Kalt rieselten die Schneeflocken auf uns herunter, meine Haut prickelte, wenn die Flocken auf ihr schmolzen. Satoru, Shoko, die drei Welpen und ich waren in der Stadt unterwegs. Ich war froh, dass ich alle Geschenke schon besorgt hatte, als ich sah, wie gestresst der Rest in die Läden eilte oder man angewiesen wurde, ja nicht zu gucken, wenn sie die Geschenke hektisch in den Tüten verstauten. Und so stand ich mit meinem Glühwein in der Hand vor dem Laden und sah dabei zu, wie die Leute um mich herum ihre Einkäufe tätigten. Man sah Yuji an, dass er es mittlerweile bereute, Nobara angeboten zu haben, ihr beim Tragen zu helfen. Unter dem wachsenden Berg von Tüten und Kartons war er kaum noch zu sehen.
„Willst du denn gar nichts kaufen?" ich stupste Satoru in die Seite, der lachend den Kopf schüttelte. „Die scheinen alle noch nichts von Onlineshops gehört zu haben." Er zückte sein Handy und deutete drauf. „Das ist so viel einfacher." Ich wand mich ab und sah dabei zu, wie Megumi Gnade gegenüber dem armen Yuji zeigte und ihm einige der Sachen, die Nobara fleißig weiter oben draufhäufte, abnahm. „Weihnachten ist jedes Jahr so stressig." Shoko stieß zu uns, sie hatte gleich zwei Tassen Glühwein in der Hand. „Ich trinke doch nichts." Sagte Satoru. Shoko zuckte bloß mit den Schultern und pustete in eine der Tassen. „Wer sagt denn, dass eine davon für dich ist?" ich kicherte, als ich Satorus verwirrtes Gesicht sah. „Ob Nanami mit den Plätzchen fertig ist, wenn wir zurückkommen?" meinte er und ging nicht weiter auf Shoko ein. „Wir hätten sie selbst fertig machen können, wenn du und Yuji euch nicht mit Mehl beworfen hättet und Nanami uns daraufhin auch nicht alle rausgeworfen hätte." Wies ich ihn zurecht, was ihm ein Schmunzeln entlockte. „Meine waren ihm eh zu ungenau." Ich rollte mit den Augen und zupfte spielerisch an seinem Haar. „Das könnte daran liegen das du nicht die Förmchen verwendet hast und lieber deinem Schüler Mehl in die Haare geschmiert hast."
Shoko lachte laut, als Yuji uns, der vor dem Laden mit Megumi auf Nobara wartete, den Rücken zudrehte. „Der Arme hat ja immer noch das Mehl in den Haaren!" Dank Yujis Ohrenwärmer konnten wir seine Haare sehen, die fast so weiß waren wie die von Satoru. „Ich nicht." Satoru strich sich durch das Haar, sofort rieselte etwas Mehl in Shokos Glühwein. „Pass doch auf! Jetzt muss ich mir neuen kaufen!" Shoko zog dampfend wie ihre Tassen wieder ab in Richtung Glühweinstand. „Das hast du doch mit Absicht gemacht." Ich lachte, Satoru nahm meine Hand und lief mit mir durch den kleinen Weihnachtsmarkt. „Vielleicht, vielleicht aber auch nicht." Schnell hatten wir den Weihnachtsmarkt hinter uns gelassen und standen an einem kleinen zugefrorenen See, auf dem sich bereits einige Leute tummelten. Die eingeschneiten Bäume, die in der Abendsonne glitzerten, waren mit bunten Weihnachtslichtern geschmückt.
„Wollen wir?" Satoru deutete auf den Schlittschuhverleih. „Ich kann gar nicht Schlittschuh fahren." Gab ich dann zu, was ihn lachen ließ. „Dann wird das umso amüsanter für mich." Er nahm erneut meine Hand und schlenderte mit mir am See entlang zum Verleih. „Du hast einen grausamen Sinn für Humor, weißt du das?" Satoru sah grinsend auf mich herunter. „Jetzt sag nicht du lässt mich einfach so gewinnen und probierst es gar nicht erst." Er seufzte theatralisch und ging dann ohne mich weiter. „Ich hatte dich ja nicht für eine Schisserin gehalten." Rief er über die Schulter. Ich verengte die Augen und eilte ihm nach, nur um mir noch vor ihm die Schlittschuhe zu holen. Verdammt, dieser Mann wusste wirklich, welche Knöpfe er bei mir drücken musste. Ich setzte mich auf den Steg und fummelte meine Füße in die Schlittschuhe, Satoru fuhr bereits vor mir auf und ab und wartete, dass ich fertig wurde. Als ich es war, reichte er mir seine Hand. Doch mein Stolz erlaubte es mir nicht, Hilfe anzunehmen. Also ließ ich seine ausgestreckte Hand so, wie sie war und stand auf, nur um mich gleich darauf am Steg festzuhalten. Wer hätte gedacht, dass Eis so rutschig ist?
Ich lief einige Schritte am Steg entlang über das Eis, Satoru fuhr rückwärts neben mir her und erlebte so live mit, wie es mich auf das Eis legte. Ich hörte ihn lachen, als ich mich aufrappelte, nur um gleich wieder hinzufallen. Er ging neben mir in die Hocke. „Sofern dein Plan ist, das Eis zu brechen und im kalten Wasser zu erfrieren, dann machst du das ganz ausgezeichnet." Er reckte beide Daumen in die Höhe und bekam einen Lachkrampf, als er mein schmunzelndes Gesicht sah. Gott, sein Lachen. Das klang fast so schön wie sein Seelenlied, dass plötzlich über die Eisfläche tanzte und mein Herz erwärmte. „Na komm." Erneut reichte er mir seine Hand und half mir auf die Füße. Ich stand zwar sehr wackelig, aber ich stand. Immerhin. „Wir machen es zusammen." Satoru führte mich weiter hinaus auf das Eis und mit der Zeit und an seiner Hand hatte ich den Dreh langsam raus.
Fasziniert sah ich dabei zu, wie sich die Schneeflocken in seinen weißen Haaren fingen, als er sich zu mir herunterbeugte und mich küsste. Seine Hände zogen mein Gesicht näher an sich heran, in mir explodierte ein Feuerwerk und wärmte jede Faser meines Körpers. „Du schlägst dich doch ganz gut, Kira." Seine Stimme war warm, weich, erinnerte mich an Honig. Langsam löste ich seine Augenbinde und wie immer, wenn ich seine schönen Augen sah, machte mein Herz einen Satz. Sofort fielen ihm die Haare in die Stirn, begleitet von einer kleine Mehlwolke. Ich konnte nicht anders als zu lachen, als er wegen dem Mehl niesen musste. Schmunzelnd nahm er erneut meine Hand und glitt mit mir durch den fallenden Schnee über das Eis und für einen Moment hätte man meinen können, dass Satoru mich in ein Märchen entführt hatte.
Aus dem Nichts landete plötzlich ein Schneeball an seinem Kopf. „Das hast du davon, wenn du deine Unendlichkeit ausschaltest!" Yuji war, ebenfalls mit Schlittschuhen bewaffnet auf dem Eis aufgetaucht und formte bereits lachend den zweiten Schneeball. „Der war für das Mehl!" ich zwinkerte Satoru zu, der lachend davonfuhr, um sich ebenfalls mit Schnee zu bewaffnen. Als ich zurück in Richtung Steg dackelte, so gut ich das allein konnte, warteten dort bereits Nobara, Megumi und Shoko auf mich, die Wetten darauf abschlossen, wer von den Beiden Spaßvögeln am kommenden Morgen erkältet sein würde. Yuji schaffte es, Nobara zum Mitmachen zu überreden und so kam es, dass Megumi, Shoko und ich dabei zusahen, wie die beiden Satoru über das Eis jagten. Es war nicht zu übersehen, dass Satoru seine Schüler sehr ans Herz gewachsen waren und er ihnen.
Und er auch mir.
----------------------
Ich hoffe euch gefällt mein kleines Weihnachtsgeschenk!
Ich wünsche euch allen schöne Feiertage und freue mich, wenn wir uns am 27.12. wiedersehen!
Eure Erin xx
DU LIEST GERADE
Strings of Fate (Satoru Gojo X MC)/FanFiction
Fanfic18+ Die 23-jährige Kira wollte ihr Leben lang nichts, außer frei zu sein. Und auch, wenn ihr keine physischen Fesseln angelegt sind, wiegen die geistigen Fesseln wesentlich schwerer und drohen, sie mit sich in die Verdammnis zu ziehen. Doch als si...