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𝐁𝐞𝐥𝐢𝐧𝐝𝐚

Klopf

Klopf

Klopf

„Belinda!", ruft meine Schwiegermutter durch die Tür. Ich antworte nicht. „Belinda!", ich antworte wieder nicht. Ich kann nicht antworte, denn wenn ich anfange zu sprechen bricht meine Stimme ab. Seit Stunden sitzen ich auf dem Boden, mit dem Rücken an der Wand angelehnt und mit Tränen, die schon ausgetrocknet sind. „Bitte, mi carño", redet sie weiter auf mich ein, doch von mir kommt nichts. Ich bin wie paralysiert, nehme mein Umfeld gar nicht mehr wahr. „Bitte, wir machen uns sorgen", nehme ich wieder ihre weiche stimme war, aber es prallt alles an mir ab. Ich spüre, wie das warme Blut was durch meine Handfläche geht, und auf dem Boden tropft, da ich die Scherben angefasst habe und mich dabei geschnitten habe. Mein Kopf dröhnt, durch das Weinen habe ich Kopfschmerzen bekommen.

„Leandro, mach was bitte", höre ich wieder eine stimme, diesmal kann ich sie nicht entziffern. Meine Augen gehen langsam zu, doch als ich seinen Namen hörte, versteife ich mich und versuche meine Augen auf zu halten. Jemand klopft an der Tür, diesmal stärker als davor. „Belinda, mach die Tür auf!"

Leandro.

Ich gebe keine Antwort von mir.

Er rüttelt an der Tür. „Mi hijo, mach was", höre ich die verzweifelte stimme von meiner Schwiegermutter. Ich schau mich um, alles ist verwüstet, der ganze Boden ist mit Scherben, mit zerrissen Bildern und Kaputten Vasen bedeckt. Meine Hände bluten und mein Kopf funktioniert nicht mehr.

Plötzlich wird die Tür aufgerissen. Erschrockene schreie entfliehen, denn Mädels. Ich schau zur Tür und sehe ihn. Der den Raum abscannt, bis er bei mir mit den Augen stehen blieb. Hinter ihm stehen die Mädels, meine Schwiegereltern und die Brüder, die sich schockiert umschauen. Leandro kommt in zügigen in meine Richtung. „Nein, komm mir nicht nah", kam es von mir leise raus. Meine Stimme war fast ein nichts. Er hört nicht auf mich und bückt sich zu mir runter. Mit bestimmt verheulten Augen schau ich ihn in die Augen, meine Augen strahlen bestimmt die Kälte aus, die ich in dem Moment für ihn empfinde. Er packt mich an den Knien und am Rücken und hebt mich hoch.

„Nein, fass mich nicht an", meine Stimme ist komplett gebrochen, ich versuch mich zu bewegen, aber es geht nicht. Verdammte scheisse. Ich lass mein Kopf nach unten hängen und schließe meine Augen, wobei mir wieder wie in den letzten stunden tränen, runter laufe. „Was ist passiert Leandro?", fragen die Schwerstern ihn, der ihnen keine Antwort gibt. „Leandro!", zischt jetzt meine Schwiegermutter. „Gnade dir Gott, wenn du ihr irgendetwas angetan hast", wieder antworte er ihr nichts, ich spüre nur wie er sich unter mir anspannt. Er läuft und läuft bis ich etwas Weiches unter mir spüre und mir kommt direkt der Geruch von Leandro in die Nase. Meine Augen immer noch zu. Ich will ihn nicht sehen.

Jemand nimmt meine Hand in der Hand. Und ich weiß, wer es ist. Leandro. Ich versuche direkt meine Hand weg zu ziehen aber ich scheitere. „Ruft einen Arzt", ist das Einzige, was er sagt und ich höre wie er sich entfernt. Als ich mir sicher bin das es nicht da ist, öffne ich wieder meine Augen und sehe die Schwestern und Cecilia hier, die mich besorgt aber mit einem bemitleidenden lächeln anschauen. Ich dreh mein Kopf zur Seite und schau aus dem Fenster. ich will ihre Blicke nicht sehen.

𝐋𝐞𝐚𝐧𝐝𝐫𝐨

Mein Herz klopft wie wild gegen meine Brust.

„Leandro mach was bitte", höre ich meine Mutter neben mir. Verzweifelt klopfe ich gegen die Tür und rütteln daran aber passiert nicht. „Sie redet nicht", flüstere mir meine Mutter. „Nicht, dass sie sich was angetan-", ich unterbrach sie mit meinem Blick. Niemals, niemals würde sie so etwas tun.

The missing mafia daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt