𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 50

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»... und dann, wenn du dich genug abgelenkt hast, verschwinden auch deine Sorgen.« , sprach Froggy und wedelte mit den Händen, als wären es Flügel.

»Jaja.« Dag dachte sich seinen Teil, als er neben seinem Freund die Straße entlang watschelte.

Wieso hatte er sich auch überreden lassen diesen Weg zu gehen?

Er hätte schon längst zu Hause sein können, doch Froggy war der Meinung, Dag würde vielleicht so besser mit allem zurechtkommen, als wenn er seine Zimmerdecke anhimmeln würde.

Ablenkung ...

Abgelenkt fühlte er sich trotzdem nicht.

Seine Gedanken kreisten um Célia. Er checkte sein Handy. Niemand hatte ihn angerufen. Irgendwie hatte er allerdings Hoffnung, sie würde bei ihm vor der Türe sitzen ... und warten. Er blieb stehen. »Ich sollte jetzt gehen.«

»Wohin?«

»Nach Hause.« , gab er als Antwort und sah einen Typen nicht weit von ihnen gegen ein Gemäuer kotzen, während er sein Bier noch in der rechten Hand hielt.

»Die Nacht ist jung.«

»Ich will aber nichts erleben. Ich will schauen, ob sie vielleicht da ist.«

»Die muss dir aber gehörig den Kopf verdreht haben.«

»Sie ist halt ... ich spüre diese Verbindung, die wir haben. Ich hab' sie gesehen, und ... es war als würde ich sie ewig kennen ... ohne sie zu kennen. Verstehst du?«

Froggy schüttelte den Kopf. »Nein. Aber so lang' du es ja checkst, ist alles Tuttifrutti.«

»Ich komm' mir vor, wie so ...«

»Du bist schmalzig.« , fiel sein Freund ihm ins Wort. »Ich vermisse den alten Dag. Mit dem hätt' ich jetzt ein paar Schnallen aufreißen können, aber nein ... du ...«

»Du übertreibst.«

»Wann hast du das letzte Mal 'ne Olle ge- ...«

Dag blieb stehen. War das gerade ... Célias Stimme?

Er legte seine Finger auf Froggys Mund, obwohl es generell nicht leise war auf der Straßen, weil die meisten in diesem Augenblick auf den Weg zu Partys und so weiter waren.

~ Hiiiilfe ~

Er blickte herum ... auf die andere Straßenseite. Ein paar Typen ... eine junge Frau, in einem knappen kurzen enganliegenden weißen Kleidchen wurde von einem Mann mit dem Bauch voran gegen die Wand gedrückt.

Célia.

Ohne überhaupt großartig nachzudenken oder die Straße generell abzuchecken, rannte er rüber und wurde dabei fast von einem Auto erwischt, das scharf auf die Bremse ging.

Froggy hörte er hinter sich rufen, aber sein Blick war nur auf Célia gerichtet, die weinte, während der Typ hinter ihr ihren Po betatschte.

Was war mit den Leuten nur los?

Niemand mischte sich ein.

Jeder sah weg.

Getreu nach dem Motto Wenn-ich-wegseh-geschieht-es-auch-nicht.

Statt etwas zu sagen, rannte Dag mit Schmackes gegen den Typen und drängte ihn somit von Célia weg, ehe er sich schützend vor sie stellte.

»Ey misch dich nicht in Angelegenheiten ein, die dich nichts angehen.« , brüllte dieser direkt los. »Die Kleine schuldet uns so einiges.«

»Sie schuldet euch gar nichts.« , gab Dag von sich.

»Und wie sie das tut.« Er trat nun ein wenig näher und zeigte auf seine Jungstruppe. »Ist die kleine Schlampe es wert? Du gegen uns alle?«

»Sie ist keine Schlampe. Und sie ist mir mehr wert, als mein eigenes Leben.«

»Ach wir haben einen kleinen Poeten.« , lachte er los und seine Freunde wie im Chor direkt mit. Selbst der, dessen Gesicht blutig war und der von einem anderen sporadisch untersucht wurde.

»Lasst sie in Ruhe. Sie hat euch nichts getan.« Er wusste zwar nicht, um was es ging, aber das Célia irgendetwas angestellt haben musste, um so etwas zu verdienen, bezweifelte er. »Fühlt ihr euch stark? So viele Typen ... gegen ein Mädchen?«

»Diese Hure schuldet uns Informationen.«

»Hör auf, sie so zu nennen, oder ich poliere dir die Fresse.« Er merkte, wie Célia ihn berührte. Ihre Hand zitterte, als sie nach seiner Hand griff.

»Wir werden ja sehen, wer hier wem, die Fresse poliert.« Der Typ lachte abermals.

»Ja genau.« , erklang Froggys Stimme, der unerwartet mit nicht gerade wenig Punks nahe der anderen Truppe stand. »Bring' sie in Sicherheit Dag. Wir regeln das hier.«

»Ich will nicht, das ihr hier meine ...« , startete er und wurde von einem der Punks unterbrochen.

»Die Typen bedrohen ein hilfloses Mädchen. Das ist nicht nur deine Angelegenheit. Bring' sie hier weg.«

Er nickte dankend, hielt Célia weiterhin fest an der Hand, blieb schützend vor ihr und ging mit Blick auf die Jungs gerichtet weg vom Geschehen.

Als sie um die Ecke traten und er einem Taxifahrer zuwinkte, zog er auf Anhieb seine Jacke aus und half Célia, diese anzuziehen, ehe er mit ihr auf die Rückbank einstieg. Er nannte seine Adresse und ließ die zitternde junge Frau, die noch immer kein Wort gesprochen hatte, nahe an seinen Körper, um sie im Arm zu halten.

Dag war sich sicher ... dieses Mal würde er sie nicht mehr gehen lassen.

Eigentlich wollt' ich nie ein Liebeslied schreiben (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt