Takashi Natsume
-----------------------Die Welt war in Schnee gehüllt. Jeder Schritt von dir hinterließ Spuren, die bald wieder unter den sanft fallenden Flocken verschwanden. Der Wald, durch den du mit Natsume gingst, wirkte wie aus einer anderen Zeit. Die kahlen Äste trugen glitzernde Schneekristalle, und der Boden war ein weiches, weißes Meer. Es war, als hätte der Winter selbst diesen Ort mit zarter Hand geschaffen.
Natsume ging schweigend vor dir her, sein Schal wehte im kalten Wind, und in seiner Hand hielt er ein kleines Notizbuch. Nyanko-sensei, die katzenartige Gestalt seines Begleiters, trottete hinter ihm her und murmelte etwas über die Kälte und seinen Wunsch nach warmem Sake.
„Was suchen wir genau?" fragtest du schließlich, deine Stimme war leise, als wolltest du die Ruhe des Waldes nicht stören.
Natsume blieb stehen und drehte sich zu dir um. Sein Blick war sanft, aber auch von einer gewissen Schwere geprägt, als würde er ständig mit einer unsichtbaren Last leben. „Einen Ort, an dem die Grenze zwischen unserer Welt und der der Geister dünn ist. Es gibt jemanden, der hier gefangen ist ein alter Geist, der in einem Traum verharrt."
Dein Blick wanderte durch die Bäume. Der Gedanke, dass dieser Ort so viel mehr war, als er auf den ersten Blick schien, jagte dir einen Schauer über den Rücken und das lag nicht nur an der Kälte.
Während ihr tiefer in den Wald gingt, veränderte sich die Umgebung. Der Schnee begann im Licht der untergehenden Sonne zu leuchten, als wäre er mit Gold durchzogen. Du konntest spüren, dass hier etwas anders war die Luft war schwerer, und der Wald schien euch zu beobachten.
„Spürst du das?" fragte Natsume, sein Ton war ernst.
Du nicktest, ohne zu wissen, wie du dieses Gefühl in Worte fassen solltest. Es war, als würde der Wald atmen, als würden die Schatten der Bäume sich leicht bewegen, obwohl kein Wind wehte.
Nyanko-sensei hob den Kopf und schnupperte in die Luft. „Da vorne. Es ist nah."
Ihr folgten einem schmalen Pfad, der zu einer kleinen Lichtung führte. In ihrer Mitte stand ein alter Baum, dessen Äste sich wie eine schützende Kuppel ausbreiteten. Unter ihm lag ein schimmernder Schleier wie eine Mischung aus Schnee und Licht.
Plötzlich begann sich der Schleier zu bewegen, und du hieltst unwillkürlich den Atem an. Eine Gestalt, schemenhaft und von einer melancholischen Schönheit, erhob sich. Der Geist einer Frau, in ein Gewand gehüllt, das wie Nebel aussah, schaute euch mit leeren Augen an.
„Warum seid ihr hier?" fragte sie, ihre Stimme klang wie ein Flüstern im Wind.
„Wir wollen dir helfen," sagte Natsume sanft. „Dein Traum hält dich fest, aber du kannst loslassen. Deine Zeit hier ist vorbei."
Der Geist zögerte, ihre Gestalt schien flackern zu wollen, als wäre sie sich nicht sicher, ob sie bleiben oder verschwinden sollte. Du fühltest den Drang, etwas zu sagen.
„Es ist okay," sagtest du leise. „Du musst nicht mehr allein sein. Lass dich von diesem Ort befreien."
Für einen Moment schien der Geist dich direkt anzusehen, und dann löste sich ihre Gestalt langsam auf, wie Nebel, der in der Morgensonne verschwindet.
Als alles vorbei war, blieben nur der alte Baum und die Stille der Lichtung zurück. Natsume lächelte leicht, aber in seinen Augen lag wieder diese Melancholie.
„Es ist immer ein bisschen traurig," murmelte er. „Aber es ist auch schön, zu wissen, dass sie Frieden finden."
Du nicktest und blicktest zu den Ästen des Baumes, an denen jetzt winzige Eiskristalle wie Sterne funkelten.
„Danke, dass du dabei warst," sagte Natsume nach einer Weile, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Du sahst ihn an, und für einen Moment schien die winterliche Kälte zu verschwinden. „Ich bin froh, dass ich helfen konnte," antwortetest du ehrlich.
Der Rückweg war schweigsam, doch es war keine unangenehme Stille. Es war die Art von Stille, die euch beide miteinander verband, wie der Schnee die Welt in ein einheitliches Weiß hüllte.
Die Geschichte endet mit euch beiden, wie ihr an einer kleinen Feuerstelle sitzt, Tee trinkt und die friedliche Winterlandschaft betrachtet. Es ist ein Moment des Innehaltens, in dem du spürst, wie wichtig es ist, für diese kleinen Augenblicke der Ruhe und Verbindung dankbar zu sein.
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25.12.2024
Uhrzeit: 17:56
Wörter: 700
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Anime OneShots (German)
Fantasy❌Do not use my work Without Permission❌ 👉🏻 Anime OneShots Start: 12.03.2021 📖 Ende: 📒 4 in #Fairytail (17.03.2021)