62

510 37 15
                                    

𝐁𝐞𝐥𝐢𝐧𝐝𝐚

Leandro musste mit seinen Brüdern zu irgendeinem Meeting, leider hat er mir nicht gesagt, worum es dabei geht, und meinte nur, dass es sehr spät sein wird, wenn er nach Hause kommt. Mit einem Kuss hat er sich verabschiedet. Nun liege ich im Bett und starre die Decke an. Die Gala ist eine Woche her. Seitdem verspüre ich etwas Unbestimmtes, ein vages Gefühl, dass etwas passieren wird. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber es lässt mir keine Ruhe. Es ist ein ungutes Gefühl, das sich wie ein schwerer Schatten über mich legt. Ich wälze mich hin und her, versuche, mich abzulenken, aber meine Gedanken kreisen immer wieder zu Leandros verhalten die letzten Wochen. Ich greife nach meinem Handy und sehe nach, ob Leandro mir geschrieben hat, aber es ist nichts da. Nur die Uhrzeit erinnert mich daran, wie spät es schon ist. Ich seufze und stehe auf, gehe zum Fenster und schaue hinaus. Die Welt draußen scheint ruhig und friedlich, doch in meinem Inneren tobt ein Sturm. Warum hat er mir nicht gesagt, worum es bei dem Meeting geht? Was verheimlicht er mir? Ich schließe die Augen und versuche, mich zu beruhigen. „Er hat seine Gründe," sage ich mir immer wieder. „Er will mich nur beschützen." Doch diese Worte bringen wenig Trost, wenn die Unsicherheit so überwältigend ist.  

Ich Wechsel meine Pyjama mit einer Jogginghose und einem Top. Meine Haar binde ich zu einem Dutt und mach mich auf dem Weg zur Küche. 

,,Guten Morgen," begrüße ich die Mitarbeiter mit einem halbherzigen Lächeln. ,,Buenos días," antworten sie zurück. ,,Die anderen haben schon gefrühstückt. Señor De Santis meinte, Sie nicht wecken zu wollen," erklärt eine der Angestellten. Ich nicke. ,,Was können wir für Sie vorbereiten?" fragt sie mich herzlich. ,,Etwas Kleines, eventuell ein Omelett," murmle ich und setze mich dorthin, wo normalerweise die Mitarbeiter essen. Sie schauen mich alle verdutzt an. Fragend blicke ich sie an. ,,Sie können sich im Essbereich setzen, wir bringen Ihnen gerne das Essen," sagt eine von ihnen. Ich winke ab. ,,Alles gut. Ich bleibe hier." Die Mitarbeiter wirken etwas überrascht, doch sie nicken und drehen sich wieder um , um mein Frühstück vorzubereiten. Ich atme tief durch und versuche, die Gedanken zu verdrängen, die mich plagen. Der Tisch, an dem ich sitze, ist einfach, aber sauber und ordentlich. Ich sehe den anderen Mitarbeitern bei ihrer Arbeit zu, während ich warte. Nach einer Weile bringt eine der Angestellten mir das Omelett. ,,Hier, bitte. Guten Appetit," sagt sie freundlich und stellt den Teller vor mich. 

,,Danke," antworte ich und lächle dankbar.

-

„Hey", platzt Adri in mein Zimmer. Erschrocken schaue ich von meinem Buch zu ihr auf. „Hast du Lust zu shoppen?" grinst sie mich an. Die Art, wie sie es tut, lässt mich lachen. Ich denke, es wäre eine gute Idee, auf andere Gedanken zu kommen. Ich nicke, und das bringt sie dazu, schnell aus meinem Zimmer zu flitzen. „Wir gehen in einer Stunde los!" schreit sie noch. Perfekte Zeit, mich fertig zu machen. Ich schnappe mir einen beigen Rock und ein weißes Top. Meine Haare binde ich zu einem strengen Zopf und schminke mich wie üblich. Als ich fertig bin, werfe ich einen letzten Blick in den Spiegel. Der strenge Zopf verleiht meinem Look etwas Elegantes, und das weiße Top hebt sich schön von dem beigen Rock ab. Zufrieden mit meinem Outfit, gehe ich zurück ins Wohnzimmer, wo alle bereits ungeduldig auf mich wartet. „Du siehst toll aus!" ruft sie begeistert, als sie mich sieht. „Danke, ihr aber auch," antworte ich und lächle. Adri trägt ein hellblaues Sommerkleid, was sich an ihrem Körper schmiegt, das perfekt zu ihr passt. Adelia trägt das gleiche in weiß, was sie etwas unschuldigen aussehen lässt. Cecilia trägt ein langen weißen Rock und ein dunkelgrünes Top.

Wir steigen ins Auto und machen uns auf den Weg. Adri plaudert die ganze Fahrt über, und ihre gute Laune steckt mich und die Mädels an. Bald sind wir in der Stadt und tauchen in die bunte Welt der Geschäfte ein. Der erste Laden, den wir betreten, ist ein kleines Boutique-Café, das gleichzeitig Kleidung und Accessoires verkauft. Die Atmosphäre ist entspannt, und wir stöbern durch die Regale, probieren verschiedene Outfits und lachen viel. Es tut gut, mal etwas anderes zu machen und nicht ständig an meine Sorgen zu denken. Adri hält ein wunderschönes, fließendes Kleid in tiefem Rot hoch. „Das musst du anprobieren!" Ich nehme es und gehe zur Umkleidekabine. Als ich das Kleid anprobiere, merke ich, wie gut es mir steht. Es betont meine Figur und fühlt sich wunderbar an. Als ich aus der Kabine trete, strahlen mich die Mädels an. 

The missing mafia daughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt