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𝐋𝐞𝐚𝐧𝐝𝐫𝐨

Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich auf den Bildschirm starrte und sah, wie meine Frau langsam ihre Augen schloss. Panik ergriff von mir Besitz, und mein Herz schien für einen Moment stehen zu bleiben, während ich den unerbittlichen Piepton der Geräte im Hintergrund hörte, der unaufhörlich durch den Raum hallte.

Meine Geschwister schrien den Namen meiner Frau, ihre Stimmen erfüllt von Verzweiflung und Angst. Ich wollte etwas sagen, irgendetwas tun, um sie zu retten, um diesen Albtraum zu beenden, doch meine Stimme versagte mir, und ich fühlte mich wie gelähmt von der Machtlosigkeit des Moments.

Plötzlich wurde die Verbindung unterbrochen, und ein eisiger Schauer durchfuhr mich, als die Stille des Raumes von einem Moment auf den anderen noch bedrohlicher wurde. Ein Gefühl der Leere breitete sich in mir aus, als ob alles um mich herum in einem düsteren Abgrund verschwunden wäre.

,,Belinda", brüll ich ihren Namen durchs Handy, was nichts bringt und schmeiß es gegen die Wand. Wütend dreh ich mich zu Ihnen um. ,,Es ist mir verdammt noch mal egal was meine Frau von hier hält. Ihr seit der Grund warum sie jetzt da ist wo sie ist. Dafür werdet ihr büßen." Geladenen schieß ich auf die beiden Cousinen und wende mich ab. Ich höre die schreie der Frau in der Mitte. Es ist mir egal.  Ich eile zu meinem Auto. 

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Mein Herz hämmerte wild in meiner Brust, als ich den Flur entlang sprintete, meine Schritte von purer Verzweiflung angetrieben. Ich kannte den Weg zu ihrem Zimmer auswendig, und doch schien er mir endlos lang zu sein, jeder Schritt ein Kampf gegen die Zeit, jeder Moment ein Schmerz der Ungewissheit.

Als ich schließlich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete, wurde ich von einem Bild der Angst und der Sorge begrüßt. Die ganze Familie stand um ihr Bett versammelt.

,,Leandro", flüsterte meine Mutter, und ich spürte, wie sie auf mich zukam, um mich in ihre Arme zu schließen. Ihr Trost war wie Balsam für meine zerrissene Seele, doch mein Puls raste weiter, jeder Schlag ein Echo meiner Angst. Ich zwang mich, ruhig zu bleiben, stark zu sein für meine Familie, für meine geliebte Frau, die dort lag, umgeben von denjenigen, die sie liebten. Doch in meinem Inneren tobte ein Sturm der Emotionen. ,,Ihr geht es gut, nur etwas überanstrengt", flüstert sie in meinem Ohr. Benebelt nicke ich. 

Ein Hauch der Erleichterung durchströmte mich, als ich ihr friedliches Gesicht sah, die Ruhe auf ihren Zügen trotz des Chaos um uns herum. Ihre Werte schienen stabil zu sein, und für einen Moment erlaubte ich mir, einen tiefen Atemzug zu nehmen, meine Sorgen vorübergehend vergessend. 

Doch die Worte meines Bruders rissen mich abrupt aus meiner vorübergehenden Ruhe. ,,Ich habe dir gesagt, es war keine gute Idee", murmelte Lorenzo, sein Ton voller Vorwürfe. Mein Blick traf seinen, und in seinen Augen sah ich die gleiche Mischung aus Angst und Wut, die auch in mir loderte. Ach mein geliebter Bruder..

Doch meine Entschlossenheit war unerschütterlich. ,,Es ist mir egal", antwortete ich, meine Stimme fest und entschlossen. ,,Alle werden leiden, die ihr wehgetan haben. Niemand wird ungestraft davonkommen, niemand wird verschont bleiben von meiner Rache."  Grimmig schau ich zu meinem ältesten Bruder. Der wendet sein Blick ab. ,,Lass uns alleine." 

Die Tür fiel mit einem dumpfen Klicken ins Schloss, und ich ließ mich auf einen der Stühle fallen, meine Augen fest auf das Bett meine Frau gerichtet. Mit langsamen Schritten näherte ich mich ihrem Bett, mein Herz schwer vor Sorge und Liebe, meine Hand zitternd, als ich sie behutsam nach ihrer griff.

Ihre Hand fühlte sich warm und vertraut an in meiner, und ich presste sie fest an meine Brust, als ob ich sie nie wieder loslassen wollte. Ein Hauch von Erleichterung durchströmte mich, als ich spürte, wie ihr Puls sanft unter meiner Berührung schlug, ein Zeichen des Lebens, das weiter in ihr pulsierte.

The missing mafia daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt