Vanitas
-----------Der Schnee fiel sanft vom Himmel, während Paris unter einer Decke aus Weiß lag. Die Straßen, die sonst voller Leben waren, schimmerten still im Schein der Gaslaternen. Der Eiffelturm ragte majestätisch in den Himmel, sein eisiges Metall leuchtete im Mondlicht. Du zogst deinen Mantel enger um dich, während du neben Vanitas durch die winterlichen Gassen gingst.
„Du frierst, nicht wahr?" fragte er, ohne dich anzusehen. Seine Stimme hatte diesen typischen, leicht neckenden Ton, der es schwer machte, ihn ernst zu nehmen.
„Es ist Winter. Natürlich friere ich," erwidertest du trocken, doch insgeheim freuten dich seine Worte.
Er blieb stehen, sein blauer Mantel hob sich scharf vom Weiß des Schnees ab. Mit einer geschmeidigen Bewegung zog er seinen Schal ab und legte ihn dir um den Hals. „Besser?" fragte er mit einem schiefen Lächeln, das ihn auf eine Art charmant und unausstehlich zugleich machte.
Ihr gingt weiter, die Welt um euch herum wirkte wie ein Bild aus einem Märchenbuch. Die Seine glitzerte wie ein Fluss aus Sternen, und die Bäume entlang der Boulevards waren von einer Schicht aus Eiskristallen überzogen.
Vanitas blieb hin und wieder stehen, um seine Umgebung zu betrachten. „Es ist faszinierend, nicht wahr?" murmelte er schließlich. „Wie die Kälte alles verändert. Die Menschen, die Stadt...selbst die Zeit scheint langsamer zu werden."
Du nicktest, deine Augen wanderten über die schneebedeckten Dächer. „Es hat etwas Beruhigendes, aber auch Melancholisches. Als würde die Welt schlafen."
„Oder warten," ergänzte er, sein Blick plötzlich nachdenklich.
Die Straßen führten euch schließlich zu einem kleinen Markt, der in warmem Licht erstrahlte. Stände mit glänzendem Schmuck, duftenden Speisen und handgefertigten Geschenken reihten sich aneinander. Der Duft von Zimt und Nelken lag in der Luft, und die Stimmen der Händler vermischten sich mit einem leisen Chor von Weihnachtsliedern.
Vanitas zog dich zu einem Stand mit heißen Getränken, wo er zwei Becher bestellte. „Du kannst mich später dafür danken," sagte er, während er dir einen reichte.
„Danke," sagtest du, und obwohl seine Worte immer ein bisschen arrogant klangen, spürtest du die Wärme hinter seinem Handeln.
Später, als ihr am Rande des Marktes standet und die funkelnden Lichter betrachtetet, wurde Vanitas still. Sein sonst so selbstbewusster Ausdruck wirkte für einen Moment sanfter, nachdenklicher.
„Ich habe diese Zeit nie gemocht," sagte er leise, fast mehr zu sich selbst.
„Warum?" fragtest du, überrascht von seiner plötzlichen Ehrlichkeit.
Er wandte den Blick nicht von den Lichtern ab. „Weil sie zu viele Erinnerungen weckt. Dinge, die ich lieber vergessen würde."
Du zögertest kurz, dann legtest du eine Hand auf seinen Arm. „Vielleicht geht es nicht darum, zu vergessen. Vielleicht geht es darum, neue Erinnerungen zu schaffen."
Er sah dich an, seine blauen Augen schimmerten wie das Eis unter den Laternen. Ein Lächeln spielte auf seinen Lippen, dieses Mal frei von seinem üblichen Spott. „Vielleicht hast du recht," sagte er leise.
Inmitten der festlichen Stimmung, umgeben von Schnee und Lichtern, fühlte sich der Moment wie ein stilles Versprechen an ein Neuanfang in einer kalten, doch wunderschönen Welt.
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25.12.2024
Uhrzeit: 17:02
Wörter: 501
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Anime OneShots (German)
Fantasy❌Do not use my work Without Permission❌ 👉🏻 Anime OneShots Start: 12.03.2021 📖 Ende: 📒 4 in #Fairytail (17.03.2021)