𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 8

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Vincent und Marina waren ein Paar.

Drei Treffen nach seiner Trennung und der Große war eine neue Bindung eingegangen.

Dag war sich sicher, dass sein Freund ohne groß darüber nachzudenken gehandelt hatte. Die Kleine tat ihm anscheinend gut und ... lenkte ab.

Fair ihr gegenüber war es nicht. Dennoch ... Vincent fühlte sich gut. Das wollte Dag ihm nicht nehmen, indem er ihm da hineinredete.

Und ... wer hatte schon einen genauen Plan? Womöglich entwickelte sich ja doch ... mehr aus dieser Liaison.

Manche Dinge fingen klein an und wurden ... bedeutender.

Er sah auf die Uhr und bewegte sich ein wenig zügiger. Er hatte komplett die Zeit vergessen und war schon zu spät dran.

Die neue Bar, in der er ja dank Froggys Bemerkung jobbte, war ganz okay. Dennoch war er bereits dreimal verspätet angekommen. Sein neuer Boss sah das natürlich gar nicht gern.

Trotzdem zog Dag zusätzlich zweimal an seiner Kippe, ehe er diese wegwarf und den Schuppen betrat. »Hey. Sorry. Die ... Bahn kam nicht.« , begrüßte er den älteren Wolfgang, der von allen Wolli genannt wurde.

»Ja schau' ma' auf die Uhr Jung. Dann musst du ma' früher los.«

»Dann wär' ich ja zu früh hier.«

»Besser das, als zu spät.«

»Dann hätt' ich ja andauernd Überstunden, und ...«

»Ach Dag. Hör auf, immer zu diskutieren.« , sagte Wolli. »Schwing deinen Hintern hinter die Theke.«

»Ay ay Chef.« Der Lockenkopf salutierte kurz und begab sich dahinter.

Wolli hatte Recht. Die Bar war zu der frühen Abendstunde schon verhältnismäßig voll. Dag stand nicht alleine hinter der Theke.

Henning, der selbst Vincent überragte und Anfang dreißig war, teilte sich diesen Platz mit Dag. »Es wurde schon nach dir gefragt.« , meinte er.

»Nach mir?« Er war irritiert. Wer fragte denn nach ihm?

Der Rothaarige Henning mit den vielen Sommersprossen zeigte per Kopfbewegung zu einem Tisch rüber. »Die Kleine dahinten. Die Brünette.«

Dag schmulte kurz hin. Er kannte sie gar nicht. Oder? Er strengte seinen Blick ein wenig an. Doch. Er hatte sie schon mal gesehen gehabt. Sie war an seinem ersten Arbeitstag auch hier gewesen. Mehr war da, einfach ausgedrückt, nicht gewesen. Sie hatten sich nicht mal unterhalten. Weshalb erkundigte sie sich also nach ihm?

Dag dachte sich kein bisschen dabei und ging seiner Tätigkeit nach.

Es dauerte jedoch gar nicht lang, da kam das Mädchen an die Theke. »Hey, ehm ... viermal dieses ... ehm ...« Sie hielt ihr Glas hoch, in welchem noch minimal von dem Getränk übrig war.

Dag nahm es entgegen und schnupperte dran. »Ah okay.« Er entfernte es, griff sich vier frische Gläser und befüllte sie mit dem, was sie haben wollte. Sie lächelte ihn an, als er diese auf ein kleines Tablett stellte und vor sie absetzte. »Sonst ... noch etwas?« , fragte er ein wenig irritiert, weil sie stehenblieb.

»Wie ... wie heißt du?«

»Dag. Und du?«

»Valentina.«

Er lächelte ihr zu und bediente direkt jemanden neben ihr, der seinen Wunsch äußerte.

Sie blieb und wartete, bis derjenige seine Getränke nahm und ging.

»Soll's sonst noch etwas sein?« , fragte Dag daher.

»Ich ... ehm ...« Sie kicherte kurz. »Bist du ... Single?«

»Ja. Bin ich.«

Valentina lächelte ihn an. »Ich bin auch noch zu haben.«

»Ah.« Er beugte sich ein wenig vor. »Ich ... will es aber auch erst einmal noch 'ne Zeitlang bleiben.«

»Oh ... ehm ... nicht schlimm. Ehm ...« Sie sah kurzzeitig zu ihren Freundinnen. »Hättest du vielleicht trotzdem Lust ... mit mir noch nach deinem Feierabend ... etwas ... na ja ... zu ... machen?«

»Was genau?«

»Ich ... wir könnten ja mal schauen. Also ich ... wohnst du alleine, oder ... wären wir irgendwo ... ungestört?«

Ah ... so lief im weiteren Verlauf der Hase.

Sie wollte Sex.

Dag benetzte sich die Unterlippe und sah sie sich erst einmal noch mal genauer an. Sie war süß. Ansprechendes Figürchen und wusste anscheinend, was sie wollte. Dass er auf nichts Festes aus war, hatte er ebenso geäußert. Dementsprechend war sie sich ja dann darüber im Klaren, dass es nur das sein würde.

»Ich wohn' allein.« , antwortete er. »Dauert aber noch etwas, bis ich Feierabend war.«

»Ist nicht schlimm.« Ihr Lächeln blieb. »Ich bin ja eh hier.«

»Gut.«

Valentina nahm nun das Tablett und ging zu ihren Freundinnen, denen sie anscheinend davon berichtete, denn ein paar kreischten, andere sahen zu ihm und eine der jungen Frauen gab ihr ein High-Five.

In dem Grunde unterschieden sich weibliche Wesen wohl nicht von Männern, wenn es um ein gewolltes schnelles Nümmerchen ging.

Dag bediente nun den Nächsten.

Hoffentlich trank sie nun nicht zu viel. 

Auf Sex mit einer zu alkoholisierten jungen Frau hatte er nämlich keinen Bock.

Eigentlich wollt' ich nie ein Liebeslied schreiben (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt