DEADLY LOVE - Für immer und ewig...

53: "Blut oder Wasser?"

Die Hände von Damian Price klimperten im perfekten Einklang - kombiniert mit der wunderbaren Akustik des Augustine Manors - durch die Hallen der großen Villa - während seine langen Haare vom bunten Glas der hohen Fenster angestrahlt wurde. 'Good Riddance', von Green Day, erfüllte den Eingangsbereich des Manors mit gekonnten Tönen, welche keinerlei Fehler aufwiesen. Lächelnd richtete er sich auf, nachdem er den letzten Teil des Stückes beendete und zufrieden seiner Finger knackte.

Die Tür des Manors schlug auf und ein aufgebrachter Thorn eilte in das Herrenhaus, wessen Gesicht blutverschmiert war und eindeutige Zeichen einer Auseinandersetzung präsentierte.
"Thorn?", fragte Damian, wessen Lächeln sofort wieder verschwand und dem Augustine hinterherblickte. Doch sein bester Freund reagierte nicht, deshalb entschied sich der Price dazu, ihm zu folgen.
"Thorn, was ist passiert?", rief er ihm hinterher, während der Augustine in eines der Badezimmer, im Erdgeschoss, verschwand. Ein Blick voller Sorge machte sich auf Damians Gesicht breit, als er das Blut an der Klinke der Tür sah und hörte wie Thorn im Bad keine Sekunde auf die Worte von ihm reagierte.

--- Gegenwart, 04.05.2020 ---

Ein donnerndes Klopfen schlägt gegen die Tür des Manors, einen Tag nach der Auflösung von Derrick Dreads Bürgermeisteramt.
"Mach die verdammte Tür auf!", ruft Victor voller Zorn und schlägt erneut gegen die große Doppeltür des Hauses.
"Ich weiß, dass ihr Zuhause seid. Ich seh' eure beschissenen Autos in der-"
Die Tür öffnet sich.
"Einfahrt...", sinkt die Stimme des Professors ab.
"Wie kann ich Ihnen helfen, Professor?", lächelt das Gesicht von Thorn ihm entgegen, woraufhin er sofort wütend einherstarrt.
"Nova hat mir erzählt was hier passiert ist. Dein Pech, dass eine Trägerin der Anomalie, nicht von deinem Hokus Pokus beeinflusst werden kann, Christian.", keucht Victor offensiv.
"Also reden wir offen und ehrlich? Gut, dann komm rein.", lächelt Christian, wessen Tarnung als Thorn für die meisten der Stadt unbekannt ist, aber nun kein großes Geheimnis mehr in der Gruppe, rund um Novaliana, darstellt.

Christian geht in den Eingangsbereich der neuen Villa und setzt sich auf die Lehne einer Couch.
"Also, was willst du? Oder bist du nur hier, um mich zu töten?", fragt der Grimwood direkt und überschlägt seine Beine provokativ. Victor nähert sich Christian schnaubend, welcher sofort seine Hand hebt. Victor wird schwindelig und taumelt etwas zurück, als leises Geflüster seinen Kopf erfüllt.
"Also zweiteres. Ich muss dich leider enttäuschen, niemand kann mich töten.", keucht er und senkt seine Hand, woraufhin die Kontrolle über Victor nachlässt.
"Außerdem fange ich an Thorn richtig zu mögen.", zwinkert er und zeigt auf den Ort, an dem damals der Klavierfügel stand. Heute ist dort nichts weiter, als eine kleine Bar.
"Willst du etwas trinken, oder soll das eines dieser einschüchternden 'Held konfrontiert den Bösen' Momente sein?", fragt er den Professor, welcher sich durch die Haare fährt und seinen Kopf schüttelt.
"Du bist lächerlich, Christian. Du bist ein Kind, welchem viel zu viel Macht gegeben wurde..."
"Mhm.", summt der Grimwood und geht zu der Whiskyflasche.

"Ich vermute es geht um meinen Bruder, richtig? Wir beide wissen doch, wie wichtig die Familie ist, oder? Aber ich muss dich dabei wohl nochmal enttäuschen: Ich werde nicht zulassen, dass du deine Blutrache bekommst. Kai hat sich fehlerhaft benommen und ich werde dafür sorgen, dass er dies nie wieder tun wird.", erklärt Chris und schenkt dem Professor ein Glas ein. Er geht zu ihm und hält ihm dieses demonstrativ vor die Nase, woraufhin Victor seine Hand hebt und das Glas auf dem Holzboden der Villa zerdeppert.
"Ziemlich unhöflich.", entgegnet Christian. Eilige Schritte sind von der Treppe zu hören, woraufhin der Professor seinen Blick nach oben richtet. Er sieht einen eleganten jungen Mann, welcher einen marinblauen Anzug trägt.
"Guten Tag, entschuldigen Sie meine Unpünktlichkeit. Das ist üblich nicht meine Art.", lächelt er, was Christians Mine nach unten verziehen lässt.
"Ich bin Atticus.", lächelt er und hält Victor freundlich die Hand hin. Der Professor zögert einen Moment, aber gibt ihm dann auch die Hand, welche er freundlich schüttelt.
"Du hast ihn herbestellt? Wieso?!", zischt Christian seinen Bruder an, welcher stark nach Rasierwasser riecht. Ein elegantes Auftreten ist Atticus, wohl als einziger der Grimwoods, außerordentlich wichtig.