𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 41

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»Nein, ich kann das echt nicht.« , lachte Célia, als sie mit Dag die Straße entlangging.

»Billard ist einfach. Das bekommen wir schon hin.« , sagte er.

Ihre Kleidung, zumindest jene, die er mit Vincent finden konnte, hatte er heimlich bei seiner Mutter gewaschen, als diese nicht da war. So hatte sie nun nichtsdestominder wieder ein wenig Anziehsachen, denn ihr Portemonnaie, welches sie auch gefunden hatten, war leer. Samt Scheckkarte, die verschwunden war.

Célia hatte ihr Konto sofort sperren lassen.

Nachdem sie darüber wieder geweint hatte, weil sie sich total am Boden angekommen vorkam, hatte Dag gemeint, sie solle den Kopf nicht hängen lassen. Er würde ihr schon helfen. Sie wäre mit nichts alleine.

Um sie abzulenken, und auch, um das in die Tat umzusetzen, was Vincent gesagt hatte, war er nun auf den Weg mit ihr in eine kleine Bar, wo sie Billard und Dart spielen konnten.

Das Vincent und Marina ebenfalls da sein würden, hatte er Célia nicht gesagt. Weiterhin hoffte er, dass sich alle gut verstehen würden.

Höflich hielt er ihr die Türe auf und ließ sie zuerst eintreten, als sie angekommen waren. Gemeinsam mit ihr ging er zu einem Tisch.

Der Plan war, dass sie erst einige Minuten dort sitzen wollten, ehe Vincent mit Freundin auf der Bildfläche erscheinen sollte.

Dag sah ihn bereits mit Marina am Tresen nicht weit entfernt stehen.

»Was möchtest du trinken?« , fragte er Célia, nachdem er erst nochmal per Augenkontakt seinem Kumpel zeigte, dass er noch warten sollte. Marina hatte ihm hingegen direkt per Daumen hoch signalisiert, dass alles gutgehen würde.

»Ehm. Eine ... Cola?!«

»Okay. Ich hol' dir eine. Bleib sitzen, und ...« Er nahm eine Speisekarte. »... schau doch mal, ob du vielleicht nachher noch etwas essen willst.«

Célia konnte den Tresen von ihrem Platz nicht einsehen, außer wenn sie den Kopf total gedreht und sich zusätzlich nach links gestreckt hätte. Dag nutzte diese Chance dementsprechend nicht nur, um die Getränke zu holen. »Sie ist voll süß.« , sagte Marina, als er die beiden erreichte.

»Ja, ich weiß.« Er lächelte.

»Salz sieht auch aus wie Zucker.« , meinte Vincent.

Marina stupste ihn an. »Sei nicht so. Du wolltest ihm helfen.«

»Will ich ja.« , sagte er. »Sie sieht nett aus.« , fügte er deshalb dem noch bei.

»Du wirst sie mögen.« Dag grinste ihn an.

»Nein, also ... ich ... ich werd' nicht voller Vorurteile an die Sache gehen. Ich hab's versprochen.« Er fächerte sich selbst mit den Händen Wind zu. »Ich reiß' mich zusammen. Das hier ist dein ... Wunsch. Also ... helfe ich dir, es irgendwie hinzubekommen.«

Dags Mundwinkel blieben oben, als er die Getränke zu sich nahm und alleine wieder zurück zu Célia ging. »Hier bitte.« Er stellte ihr die Cola hin.

»Danke.«

»Und willst du auch gleich etwas essen?«

»Ich weiß nicht.« Sie schob die Karte weg. »Ich hab' nicht so viel Hunger.«

Dag wusste, dass es ihr unangenehm war, weil sie kein Geld hatte und er es bezahlte. »Wenn alles wieder ... einigermaßen normal läuft, lädst du mich ein.« Er zwinkerte ihr zu.

Célia lächelte. »Das mache ich wirklich liebend gerne.«

»Ich weiß.«

»Heeeey.« , erklang Vincents Stimme. »Dag, wie geht's?«

»Hey.« Er stand auf und umarmte ihn, als hätte er ihn nicht soeben noch gesprochen. »Célia, das ist Vincent. Mein bester Freund.«

»Freut mich.« Sie lächelte und reichte ihm die Hand.

»Und das ist Marina. Seine Freundin.«

»Hi.« Auch ihr gab Célia ein Händeschütteln zur Begrüßung.

»Ehm ... wollt ihr euch ... nicht zu uns setzen?« , fragte Dag.

»Wenn wir nicht ... stören.« , gab Vincent einstudiert zurück.

»Nein. Ihr könnt' gerne hierbleiben.« , antwortete Célia darauf, weil alle Blicke auf sie gerichtet waren. Sie rutschte sofort auf der kleinen Bank durch und ließ Marina den Platz neben ihr einnehmen, während Vincent sich zu Dag setzte.

»Und woher kennt ihr euch?« , fragte die Dunkelhaarige.

»Ehm ... wir haben uns durch einen ... Zufall kennengelernt.« , antwortete Célia.

»Wir sind hier aber ... nicht in irgendwas ... reingeplatzt? Also wenn wir stören, weil ...«

»Nein nein. Wir sind ... Freunde.«

Dag spürte wieder so einen Stich. Er wusste natürlich, wie sie das meinte, und ihm war auch bewusst, dass sie hier nichts davon erzählen würde, wie intim beide bereits miteinander gewesen waren. Dennoch ... tat es weh.

»Okay.« Marina lächelte.

»Habt ihr Lust gleich auf 'ne Runde Billard?« , fragte Vincent, der von Dag das Zeichen mit dem Fuß bekam. Isoliert betrachtet sollte das noch warten, aber er war erpicht darauf, dass ein anderes Thema aufkam. Irgendwie wollte er jetzt nicht mehr in diesem herumstochern.

Célia lächelte Dag an. »Wir sind deswegen auch eigentlich hier. Dag wollte es mir beibringen.«

»Das ist doch gut. Marina ist auch nicht so ... der Hammer, was das betrifft.«

»Hey.« Sie lachte. »Ich wette, wenn wir es beigebracht bekommen, machen wir zwei euch fertig.« Sie hakte sich bei Célia ein.

»Okay. Deal.« Ihr Freund reichte ihr die Hand. »Der Verlierer schläft heut auf der nassen Seite.«

Marina lachte. »Gebongt.« Schlug sie ein.

Eigentlich wollt' ich nie ein Liebeslied schreiben (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt