52. / Kakashi Hatake (Naruto)

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Kakashi Hatake ———————-

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Kakashi Hatake
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Es war einer dieser grauen, verregneten Tage in Konoha, an denen die Straßen in Pfützen getaucht waren und die Wolken so tief hingen, dass es schien, als würden sie die Dächer der Häuser berühren. Du warst schon lange mit Kakashi befreundet, seit ihr Kinder gewesen wart, doch in letzter Zeit hatte sich etwas zwischen euch verändert oder besser gesagt, du hattest dich verändert.

Du standest auf der Veranda deines Hauses, das Rauschen des Regens war das einzige, was die Stille durchbrach. Früher warst du immer an Kakashis Seite gewesen, hast mit ihm trainiert, seine Stärke bewundert und ihn oft genug heimlich beneidet. Er schien immer alles mühelos zu beherrschen, während du dich abmühntest, stärker zu werden. Und dieser Gedanke fraß sich in letzter Zeit immer tiefer in dein Bewusstsein.

Plötzlich hörtest du Schritte hinter dir. Du musstest nicht einmal nachsehen, um zu wissen, dass es Kakashi war. Sein Chakra war dir so vertraut, wie das eigene, und doch hast du ihn in den letzten Wochen gemieden, unsicher, wie du ihm gegenübertreten solltest.

„Du bist in letzter Zeit anders," sagte er ohne Umschweife, seine Stimme ruhig und sanft, aber bestimmt. Er lehnte sich mit einer Hand locker gegen den Türrahmen und beobachtete dich mit einem halb verdeckten Blick. „Willst du mir sagen, was los ist?"

Du starrtest in den Regen hinaus, wie in Trance, unfähig, seine Worte sofort zu beantworten. Die Wahrheit war, dass du dich in seiner Nähe zunehmend schwächer gefühlt hattest. So viele Jahre hattest du dich an seiner Seite gehalten, immer ein Schritt hinter ihm, nie in der Lage, ihn einzuholen. Ein Teil von dir war stolz auf ihn, auf alles, was er erreicht hatte aber ein anderer Teil konnte die Eifersucht nicht leugnen. Und das machte es schwierig, einfach mit ihm zu sprechen, so wie früher.

„Es ist nichts," sagtest du leise, obwohl du wusstest, dass er diese Lüge sofort durchschauen würde. Kakashi seufzte, trat an deine Seite und zog sein Buch aus der Tasche. Er schlug es auf, ließ seinen Blick kurz darüber gleiten, bevor er es wieder zuschlug und dich direkt ansah.

„Du weißt, dass du mir nichts vormachen kannst," sagte er sanft. „Es ist in Ordnung, wenn du wütend bist oder frustriert. Ich weiß, dass du immer versucht hast, mich einzuholen, aber..." Er hielt inne und schien seine Worte sorgfältig zu wählen. „Es gibt keinen Grund, dich selbst dafür zu verurteilen."

Du balltest die Fäuste. „Es ist leicht für dich, das zu sagen. Du bist immer der Beste gewesen, immer stärker, immer schneller... und ich?" Du spürtest, wie sich die Tränen in deinen Augen sammelten, doch du weigerst dich, sie ihm zu zeigen. „Ich hänge immer nur hinter dir."

Kakashi schwieg für einen Moment, bevor er sich leicht vorbeugte, sodass du seinen Blick nicht mehr ausweichen konntest. „Weißt du, warum ich immer wieder an deiner Seite trainiert habe?" fragte er, seine Stimme jetzt sanfter als zuvor. „Weil du mich antreibst. Jedes Mal, wenn ich denke, dass ich genug getan habe, erinnerst du mich daran, dass es immer jemanden gibt, der härter kämpft als ich. Du hast mich mehr beeinflusst, als du glaubst."

Seine Worte trafen dich unerwartet tief, und der Kloß in deinem Hals löste sich langsam auf. Du hattest nie gedacht, dass Kakashi dich jemals als jemanden sehen könnte, der ihn beeinflusst hatte. Vielleicht hattest du zu sehr in deinen eigenen Unsicherheiten gelebt, um zu bemerken, wie er dich wirklich sah.

„Du wirst immer dein eigener härtester Kritiker sein," fügte Kakashi hinzu, seine Stimme nun fast ein Flüstern. „Aber für mich warst du immer stark. Und du musst niemandem, schon gar nicht mir, irgendetwas beweisen."

Die Tränen, die du zurückgehalten hattest, flossen nun still über dein Gesicht. Doch diesmal schämtest du dich nicht dafür. Kakashi stand einfach neben dir, ließ dich in Ruhe weinen, während der Regen draußen weiter die Welt umspülte.

Nach einer Weile spürtest du, wie seine Hand sanft auf deiner Schulter ruhte, eine Geste der Freundschaft und des Trosts. „Du musst nicht allein damit fertig werden," sagte er ruhig. „Wenn du etwas brauchst, bin ich hier."

Du nicktest leicht, dankbar für seine Geduld und seine Worte. Die Dunkelheit, die dich so lange umgeben hatte, schien sich ein wenig zu lichten, und für den Moment fühltest du dich leichter.

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25.10.2024
Uhrzeit : 22:33
Wörter : 714

Anime OneShots (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt