Haben sie dir Anschuldigungen gemacht? Denken sie du warst es?", fragt sie leise, aber Nova schüttelt leicht den Kopf.

Trotz der, nach wie vor, angespannten Situation zwischen ihr und Vici, genießt Nova die Wärme von Victorias Hand auf ihrer Schulter und fühlt sich nun ein wenig sicherer, nach einer Nacht in Heavensridge, die der pure Horror war.

"Nein, alles okay. Es ist in Ordnung, nachdem was ich...was Scarlett getan hat, ist es verständlich, dass sie das dachten.", rechtfertigt Nova die Annahme ihrer Freunde, woraufhin Vici diese vorwurfsvoll anschaut, aber kein Wort von sich gibt. Sie mustert Damian verwundert - primär allerdings wegen seiner neuen Frisur.
"Was tut ER hier?", fragt sie die Anderen.
"Sag' ich doch.", lächelt Cleve und verschwindet wieder in die Küche.

Damian rollt die Augen und drückt Victoria die Akte von Minetta in die Hand.
"Hör zu, Nancy Drew. Ich bin nicht die Wohlfahrt, also freu dich über meine Unterstützung in diesem Fall.", lächelt er die Dread an und atmet tief ein,
"Es gibt nur eine Person die gestern nicht anwesend war und - wie wir wissen - bereit ist über Leichen zu gehen. Eine Person, die schon seit langer Zeit gejagt wird."
Vici schließt ihre Augen und presst genervt die Luft aus ihren Lungen.
"Thorn Augustine.", ergänzt Nova den Namen der Person, welche im Zentrum des Verdachtes steht.
"Ganz genau. Dein lieber Bruder.", lächelt Damian nett.
"Tut mir leid, aber wieso überlassen wir das nicht der Polizei?", fragt Holly verwundert. Damian zieht seine Augenbrauen hoch,
"Bei allem Respekt, aber die Polizei erkannte zuvor die Mörderin nicht einmal, wenn sie direkt vor ihr standen. Ich denke wir sind da besser drin."
"Und wie willst du ihn finden?", fragt Vici den Price, welcher sich die Akte schnappt und in Richtung Haustür geht.

"Das lasst meine Sorge sein. Aber bis die Auswahl der Verdächtigen enger wird, fokussiere ich mich auf ihn. So lange solltet ihr die Menschen im Auge behalten, welche neu in der Stadt sind. Juliet Cooper, Derrick Dread...", rät er ihnen und schaut explizit Nova an.
"Dieses Mal kann es jeder sein, aber nicht wir. Und das macht die rote Dahlie so viel gefährlicher, als Scarlett es je' hätte sein können.", beendet er seinen Satz, als er den zustimmenden Blick der Chambler sieht.