𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 49

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Célia war in der gegenwärtigen Zeit wieder mit dabei, als Max an diesem Abend feiern gehen wollte. Dass Katharina nicht mit war, fand sie schade. So war sie nun wiederum als einziges Mädchen mit von der Partie.

Und gerne hätte sie sich auch bei ihr entschuldigt, denn im Grunde wäre sie bereitwillig zu ihr gekommen. Nicht nur um Max und der Kälte zu entfliehen. Célia hätte ihr nach Möglichkeit gern beigestanden.

Und auch, um ... alles andere zu klären. Irgendwie hätte sie am liebsten von ihr gehört, ob sie wahrlich nur einen Grund gesucht hatte, um die gerade begonnene Freundschaft zu kitten.

Sie wollte es nicht glauben. Auch wenn Max ihr etwas anderes gesagt hatte.

Ihr Freund war zudem mal wieder sauer, weil er ihr neue Kleidung generell besorgen musste, denn ihre war ja ... abhandengekommen.

Das nicht alles verschwunden war und sie Kleidungsstücke bei Dag hatte, sagte sie ihm selbstverständlich nicht. Wie sollte sie das im Übrigen erklären. Dann wäre sie ja auch gezwungen gewesen, jedes kleinste Detail zu erzählen.

Wie hätte sie sonst Max darüber informieren sollen, weshalb ihre Kleidung bei einem anderen Jungen zu Hause war?!

Er hatte sich übrigens immer noch nicht im Zuge dessen einen Überblick verschafft, wo sie überhaupt gewesen war.

Es schien ihn allen Anschein nach nicht zu interessieren.

Célia zupfte ihre Kleidung zurecht.

Sie trug ein viel zu kurzes Kleid bei kalter Temperatur und hatte dabei hohe Schuhe an, die sie kein bisschen mochte. Ihre Jacke war eher ein Bolero. Sie fror dementsprechend wieder mal.

Bauchfrei hatte Max ihr hingegen dieses Mal nicht gestattet, denn ihr unterer Rücken war grün und blau, nachdem er sie da hingeboxt hatte, als sie bei Doggy nicht das Hohlkreuz geboten hatte, welches er gerne hätte haben wollen.

Sogar Célias Taille war in Mitleidenschaft gezogen worden, was nur noch mehr schmerzte, sobald Max sie mit Absicht da hineinzwickte, jedes Mal wenn sie sprach, ohne das er das wollte. Oder manchmal auch nur, um sie an den Schmerz zu erinnern. Zumindest kam es Célia so vor, wann immer Max es aus dem Nichts heraus machte.

Stumm und mit verschränkten Armen ging sie hinter der Jungsgruppe, mit der sie unterwegs war. Max sah gelegentlich zu ihr, um sich zu vergewissern, dass sie noch da war. So deutete Célia zumindest seinen Blick.

Sie lächelte ihm unter dem Umstand zu, bis er wieder nach vorne sah.

Beim Letzten nach hinten schauen, geschah es dann. Irgendwie sah sie es kommen, aber war in dem Moment wie versteinert. Eine andere Gruppe junger Männer kam ihnen auf dem Bürgersteig entgegen und rempelte Max und seine Freunde an.

Oder war es andersrum?

War ... ihre Gruppe, diejenigen, die begonnen hatten?

Sie wusste es nicht haargenau. Es eskalierte jedoch viel zu schnell und Célia torkelte schutzsuchend beiseite, nachdem diese sich ihr schlagartig näherten, und sie mit lautem Geschrei begannen aufeinander einzuschlagen. Ihr Blick war dessen ungeachtet nur auf Max gerichtet, der nun infolgedessen er nach einem Schlag zurücktaumelte, eine Glasflasche vom Boden aufhob und sie einem Typen auf den Kopf schlug.

Als wäre dieser Knall das Zeichen, auf das sie gewartet hätten, rannte Max mit seinen Freunden weg. Célia stand panisch und voll perplex gegen die Hauswand gedrückt, als der eine, dessen Gesicht nun blutig war, auf sie sah und sein Zeigefinger in ihre Richtung ging. »Die Hure gehört zu denen.«

So schnell konnte sie gar nicht reagieren, als einer der Kerle auf sie zukam, sie umdrehte und ihren rechten Arm auf dem Rücken verschränkte, wobei er ihren Kopf mit Wucht gegen das Mauerwerk drückte, als wäre sie diejenige gewesen, welche die Flasche ins Spiel gebracht hatte. »Wo wohnt dieser Bastard?«

Sie zitterte. Wo war Max? Wieso hatte er sie nicht mitgenommen? Weshalb hatte er sie zurückgelassen? »Ich weiß es nicht.« , weinte sie.

»Lüg' mich nicht an du Fotze. Du bist mit denen gekommen. Sag' mir seinen Namen.«

»Ich kenn' seinen Namen nicht.« Célia wusste, dass ihr Freund ausflippen würde, wenn sie auch nur ein winziges Detail von ihm preisgeben würde. Sie hatte Angst.

»Bist du so 'ne kleine Bitch? Warst du auf Rudelbumsen aus? Ja? Bist du mit denen mitgegangen, um dich durchvögeln zu lassen?«

Célia heulte weiter. »Nein.«

»Und warum kennst du dann die Namen nicht.« Er verschränkte ihren Arm mittlerweile umso mehr und sie schrie auf.

Wieso half ihr denn keiner?

Wo war Max?

»Ich kenn' sie nicht.« , log sie dennoch weiter, weil sie wusste, dass ihr Freund ihr bei der Wahrheit mehr antun würde, als diese fremden Typen.

Der Eine knallte ihren Kopf nun erneut gegen das Mauerwerk. »Sag sofort, wie er heißt, oder wir nehmen dich mit und du bekommst das, was du mit denen machen wolltest von uns.«

»Sie will das doch. Schau' mal, wie sie rumrennt. Ich kann ihren Tanga sehen.« , lachte einer.

Sie schämte sich. War ihr Rock etwa höher gerutscht? Sie hatte nicht mal eine freie Hand, um diesen zurechtzurücken. »Hilfe.« , sagte sie erst fast schon wispernd, bis sie ihre Stimme mehr erhob. »Hiiiiiilfe.«

Wieso half ihr denn keiner?

Eigentlich wollt' ich nie ein Liebeslied schreiben (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt