𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 19

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Dag schloss die Bar ab.

Heute war er der Letzte. Die Straßen waren noch immer ein wenig besucht und er blickte kurz auf die andere Straßenseite, als er sich eine Kippe anzündete.

Er sah ein kleines Trüppchen dort den Gehweg entlanggehen, aber sein Blick fiel einzig und allein auf die Rotblonde. War das nicht jene, die er letztens einst gesehen hatte? Wo er fragen wollte, ob alles in Ordnung sei?

Ihre Kleidung war wirklich ... freizügig und sie sah selbst aus der Ferne nicht so aus, als würde sie sich momentan wohlfühlen, denn sie zog andauernd an ihrem Rock.

»Na Hübscher. Endlich Feierabend?« Er sah neben sich.

Eine Frau lächelte ihn an. Dag kannte sie. Zumindest vom Sehen sowie zwei, drei Worte wechseln, da sie vorhin noch eine der Gäste der Bar gewesen war.

»Ja ja.« , sagte er und zündete ihre Zigarette an, als sie näher kam und ihm signalisierte, dass sie Feuer benötigte.

»Was hast du denn noch vor?«

»Nach Hause gehen.« , antwortete er und blickte rüber auf die andere Seite. Das Mädchen war weg. Dag schaute mehr nach rechts, dann nach links ... sie war nicht zu sehen.

»Was hältst du von einem kleinen Umweg?« , säuselte sie.

Seine Augen gingen nun wieder in ihre Richtung. »Ein Umweg?« , hakte er nach.

»Ja ein kleiner ... Abstecher zu mir.«

Dag hatte schon davor bemerkt, dass sie anscheinend ein gewisses Interesse hatte. Dass sie Anfang dreißig war, störte ihn jetzt nicht gewaltig, aber ... hatte er momentan auch wirklich Bock drauf?

Im Gegensatz dazu ... wie oft hatte man schon die Gelegenheit, eine attraktive erfahrene Frau zu pimpern?

Er zog nochmal an seiner Zigarette. Ihre Andeutungen sagten ja genug aus. Er betrachtete sie ein weiteres Mal von Kopf bis Fuß. Dunkle Haare, hellbraune Augen ... ihre Figur war schon recht kurvig ... »Wohnen Sie denn weit weg?«

Sie lachte leicht auf. »Nenn' mich Sonja. Mir wäre lieber, wenn wir uns duzen.«

»Okay. Ich bin ... Dag.«

»Freut mich dich ... kennenzulernen.« , sagte sie. »Ich wohne nur paar Minuten zu Fuß. Das macht dir hoffentlich nichts aus.«

»So lang Sie nicht ... verheiratet sind ... ehm, ich mein', ... du.«

»Nein. Keine Sorge.«

Der Weg zu ihr war wirklich nur ein Katzensprung gewesen. Und ja, Sonja wusste definitiv, was sie wollte.

Binnen kurzer Zeit fand Dag sich auch schon mit heruntergezogener Hose und Shirt auf dem Boden, auf ihrer Couch vor. Werte Dame saß rittlings auf ihm drauf und war dabei vollkommen entblättert.

Nach einem echt langen ausgiebigen Blowjob, den sie mehr als gekonnt ausgeübt hatte, und genau wusste, wie sie alles ... hinauszögern konnte, um ebenfalls noch einen Fick zu bekommen, hatte sie ihm so eben das Kondom übergezogen und ließ sich nun auf seine knüppelharte Erektion nieder.

Dag musste im Grunde gar nicht viel machen, als anwesend zu sein. Ihre Bewegungen waren perfekt, so wie es sein sollte.

Und nicht nur in dieser Position wollte sie es haben. Sie kam ihm sogar teilweise leicht ausgehungert vor.

Zweimal gab es einen Nachschlag und am Schluss war er dermaßen ... am Ende, das er zusätzlich bei ihr ungewollt kurz eingeschlafen war.

Dennoch ...

... auch wenn der Sex echt gut gewesen war und er sogar ein wenig später noch einen weiteren Blowie bekommen hatte, bevor er nun bei hellem Tageslicht nach Hause unterwegs war ... war es doch nicht so das Wahre gewesen.

Sein Job war eigentlich im Grunde wie eine Mausefalle.

Angetrunkene Mädels gab es immens viele, die sich an solche ranmachten, die in nächtlichen Schuppen einer Beschäftigung nachgingen.

Egal, als was man dort arbeitete.

Als Single war es im Grunde ja nichts Negatives, jedoch ... abseits dessen ... fühlte er sich nicht so toll wie gedacht.

Es war eine Erfahrung ... und ... keine schlechte. Mehr aber auch nicht.

Superman war er dadurch nicht geworden. Und angeben (?) ... er war noch jung, aber ... irgendwie war das jetzt nicht sein Ding anderen von seiner ... Eroberung zu erzählen. Zudem ... war er nicht eher ihre Beute gewesen?

Sie hatte sich rangepirscht ... als er gerade ...

... das Mädchen kam ihm nochmal in den Sinn. Wieso hatte er das Bedürfnis wissen zu wollen, ob es ihr gutging?

Er kannte sie nicht. Er hatte ein paar Sekunden ihres Lebens beobachtet. Wahrscheinlich hatte er ja gewisse Dinge falsch gedeutet, aber ... dennoch ... das Gefühl war da.

Offensichtlich weil er sich nicht erkundigen konnte.

Daran musste es liegen. Einen anderen Grund gab es nicht. Er war halt hilfsbereit und sah nicht gerne weg. Er hatte etwas beobachtet, was in seinen Augen nicht ganz okay zu sein schien.

Nur deshalb war sie ihm auch bestimmt direkt wieder aufgefallen, als er sie nach Feierabend erspäht hatte.

Ja. Das musste es sein ...

Eigentlich wollt' ich nie ein Liebeslied schreiben (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt