Keigo Takami
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Keigo Takami, besser bekannt als der Held Hawks, hatte selten Zeit, Luft zu holen. Sein Leben war ein Wirbelsturm aus Missionen, Interviews und ständiger Wachsamkeit, immer auf der Jagd nach Schurken oder unterwegs, um Katastrophen abzuwenden.
Aber heute war es anders. Heute hatte er einen seltenen freien Tag, einen ganzen Tag, an dem ihm keine Verantwortung auf den Schultern lastete. Es fühlte sich fast fremd an.Anstatt seine freie Zeit in der geschäftigen Stadt zu verbringen oder wie sonst auszuschlafen, beschloss Keigo spontan, einen Ort zu besuchen, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, seine Heimatstadt.
Seit sein Leben eine scharfe Kurve in die chaotische Welt der Helden genommen hatte, war er nicht mehr in dieses ruhige Dorf zurückgekehrt.Als er vom Himmel herabstieg, seine Flügel den sanften Nachmittagswind einfingen, hielt ihn der vertraute Anblick des Ortes inne.
Es hatte sich nicht viel verändert. Malerische Straßen, gesäumt von kleinen, bunten Läden, prägten die Landschaft. Das Leben hier verlief gemächlich, nichts wie die Geschwindigkeit, mit der sich seine Heldenarbeit bewegte. Für einmal konnte Hawks das langsame Tempo genießen.
Als er durch die Straßen ging, war er überrascht, wie viele Erinnerungen plötzlich auf ihn einstürmten. Der Park, in dem er und die anderen Kinder gespielt hatten, der Kiosk, in dem er seine wenigen Münzen für Süßigkeiten ausgab, die alte Eiche, die immer noch stolz in der Mitte des Dorfes stand.
Alles schien gleich, doch er wusste, dass er sich sehr verändert hatte.Seine Füße führten ihn instinktiv zu einem kleinen Café, das in einer Ecke versteckt lag, der Name in sanften Pastelltönen gemalt.
"Soras Ecke"Er lächelte in sich hinein. Sora, sein Jugendfreund, hatte immer davon geträumt, sein eigenes Café zu eröffnen. Es schien, als hätten sich diese Träume erfüllt.
Keigo stieß die Tür auf, die sanfte Klingel eines Glöckchens hieß ihn willkommen. Das Café war gemütlich, erfüllt vom Duft frisch gebrühten Kaffees und Gebäck. Hinter der Theke stand er, Sora, der fast genauso aussah wie damals, aber mit ein paar zusätzlichen Jahren Weisheit im Gesicht.
„Hawks? Das gibt's doch nicht!" rief Sora aus, wischte sich die Hände an einem Tuch ab und kam sofort auf ihn zu.
„Oder sollte ich Keigo sagen? Lange nicht gesehen, Man."Keigo grinste und zog Sora in eine freundschaftliche Umarmung.
„Ja, es ist wirklich eine Weile her. Sieht so aus, als würdest du deinen Traum leben, was?"„Könnte man so sagen," lachte Sora.
„Aber schau dich an! Der berühmte Hawks, in meinem kleinen Café? Die Kunden werden durchdrehen!" Keigo winkte ab.
„Lass uns das lieber ruhig angehen, okay? Heute bin ich nur Keigo. Kein Heldengeschnacke, keine Autogramme. Ich will einfach nur quatschen."
Sora lächelte verständnisvoll und nickte. „Verstanden. Aber wenn du schon hier bist, wie wäre es, wenn du mir ein bisschen hilfst? Du hast doch immer gesagt, du würdest mit anpacken, wenn ich den Laden irgendwann aufmache."
Keigo lachte, irgendwie reizte ihn die Idee. "Abgemacht. Zeig mir, wie's geht."
Den restlichen Nachmittag schlüpfte Keigo überraschend mühelos in die Rolle eines Baristas. Er lernte, wie man Kaffee aufbrüht, obwohl Sora ihm ständig ins Gedächtnis rufen musste, nicht seine Flügel zu benutzen, um die Dinge zu beschleunigen, und gewöhnte sich sogar daran, Gebäck zu servieren.
Die Stammgäste des Cafés kamen und gingen, manche warfen ihm einen zweiten Blick zu, als sie den geflügelten Mann hinter der Theke erkannten, doch Keigo hielt alles entspannt und genoss die einfachen, menschlichen Begegnungen.Im Laufe der Stunden schwelgten Keigo und Sora in Erinnerungen an ihre Kindheitstage, an den Unfug, den sie zusammen angestellt hatten, die Träume, die sie hatten, bevor das Leben sie auf unterschiedliche Wege geführt hatte.
Sie sprachen über alles außer Heldensachen und konzentrierten sich auf die kleinen Freuden, die sie früher für selbstverständlich gehalten hatten. Je mehr sie redeten, desto mehr wurde Keigo klar, wie sehr er genau das vermisst hatte, einfach er selbst zu sein, ohne die Last der Erwartungen auf seinen Schultern.
Irgendwann verbreitete sich das Gerücht, dass Hawks in der Stadt war, doch zu Keigos Erleichterung respektierten die Dorfbewohner seinen Wunsch nach einem ruhigen Tag.
Statt ihn wie einen Prominenten zu behandeln, sahen sie in ihm einfach einen von ihnen. Einige kamen, um ein wenig zu plaudern, andere nur, um Hallo zu sagen, aber alle brachten eine Wärme mit, die Keigo schon lange nicht mehr gespürt hatte.
Als der Tag sich dem Ende neigte und das Café langsam leerer wurde, saß Keigo mit Sora an einem kleinen Tisch in der Nähe des Fensters, wo sie gemeinsam beobachteten, wie der Himmel sich in Orangetöne und Rosa verwandelte. Eine friedliche Stille legte sich über sie, eine, die nicht mit Worten gefüllt werden musste.
„Weißt du," begann Keigo und durchbrach die Stille, „ich glaube, ich habe das mehr gebraucht, als ich gedacht hätte. Es ist leicht, sich in diesem Heldenkram zu verlieren. Aber das hier... das fühlt sich echt an."
Sora nickte, lehnte sich zurück in seinen Stuhl. „Das Leben zieht schnell vorbei, besonders für jemanden wie dich. Aber es tut gut, hin und wieder langsamer zu machen, sich daran zu erinnern, wo man herkommt."
Keigo lächelte, sein Herz leichter, als es seit langer Zeit gewesen war. „Ja. Ich glaube, ich muss öfter mal vorbeischauen."Als der Abend hereinbrach, verließ Keigo "Soras Ecke" mit einem erneuerten Sinn für das, was wirklich wichtig war, nicht als Hawks, der hochfliegende Held, der von Millionen bewundert wurde, sondern als Keigo, der Junge, der in diesem kleinen Dorf aufgewachsen war.
Wo Gemeinschaft und Freundschaft mehr zählten als Ruhm oder Ehre.Die Flügel auf seinem Rücken fühlten sich leichter an, als er in den Himmel aufstieg, in dem Wissen, dass er, egal wie weit ihn sein Leben als Held noch führen würde, immer einen Ort haben würde, zu dem er zurückkehren konnte, einen Ort, an dem er einfach nur Keigo sein konnte.
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10.09.2024
16:27
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Anime OneShots (German)
Fantasía❌Do not use my work Without Permission❌ 👉🏻 Anime OneShots Start: 12.03.2021 📖 Ende: 📒 4 in #Fairytail (17.03.2021)